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Mitteilung von Schmidt (29.3.2014 17:27:21):
>Atomkraftofenrohr

>Da die Dreizehnjährige aus der Rudolf-Steiner-Schule darauf beharrte, ihr zu berechnendes Ofenrohr habe eine Höhe von zwei Metern und einen Durchmesser von vierzehn Metern, und es sich trotz detaillierter Nachfrage nicht um die Umrandung eines runden Schwimmbeckens handelt, muß davon ausgegangen werden das es sich bei dieser Schulform um eine heimliche Nachwuchszüchtungsanstalt von Atomkraftbefürwortern handelt die sich mit sorgfältig angelegten Kräutergärtlein im Schulhofbereich tarnen.




Jetzt, da die nun bald Fünfzehn istkann ich auch langsam mal mit der Wahrheit rausrücken, natürlich bestellen wir fünfzig Atomkraftofenrohre in China, aber erst in fünfundzwanzig Jahren, nur, bezahlen tun wir sie jetzt schon, mit unserem Außenhandelsbilanzunterschuß von 7 Milliarden. Oder lassen Sie es sechs sein oder fünnf..

Die aktuellen Atomkraftofenrohre sind alle am langsamen Durchrosten und der Austausch ist eine jahrelange Tüftelarbeit, weil die dahinterliegenden empfindlichen Apparaturen nicht beschädigt werden dürfen und der Abriss eigentlich harte Beton und schweissarbeiten erfordert. Außerdem besteht bei nicht wenigen, auch qualifizierten Kräften die irrational stark überhöhte Angst einem zu großen Strahlenrisiko ausgesetzt zu sein während der Reparaturarbeiten.

Erst wenn alle alten Atomkraftofenrohre sauber entfernt und gewaschen und gebürstet sind und der Materialscheideanstalt zur Gewinnung hochwertiger seltener Metalle mit Strahlkraft zu medizinischen und privaten Zwecken überliefert wurden, beginnt die Arbeit des Herrn Chemiker Schmidts der dann an stinkenden Becken hochkonzentrierter Säuren schnuppernd vorüberläuft und den noch niedrigeren Laboranten eröffnet, dieses Becken ablassen und vollständig allen Inhalt bis auf den letzten Teigschaber in den Tausendliterpolypropylentank.

Ich plaudere schon wieder Staatsgeheimnisse, aber ich habe eigenmächtig entschieden, das es immer nützlich ist einen so großen Energieofen, gut repariert, so voll funktionsfähig wie irgendwöglich zu hinterlassen, unsere Baudenkmäler der Zukunft werden diese Giganten der Technik sein, die immer wieder hervorgekramt werden können wenn eine von allen niemals so vorgesehene Windbö über der Nordund Ostsee komplette Windradparks wie mit der Sense ummäht, in Spitzengeschwindigkeiten gemessene sechshundert Stundenkilometer, ganze Peitschenfronten als Wind, natürlich, wegen der Klimaänderung, oder weil es eben alle viertausend Jahre soetwas einfach gibt, wie nun alle auf den längst überfälligen erdzerstörenden Kometenbrocken warten der tatsächlich aus dem Nichts auftauchen könnte, man kann das All nicht rundherum, nichteinmal auf ein paar Lichtstunden genau im Radius beobachten ob etwa ein Brocken von zwei Kilometern Durchmesser da angerast kommt, also gibt es tatsächlich auch fast keine Vorwarnzeit. Und da unsere Galaxie sich sowieso im Raum verschiebt und widerum Teile der Galaxie selbst in einer Art Rundtanz mit den restlichen Blasen derselben steht, können jederzeit in den Nahbereich von wenigen Lichtstunden Objekte eintreten die Geschwindigkeiten in kleineren Bruchteilen der Lichtgeschwindigkeit besitzen und wahrscheinlich bis auf wenige Minuten oder gar Sekunden Vorwarnzeit die Atmosphäre zersprengen und auf dem Planeten einschlagen.

Das ist das Credo oder das göttliche Geheimnis das ich zu euch bringe.

Aber was nützt es. Deiche müssen trotzdem gebaut werden. Und Kohle geschürft. Und Ofenrohe gebaut. Bis dahin wollen wirs doch warm haben, oder.