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Mitteilung von Bobby (10.3.2013 22:47:46):
>>Schmidt

>>Matthias Schmidt
>>
>>Das Ende des Zweiges begleitet den davonfliegenden Vogel noch eine Weile mit,
>>
>>Die Nacht, ein Tag, der erblindet.
>>
>>Der Vogel, der einen Ballon fliegen sieht sagt sich wohlmöglich, ich möchte so fliegen können wie er, ohne Flügel,
>>
>>Die Wahrheit verhält sich zur Lüge wie ein Stecknadelkopf zur Erde,
>>
>>Eine Mutter haben und nicht wissen worüber ich mit ihr sprechen kann,
>>
>>Diese Eintragungen sind mein tägliches Gebet,
>>
>>Diese junge Frauensperson hat gewiss Talent, es wird noch wachsen sollte sie hübsch werden,
>>
>>Diese Idee kommt mir vor wie ein Vogel. ich habe Angst sie könnte wegfliegen wenn ich sie anschaue,
>>
>>Als Marinette sieht wie rasch meine schlechte Laune zu Ende ist sagt sie »Du bist Zwei«,
>>
>>Erfahrung die zu nichts nutze ist,
>>
>>Wasser und Sonne auf allen Zweigen,
>>
>>Radiofeature über Jules Renard
>>
>>zum Abitur
>>
>>eine eilige Abschrift
>>
>>Ein Satz muß so klar sein daß er auf Anhieb Freude macht
>>
>>Wenn Sie das Leben kennen dann geben sie mir seine Adresse
>>
>>Das Gehirn kennt keine Scham
>>
>>So schreiben wie Rodin bildhauert
>>
>>Eine schlechte Angewohnheit unsere Tränen zurückzuhalten
>>
>>Wenn mir eine Frau ihre Zähne zeigt und seien sie noch so schön, so sehe ich sogleich ihren Totenschädel vor mir.
>>
>>Ich lese Seiten in diesem Jounal. Es ist immerhin das Beste daß ich in meinem Leben geschaffen habe. In mir, das Verlangen etwas Böses zu schreiben. Und nicht das geringste Verlangen Ihnen auch solches anzutun.
>>
>>"Sie gehen einem auf die Nerven wie ein tropfender Wasserhahn"
>>
>>All das Banale, das alltägliche, das Schlechte, das Unerträgliche, das Tägliche, ist, jedesmal an jenem ersten Frühlingstag wie weggeblasen
>>
>>so daß ich heftig gerührt bin.
>>
>>Obwohl ich weiß, es ist nur eine Täuschung auf die ich hereinfalle.
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>Wenn Du an Deinem Schreibstil feilen möchtest, dann wäre meine Empfehlung: Satiriker lesen – die »Neue Frankfurter Schule« insbesonderheit Henscheid, legte ich Dir unlängst schon ans Herz. Die feinzisilierten Feuilletons von Kurt Tucholsky und seine Kurzgeschichten sind ebenfalls nicht zu verachten. Dito Alfred Polgar, von dem es eine wunderbare Miniaturensammlung gibt: »Im Lauf der Zeit« ...
>
>Meine Schreibe hat durch meine Krankheit arg gelitten, ebenso wie meine Intelligenz – ich erreichte bei den letzten Tests im Oktober letzten Jahres allenfalls noch durchschnittliche Werte. 1,5 Jahre Opiat-Bombardement und 17 Vollnarkosen in 6 Monaten bleiben eben nicht ohne Langzeitschäden.

Ach Schreiben – das ist doch wie Essen. Reine Geschmachssache. Ich denke jeder sollte so schreiben wie er denkt. Eine weitere Tucholsky Kopie braucht die Welt nicht. Es geht ja hier im Blaster auch nicht darum wer als nächster ins literarische Quartett kommt oder so. Mein persönlicher Favorit ist immer noch Höflich mit seinen exzentrisch surrealen Kurzgeschichten, das ist etwas das man mit Geld gar nicht kaufen kann. Schmidt ist manchmal sehr interessant zu lesen, manchmal ist er aber auch zu lesen wie der Beschwerdebrief eines frustrierten 15-jährigen. Dennoch hat er sich bei dem zitierten text schon viel Mühe gegeben und das war sicherlich keiner der schlechtesten. Dieses »Abgehackte« wirkt auf dem ersten Blick wie ne Einkaufsliste hat aber schon etwas lyrisches, eben ein eigener Stil, ein niedergeschriebener Gedankenfluß. Mein Tip an Schmidt wäre einfach weiterhin zu schreiben wie er schreibt. ich denke er braucht sich nicht verstellen oder verbessern, dafür ist man ja hier. Ich schätze die Ehrlichkeit der Blasterschreiber und in dem Punkt ist Schmidt ja hier eigentlich der Leuchtturm.