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Mitteilung von baumhaus (21.6.2014 23:25:59):
Wurzelbrutus über »Grundeinkommen«

[zum Original-Text]

> Ein großes Problem bei allen Diskussionen um das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) im deutschsprachigen Raum ist, daß für die Finanzierung praktisch immer nur das Modell von Götz Werner diskutiert wird, welches allein auf Konsumsteuern setzt.
>
> Meiner Ansicht nach sollte es auch nach einer radikalen Steuerreform, wie sie für die Finanzierung eines BGE notwendig ist, immer noch Einkommenssteuern geben, allerdings ausschließlich auf hohe Einkommen im Bereich der oberen 3% oder so. Bei höchsten Einkommen im Spitzenbereich darf die Steuer dann auch gerne 80% betragen. Kapitalerträge müssen sowieso viel höher besteuert werden.
>
> Mit einem solchen Steuersystem könnte ein BGE dann mit der Zeit auch auf einen Wert weit über den heutigen HartzIV-Sätzen angehoben werden und zu einem Instrument der Umverteilung werden – und angesichts der allgegenwärtigen Kapitalkonzentration ist Umverteilung dringend notwendig, um mehr soziale Gleichheit und Gerechtigkeit zu schaffen.

Das Modell von Götz Werner sieht meines Wissens nach eben nicht nur Konsumsteuern vor, sondern vor in erster Linie eine »Finanzierung« über die Abschaffung sämtlicher anderer Transferleistung inkl. deren Infrastrukturen (Arbeitsämter, Sozialämter, Hartz-IV-Ämter, BaföG-Ämter, Wohnungsgeld-Ämter, was-weiß-ich). Angeblich soll die Summe, die in D. für Transferleistungen und die nötigen Verwaltungsapparate ausgegeben wird, sich in etwa decken mit der Summe, die nötig wäre, um jedem Inlandsdeutschen 1.000 Euro monatlich auf die Hand zu zahlen.