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Mitteilung von oedipus rector (6.4.2013 13:07:19):
>>Haouie

>>Mal ehrlich, das ist nichts für mich, diese Kommunikation der Familie mit mir über Facebook. Ich bin da ein »ferner liefen« und erhoffe mir davon unberechtigte Aufmerksamkeit. Ich bin doch allenfalls ein seltsamer Onkel, ein komischer Bruder, schlimmensfalls gar krank, geisteskrank, böswillig, sadistisch. Irgendsolche Unterstellungen schweben in meinem Unterbewußtsein herum. Die wurden auch schon geäußert. Natürlich vorsichtig. Also, was solls, ich gebe auf, ich drehe ab, ich schalte aus, es stinkt mich an.
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>>Ich kann das verstehen. Bin ich ganz ganz ehrlich will ich mir ihnen auch nicht wirklich viel zu tun haben. Da sind ein paar gemeinsame Erinnerungen, auch an schlechte Dinge, viel Verlassenheit, viel Gleichgültigkeit, man durfte niemals etwas äußern, irgendwie sind alle Mutter doch ziemlich ähnlich, ein Graus, eine Wiedergeburt von ihr gleich dreifach, charakterlich gesehen. Ich bin da eine Ausnahme, ich gleiche ihr nur vom Gesicht her. Aber auch das ist eine Strafe.
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>>Ich kann nur noch einmal wiederholen, wenn ich nicht von dem einen mir einen Vorteil, eben durch die Behandlung durch Ärzte wie sie in einer Großstadt wie München üblicherweise in geballterer Kompetenz anzutreffen sind, erhofft hätte, oder durch den anderen die eine oder die andere Verschreibung die er an seinen alten Kiffkumpel der Arzt wurde weitergab, ich hätte mit keinem von ihnen zu tun so fern sind sie mir mit ihren Ansichten über die Welt.
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>Mal ohne dir zu nahe treten zu wollen – ich kenn dich ja nicht persönlich – aber ich glaube deine Familie und du unterscheiden sich schon sehr. Wie gesagt – ich kenne ja alle nur von deinen beschreibungen, aber ich hätte mal gesagt das ist so die typische Kleinbürger Spießerfamilie. Der Bruch ist eben hier die Vorstellung daß du mit denen zusammenlebst, ist da nicht stress vorprogrammiert? Wenn man an einen Doktor der Chemie denkt dann stellt man sich wohl eher einen bideren Typen vor der eine altmodische Fliege trägt und im Mercedes nach Hause gefahren kommt um dann erst mal die klassische Musik aufzudrehen und sich einen teuren alten Single Malt whiskey eingiesst. Das unterscheidet sich halt eben von dem realen Bild des Dr. Schmidt der in Glascontainern nach Drogenresten angelt, Jointreste von der Straße aufliest und innerlich ausflippt wenn einer in der dreckigen Küche »Sein brettchen« verwendet um Salat zu schnippeln während er ja eigentlich noch gar nicht fertig war.
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>Meine Bewunderung gilt beiden Seiten – dir und deiner Familie – daß ihr euch gegenseitig schon so lange aushalten könnt. Ich hätte echt gedacht daß das nicht so lange gutgehen kann.

Chemiker sind garnicht so spiessig. Zumindest waren die Chemiker und Pharmazeuten, die ich in meinem Leben so kennengelernt habe, sämtlich ziemlich schräg drauf gewesen. Und schon Kurt Tucholsky berichtet vom seinerzeit bereits berüchtigten »Apotheker-Sparren«. Prima facie wirkt das Fach äusserst langweilig – aber es hat es in sich – genauso, wie seine Adepten !