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Mitteilung von Die Leiche (12.3.2013 00:32:01):
>Betrifft: Schmidt

>So, hier weiß ja also Quasi jeder, dass wir es bei dem Schmidt mit einem großen, ja ich möchte sagen, ruchlosen Gangster zu tun haben. Nur: das weiß eben nicht jeder! Oooooooooo nein! Manche Menschen sind der Tatsache gegenüber geradezu arglos. Illustrerweise einer der das am eigenen Leib zu spüren bekam, ja, das war der allseitig geschätzte hessische Landesvater – ehemalige Landesvater muss man sagen – Roland Koch! Der hatte aus seinem Fenster im zweiten Stock der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden eine Weile lang fast jeden Tag beobachten müssen, wie diese dunkle Gestalt mit dem irren Blick auf dem Kochbrunnenplatz unter seinem Fenster vorbeiging, sich ab und an bückend, so als ob er etwas auf dem Boden suchte. Zu der Zeit brütete Koch gerade über 'jüdischen Vermächtnissen' die der Partei vor Jahren von unbekannten Wohltätern gestiftet worden waren. Wie aus einem Traum gerissen musste er da vernehmen, wie dieser schreckliche Mensch, der da auf dem Platz hin und herlief, in ein furchtbares Kichern verfiel.
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>"Hihihihih! Hihihihihihi! Hihihihi!" machte er nur. Und das Stunden lang. Roland Koch hatte erst versucht, einfach das Fenster schließen zu lassen, aber das half, wie man hörte, nur wenig. Das Kichern des Mannes ging ihm durch Mark und Bein. Eine Weile lang versuchte er es zu ignorieren. Auf die hessische Polizei war, das wußte Koch, absolut kein Verlass. Die konnte man rufen, sie taten meist auch sehr ehrergiebig, ja: untertänig, aber mehr als einen Platzverweis sprachen die nicht aus. Leider war es nun so, das durch die relative nähe zum Großen Frankfurt sich hier auf dem Platz in der Nähe des Bahnhofs immer wieder, sagen wir: dubiose Persönlichkeiten einfanden. Roland Koch hatte nun mehrfach die Frage an die Beamten gerichtet, so von Staatsdiener zu Staatsdiener und unter Ausdrücklichem Wunsch, man möge diesen Vorschlag nicht an die große Glocke hängen, ob es nicht möglich wäre, diesen oder jenen Miskreanten in die Büsche des nahegelegenen Stadtparks zu zerren, um einmal diese Person kräftig, sozusagen als Abschreckung, zusammenzutreten. 'Nein, Nein!' das sei ganz ausgeschlossen, hatten die Polizisten mehrfach beteuert, solange diese Menschen nicht selbst körperliche Gewalt anwendeten, seien einem hier die Hände gebunden, auch wenn es, und das konnten die Polizisten dem Roland Koch jedesmal glaubhaft versichern, vielen Kollegen – ja, und nicht zuletzt ihnen selbst – geradezu in den Fingern jucke, wenn man bestimmter Personen ansichtig werde. Aber der Herr Ministerpräsident solle sich einmal vorstellen, was passieren würde, wenn dies ruchbar würde! Der Verdacht würde dann automatisch, sozusagen, auf die nahe Staatskanzlei fallen. Nicht nur würden sich die Beamten selbst der Strafverfolgung ausgesetzt sehen, es könne darüber hinaus ein solcher handfester Einsatz – wie gerechtfertigt auch immer – noch zur Regierungskrise führen. Koch, der sich als Jurist der Schranken bewußt war, welche die teilweise in übertriebener Vorsicht entworfenen Vorgaben des Grundgesetzes und des speziellen Strafrechts einer funktionierenden Exekutive setzten, hakte nie lange nach, seufzte viel eher und gab sich – aufs erste – geschlagen. Jetzt aber war er mit den Nerven am Ende. Er ließ seinen Füllfederhalter fallen und stürmte die große Treppe der Staatskanzlei hinab unten auf dem Kochbrunnenplatz sah er den Mann, der ihn schon von weitem amüsiert anblickte. Was Roland Koch zudem sah. ließ ihn fast die Fassung verlieren. Der schmutzige Mann der es sich auf der anderen Seite des Kochbrunnenplatzes bequem gemacht hatte, hielt einen glänzenden Be,bel in der Hand! Roland Koch musste nicht zweimal hinsehen, um Gewissheit zu erlangen: es war ein Bembel aus der Kantine der hessichen Staatskanzlei. Schon von der Ferne erkannte man das edle, in einer Sonderanfertigung des Hauses Villeroy und Boch angefertigte Steingut mit dem Markanten Aufdruck. Roland Kochs Augen wurden zu feurigen Schlitzen. Seine feinen, Staatsmännischen Hände verkrampften zu gräßlichen Klauen! Das musste er sich als Herr im Haus der Staatskanzlei nicht gefallen lassen, das ein Penner, denn offenbar nichts anderes war dieser Mann dort, Geschirr aus der Kantine der Staatskanzlei stahl. Er schritt, fest entschlossen, auf den vor sich hin kichernden Idioten zu.
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(Fortsetzung folgt)

Besser nicht ! Stilistisch ein sperrhölzerner Bombast und inhaltlich wird die Perspektive des hüftkranken Frosches, der auf die Marmorpaläste der Macht pissen will, aber das Bein eben nicht hochkriegt, geradezu penetrant deutlich.