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Mitteilung von Höflich (20.1.2014 23:41:09):
>>Der seltsame Tod des liberalen Blasters...

>>Das ist natürlich eine etwas seltsame Überschrift, ich spiele damit an auf einen Wälzer, naja, nicht eigentlich ein 'Wälzer', das kann man nicht sagen, eine schrift eher, das Buch heißt 'The Strange Death of Liberal England', Autor mir nicht mehr geläufig, das wohl schon vor mehr als sechzig Jahren, nunja, in Großbritannien geschrieben worden sein muss. Es geht da um das Verschwinden der »Liberalen Partei« in Großbritannien kurz vor, während und nach dem Weltkrieg, Asquith und so, Lloyd George. Nun ja, im Grunde zu der Zeit eine Honoratiorenpartei, die Fortsetzung der Whigs, mit progressiven Anflügen, der aber, und da stelle ich die Parallelle mit dem Blaster her, über kurz oder lang die demographische Basis und das förderliche, 'lebensumständliche' Biotop 'flöten gegangen' sind. So schnell kann es gehen.
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>>Da ist natürlich die Dimension der Gestörten, die hier zu Gange sind (und bei Gott, jedesmal, wenn ich die Seite hier auf fremden Computern während der ca. 6 Jahren aufgerufen habe... ich habe als erstes danach die Einträge in der Browser-History gelöscht! Kommt nicht so gut, wenn der Typ der am Computer war, sich auf Webseiten umsieht, wo einem Worte wie 'Züchtigungspflicht' oder 'Knabenliebe' um die Ohren gehauen werden)
>>
>>Dann gibt es aber genau die Frage, warum eben diese Leute, und fast nur diese Leute hier her finden. Das hat meiner Meinung nach auch mit der Veränderung des Internets zu tun. Es heißt ja, dass die Jugend jetzt sogar schon Facebook den Rücken kehrt, ich habe das nur so nebenbei irgendwo gelesen, WAS FÜR EIN MENETEKEL!!!! GEWOGEN, UND FÜR ZU LEICHT BEFUNDEN! Noch vor drei Jahren habe ich die, im Vergleich zu mir, Jugendlichen wie irre Supplikanten vor dem GOTT FACEBOOK beten gesehen, die Seiten wie Irre und ohne Unterlass während der Arbeitszeit aufrufend, bis nur die zweite und letzte Abmahnung Klarheit, das heißt: Rausschmiss schaffen konnte.
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>>Schon diese Jugendlichen und ihre digitalen angewohnheiten waren mir vollkommen unverständlich.
>>
>>"Geht doch auf Myspace!!!!"
>>
>>Habe ich geschrien! Und dann:
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>>"Das war zu meiner Zeit der Bringer! Es ist eine herrliche Seite!"
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>>"Die könnt ihr kustomisieren, bis euch 50.000 blinkende Hanfpflanzen und zahlreiche andere .gifs bei jedem Profilaufruf den Rechner zerschießen!!! Ist das nichts?"
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>>Die Jüngeren kann man mit solchen Kassandrarufen nicht mehr erschüttern. Die haben keine Rechner mehr, sondern nur noch Telefone. Und WhatsApp. Mir hat in dem Alter ein Sega Mega Drive zur digitalen Unterhaltung vollkommen ausgereicht. Da ist es kein Wunder, dass nur noch perverse alte Säcke hier rumwesen...
>
>Du hast sicher recht. Es ist eben eine Veränderung. Aber an die Stelle des Blasters sind meiner Meinung nach Seiten wie 4chan oder all die anderen Imageboards getreten. Wer weiß, wenn wir heute so alt wären wie wir es 2002 rum waren, wir hätten uns vielleicht bei Krautchan kennengelernt. Es wäre sicherlich auf viele Arten anders, aber ähnlich liberale Orte wie den Blaster, die aber noch ungleich lebendiger sind, gibt es eben durchaus weiterhin.

Hm, mag sein. Ehrlich gesagt, kenne ich mich da gar nicht so aus, äh, im Internet. Oder sagen wir so, die Macht der Gewohnheit wirkt bei mir wohl mit mehr Nachdruck als bei anderen... eine lästige, eine ungesunde – in mehrfacher Weise – Disposition!