?  
  Hoch: [8]
Links: [4]Liste: [5]Rechts: [6]
Runter: [2]
Mitteilung von Schmidt (6.12.2013 19:12:20):
>>Miserere

>>Manchmal hock ich vor diesem Ding und warte wie wenn irgendetwas aus ihm herauskommen müsse, ein Trost, eine Nachricht, Etwas,
>
>Ja, kenne ich. Ich habe nie herausgefunden, was die Welt eigentlich von einem erwartet. Früher habe ich aller Welt geholfen, wenn irgendwer ein Problem hatte, und dann hat man einmal nicht laut genug Danke gerufen, dann hieß es sofort, ja, der Stoffel. Ich mag schon keine Geschenke mehr. Wir durften uns immer 4 mal bedanken, vor dem Auspacken, nach dem Auspacken, beim Verabschieden, und später noch mal am Telefon. Nee, ich fand immer, einmal ehrlich bedankt ist besser, als dieses zeremonielle Rumbedanke. Behaltet doch Eure Geschenke.
>
>Wenn man immer nur darüber grübelt, was die Welt von einem möchte, dann vergisst man mit der Zeit, was man eigentlich selbst von der Welt möchte. Ich habe einige Leute, denen ich liebend gerne mal wieder was schreiben würde. Aber weiter, als »Hi <Name>« komme ich nicht mehr, weil mir der Gesprächsstoff ausgegangen ist. Der Blaster ist einer der letzten Orte, wo noch irgendwelche Gedanken aus mir herauskommen. Aber auch das ist am Versiegen. Ich fühle mich von dem unbekannten Leser (so er denn überhaupt noch existiert) nicht mehr verstanden. Ich verteile noch munter Pluspunkte, aber ich frage mich immer öfters, wofür? Ich glaube, jeder braucht irgendwas als Feedback, damit man merkt, was gut und was schlecht ist, aber irgendwie scheint alles egal zu sein.
>
>>alle meine Geschwister, alle Nichten und Neffen sind da, es kommt von niemandem etwas, seit Jahren nicht, immer nur Reaktion, niemals etwas von ihnen, etwas persönliches, etwas, das ans Herz geht, das warm ist, das Verständnis ist,
>
>Was möchtest Du denn hören? Stell Dir vor, Du bist Dein eigener Neffe, was möchtest Du Dir denn schreiben. Ich weiß nicht, was ich mir schreiben würde. Ich habe aber auch keine Ahnung mehr, was ich mir antun müsste, damit ich mir schreiben würde. »Du musst Dich einfach mal um Deine Freunde kümmern, aber von Dir kommt ja nichts.« Ich habe Wochen damit verbracht, E-Mails zu schreiben, die nie fertig geworden sind. Ich weiß nicht, was schief gelaufen ist, aber mit »sich zusammenreißen« und »einfach mal...« lässt sich das nicht mehr in Ordnung bringen.


Ich schreibe seit Jahren, nein Jahrzehnten, dicke Din-a4 Hefte voll. Darin ist viel Unsinn aber auch herzzerreissende Briefe an ehemalige Freunde und Famlilie, darunter auch heftige ablehnende Gefühle. Zweimal sind diese Hefte umgezogen ohne meine Mitwirkung, dabei sind eine Menge davon verschwunden, unter Mitwirkung der FAMILIE; MANCHMAL DENKE ICH SELBST alles wegzuwerfen, es interessiert mich nicht mehr, dieses Vergangene, aber ich kann dieses Desinteresse niemals vergessen. Ich verzeihe es aber sofort, weil ich auch ein Neffe war der sich um seine Onkels keinen Cent gescheert hat, obwohl die mir niemals ein halbes Jahr lang Brote geschmiert haben. Was könnten sie schreiben, dein Lebensweg scheint uns ungewöhnlich zu sein, wir interessieren uns für deine Erfahrungen mit LSD UND mescalin, für deine Erfahrungen mit Extasy, erzähle uns freimütig davon, wir sind nun alt genug daß Du uns nicht mehr verderben kannst und wir nehmen uns auch kein schlechtes Beispiel an Dir.

nochmal Danke für deine Rückmeldung, ich war auch einer der früher immer überall geholfen hat wo er nur konnte und dabei sogar sein Studium deswegen hat schleifen lassen..