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Mitteilung von Schmidt (20.10.2013 21:42:16):
In Wahrheit

war ich ein schwieriger Schüler, schweigsam, mit wenig Verständnis für das Dargebotene. Ich hatte als Kind keinen Menschen den ich hätte fragen können. Die Eltern schimpften und drohten falls es mit der Schule nicht klappen sollte. Ich erinnere Sonntage, an denen ich schwitzend vor Mathematikaufgaben für Montag saß und nicht weiterkam, Textaufgaben. Ich kann schlecht abstrahieren, ich muß alles von Beginn an begreifen. Oder ich muß enorme Übung mit einer Formel besitzen, ihre physikalische Bedeutung kennen, um sie anzuwenden. Es ist mir heute noch ein Graus, Formeln aus Lehrbüchern als gegeben hinzunehmen und einfach anzuwenden um dann dem errechneten Ergebnis einfach zu vertrauen. Am liebsten würde ich auch die Lohschmidtzahl und alle übrigen Naturkonstanten noch einmal eigenhändig messen bevor ich ihnen vertraue und jedes Medikament analysieren bevor ich es schlucke. Vielleicht sind ja diverse Marihuanainhaltsstoffe längst in gut wirksame Medizin verpackt worden und kein Mensch außer ein paar wenige schweigsame Fachleute wissen das, in Zeiten, in denen aus einer korrekten chemischen Strukturformel so gerne ein IUPAC 19581976 gemacht wird halte ich derartiges für nicht ausgeschlossen.

Ich bin kein sehr fortgeschrittener Wissenschaftler, ich kann keine Taylorreihe zur Annäherung aus dem Ärmel schütteln und bin schon einigermaßen stolz darauf, das mir der Lambacher Schweizer, das Mathematikbuch der Oberstufe, nicht wie ein böhmisches Dorf vorkommt, sondern ich zumeist entspannt darin zu lesen vermag.