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Mitteilung von Schmidt (14.4.2013 17:28:57):
Ich bin zwangsgestört

Mutter hasste Zwang. Doch sie übte ihn aus. Nur mit sich ließ sie ihn nicht geschehen. Und doch schien sie getrieben, die Dinge mußten erledigt werden, das Haus, ob das Geld reichte. Keine Klassenfahrt.

Ich habe mich immer so erlebt. Fast nur Absurditäten, Kleinigkeiten, Dinge die man sich selbst antut. Jedesmal die Überlegung, eigentlich könnte ich es bleiben lassen, nun, diese Einnahme, aber ich will nicht, die sofort mich beschleichende Angst, ich kann vielleicht wirklich nicht, das augenblicklich folgende Auftrumpfen, oh doch, du kannst, du willst nur nicht, oder willst Du etwa ? Na siehst Du. Wenn ich gewollt hätte, was sehe ich da, dann hätte ich gewonnen, ab sofort gewonnen gegen diese teuflische Droge, aber dann wäre sie ja gar nicht teuflisch, ganz Europa schaut mir zu, was sage ich, die ganze halbe Welt, ein hochgebildeter Mann kämpft seinen einsamen Kampf mit dem Kraut, meine Entscheidung hat Bedeutung, gewinne ich gegen die Droge so wird man sie wohlmöglich freigeben und die Jugend damit verseuchen, das ist sie doch schon, was hälst Du dich eigentlich hier für wichtig Schmidt, du bist ein winziges Licht unter einer Versammlung von Laternen, sie, Rosi, sagte etwas Bedeutendes, als, ich, von der Psyschode gezeichnet aufkreuzte und ihr beschrieb welche Größe meine geheime Verfolgung durch in- und ausländische Agenten, Funk- und Bildfunk mittlerweile angenommen habe, jeder damals erklärte mich für bescheuert, sie aber sagte, als ich nach dieser Schilderung abtuend sagte, wahrscheinlich bilde ich mir das alles nur ein...sie entgegnete mit einem kleinen Unterton, soviel ist keine Mensch wert. Ich hatte wieder für Jahre zu Denken aufbekommen und denke noch immer. Heute habe ich Ebelhäuser in Wiesbaden für zwei zehntel Sekunden gesehen. Noch immer dreht er seinen Kopf schräg nach unten. Er hat etwas abgenommen, stand am Bus den ich sonst für den Rückweg nehme,, ich schob das Rad vorbei, lukte in Mülleimer, nahm ihn gerde im Augenwinkel wahr als ich ihn schon passiert hatte und er mich. Sonst nichts. Der Moment war sehr kurz. Ich habe mich nicht herumgedreht. Er kann nicht sicher sein ob ich ihn erkannt habe weil bei den letzten seltenen Begegnungen es jeweils ich war, der den Kontakt aufnahm, und nun..nichts, schon das zweite Mal. Er muß irritiert sein. War ich doch bisher sein nützlicher Idiot. Ebelhäuser und ich, wir waren die zwei Leuchttürme im Chemieunterricht, der alte Wolf wird sich erinnern falls er noch lebt. Wir übertrumpften uns nie da wir uns für völlig verschiedene Richtungen interessierten, Ebelhäuser war der Analytiker, ich war der praktisch Arbeitende, ich baute gut funktionierende Raketen, bis zu zweistufig, auf Zeitungspapier. Ein ganzes Wohnviertel ist dafür Zeuge und eine alte Dame beschwerte sich einmal bei den Eltern ihr Hund würde ich unters Sofa verkriechenund lange danach nict mehr herauskommen immer wenn ich auf dem nachbargrundstück eine Rakete wöchentlich nachmittags in die Luft schickte. Ja, das zischte manchmal schon recht eindrucksvoll. Ich nahm desöfteren Reinhardt mit, einen aus der Parallelklasse, der hat Landschaftsbau oder Getränketechnik studiert und ist seitdem beim Landrat.
Reinhardt ist der einzige lebende Zeuge für meine häufigen Raketenstarts.

Meine Geschwister sind nun alle drei in der Lage meine damalige Situation nachzuvollziehen und sich in meine Einsamkeit einzufühlen. Denn sie haben nun selbst alle Kinder im Alter zwischen vierzehn und sechzehn Jahren und wir sehen alle, wie kindlich, wie verletzlich u.s.w. sie alle noch sind, wie liebevoll und vorsichtig man mit ihnen umgehen muß, wie leicht man eine Empörung oder eine Trauer hervorruft, sie instabil, ungefestigt sie sind, wie sie der zarten liebevollen Führung bedürfen, diese aber nicht allzusehr und keineswegs autoritär zutage treten darf,


was will ich sagen,
in diesem alter begann ich regelmäßig auf dem speicher in meinem kleinen Laborreich, Diethylether zu schnüffeln, was heißt regelmäßig, vielleicht einmal im Monat. Aber das genügte um mich von der Welt komplett zu isolieren. Mit wem hätte ich darüber wohl sprechen können. Wie sehr mußte ich Strategien entwickeln zu täuschen. Der Ether stank noch Stunden nach dem Ereignis, das niemals zur vollständigen Narkose führte, die, die mic eigentlich neugierig machte, aus dem Mund.
Ich durfte ihnen nicht zu nahme kommen.
Ich machte lange Spaziergänge Richtung Wald, rannte und pustete immer wieder aus. Lange haftete das, immer wieder kam ein Schwall dieses Geruches daher.


Ich bin ein wenig allergisch heute, nicht das ich es gar nicht vertragen kann, aber es regt mich schon sehr auf, jedweder Geruch in Praxen nach irgendeinem Lösungsmittel.....