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Mitteilung von Die Leiche (1.3.2013 20:36:08):
>>>>>Hrdlicka

>>>>>Warum sind Kunstwerke von Hrdlicka eigentlich so billig? Ich meine er war ja einer der bedeutendsten Künstler Österreichs...
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>>>>Schnäppchen entdeckt?
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>>>Warum ist ein Haifisch in Aspik eigentlich so teuer ? Ich meine, das war ja eines der überflüssigsten Kunstwerke der ganzen Welt ...
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>>Naja, in gewisser Weise ging es da wohl um die Vergegenwärtigung eines gewissen Stückchens Transzedenz. So seinsmäßig und so. »Haidegger«, haha! Hat wohl einen Nerv getroffen. Ähnlich ja auch das wohl ungefähr zur selben Zeit entstandene ungemachte Bett der Tracy Emin. Wichtig ist vor allem aber natürlich auch gewesen, dass sich so ein toter Hai in blau eingefärbtem Formaldehyd bei irgendwelchen schwerreichen Waffenhändlern in Russland supergut im Atrium der Datscha macht. Den Hai mussten sie im übrigen unlängst austauschen. Hat angefangen zu verrotten. Aber das macht nichts, der Mann hat sich vor einigen Jahren eine ganze Fabrik eingerichtet, in der er eingelegte Tiere in Serie produzieren kann:
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>>http://www.dailymail.co.uk/news/article-2126645/Damien-Hirsts-macabre-art-factory-guards-building-pickling-dead-animals.html
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>>Irgendwo in China gibt es da wohl einen Makrt für, wie für alles.
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>Hmmm naja ich schaue mal öfters auf dem Kunstmarkt vorbei... Wenn man schon alles hat dann fängt man irgendwann an Kunst und Antiquitäten zu kaufen. Nicht daß ich ein gesegneter Kunstkenner bin oder so. Auch vor historischen Stücken mache ich keinen Halt... Hihi, ich habe schon mal ein Brot mit Serano Schinken auf einem 2000 Jahre alten römischen teller gemacht. Beim Gedanken daß vor 2000 jahren vielleicht schon mal einer von dem Teller gegessen hat musste ich kichern. Aber vermutlich war es kein Schinkenbrot.
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>Ja es klingt paradox aber in meiner Kunstsammlung befindet sich auch ein eingelegter Fisch... Jetzt wo das so thematisiert wird komm ich mir schon etwas blöd vor. Der Fisch ist aber von einem Japanischen Künstler der mit irgendwelchen Chemikalien die Eiweisse in dem Fleisch des Fisches transparent gemacht hat und den dann eingefärbt hat. Irgendwie mag ich das Ding.

In den »Meldungen aus dem Reich« des Sicherheitsdienstes (SD) der SS ist immer wieder die Rede von beunruhigend exaltierten Preisen für – angeblich – minderwertige Produkte der bildenden Künste, die sich ja andererseits im III. Reiche einiger Protektion erfreuten. Der Führer war eben nicht nur Vorreiter des totalen Sozialstaates, und der europäischen Einigung gewesen, sondern auch der öffentlich rechtlichen Kunstförderung – aber das nur nebenbei.

Exaltierende Preise für Kunst sind, was gelegentlich auch in der Wirtschaftspresse bestätigt wird, ein Indikator für Inflation – daß man unsinnige Kunstprodukte für mehr oder weniger teuer Geld erwirbt, kann ja durchaus, wenn auch nicht als einzig zulässige Interpretation, so verstanden werden, daß man beim besten Willen nichts mehr sinnvolleres anzufangen weiss mit den Bergen buntbedruckter Papierfetzen.