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Mitteilung von Bobby (30.12.2014 17:29:31):
>>>>Bruessel, Sofitel Europa

>>>>Letzte Nacht waren wir in Bruessel, eigentlich wollten wir nur auf den Weihnachtsmarkt. Es gibt ja gar nicht mal soooo viele 5-Sterne Hotels in Bruessel wie man meinen mag – immerhin die Hauptstadt Europas.
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>>>>Naja, also das Sofitel am Place Jourdan ausgewaehlt, die haben auf Expedia die beste Bewertung unter den 5-Sterne Hotels in bruessel, immerhin satte 4,8!
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>>>>Naja, trotzdem gefuehlte Unterklasse. Wir hatten uns fuer ein »Superior« Zimmer entschieden da meine Frau es generell ablehnt eine Suite zu nehmen (Das ist schon Geldverschwendung, jetzt uebertreib es nicht!!").
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>>>>Nun gut, bei der Ankunft dem Concierge die Autoschluessel zugeworfen (»Steht auf der anderen Starssenseite!«) und es hat fast eine Stunde gedauert bis er die Karre weggefahren hat! Nun gut, vielleicht haette ein Geldschein seinen Eifer vergroessert, aber trotzdem – man erwartet ja viel.
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>>>>Dann hatte ich um ein Babybett fuer unsere kleine gebeten. Eine Stunde spaeter war es immer noch nicht da. Naja, wir wollten erst mal essen gehen, da merke ich die Tuer schliesst nicht obwohl die Karte innen auch entfernt wurde. Wollte den Concierge anrufen, da merke ich das Telefon geht nicht oder ich bin zu bloed es zu bedienen. Es quittiert mit dummem gepiepe wohl das irgendwas gewaehlt ist aber ich hoere niemaqnden antworten.
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>>>>Genervt nach unten, den Concierge angepflaumt, der ist dann mit mir hoch um festzustellen »Oha, das Schloss klemmt wohl«. Naja er verspricht mir dass wir ein anderes Zimmer bekommen wenn wir vom essen zurueckkommen, mit etwas gefummel hat er das schloss erstmal uberredet dass es doch noch irgendwie mal zuschnappt.
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>>>>Als wir zurueckkommen dann neue Karten, wir bekommen das Zimmer direkt nebenan. Freudig das Gepaeck ruebergewuchtet und dann merken wir da ist ja kein Babybett!
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>>>>Also wieder den Concierge angepflaumt, diesmal kommt endlich nach ein paar Minuten das Babybett.
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>>>>Dann der naechste Schock, ich mach die Minibar auf und da ist nur Mineralwasser drin. »Sind wir hier im Iran???« schreie ich und will schon den Zimmerservice beauftragen ein fass Bier zu organisieren da lacht meine Frau nur und meint »Du Verschwender, geh doch in den Supermarkt unten neben dem Hotel und bring mir ne Flasche Rose mit. Und besorg noch Hundefutter, ich hab nix mitgenommen.«
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>>>>Naja, ich komm dann ein paar Minuten spaeter wieder hoch mit Wein, nem Sixpack Bier, Hundefutter und allerlei Snacks. Der Hund schaut uns an als wollen wir ihn verarschen als ich das Hundefutter aufmache und dreht demonstrativ den Kopf weg. Ich will schon den Zimmerservice anrufen um ihm ein Steak oder so zu bestellen da meint meine Frau »Neee, sowas fettiges, gib ihm halt ne packung von der Babynahrung, Huehnchen mit Moehren, das mag der definitiv.«
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>>>>naja immerhin frisst der Hund begierig die Babynahrung, das Hundefutter (Beide von mir gekaufte Sorten) landen im Muell, wenn er koennte haette er wohl geklatsch. Dummer verwohnter Hund, naja.
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>>>>Dann irgendwann nachdem wir Harry Potter (Welcher Teil auch immer, der erste war es nicht, der hatte ja noch ne Story die Menschen verstanden haben) will ich Zaehne putzen und – oha, lauter teures »Hermes, paris« Duschgel, Seife und Scheiss aber keine Zahnbuerste.
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>>>>Ich so »hast du Zahnbuersten eingepackt?« Meine Frau »Wie sind da keine?« und ich »Neee finde nixd!«. Naja bevor ich mich wieder mit dem Telefon rumstreite also runter zum Concierge und ihn gefragt »Ich finde keine Zahnbuerste, sind die vergessen worden?« und er so »Neee Zahnbuersten gibs nicht auf dem Zimmer.« Und ich fast explodiert »Es gibt ne Scheiss Espressomaschine, ein Bose surround Sysytem mit Lautsprechern so dass ich den TV auf dem Klo hoere, eine Buegelstation, CD Player, Seife von Hermes und jeden Mist,a ber eine Scheiss Zahnbuerste gibt es nicht??« Und er so »ich schau mal ob ich eine da habe.... Ahhh leider nein. Ans Lager komme ich um die Uhrzeit nicht. ich bring ihnen eine morgen frueh...«
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>>>>Ich konnts echt nicht fassen. ich war schon in Scheiss Kapselhotels in Tokyo fuer 25 Euro die Nacht und selbst da gabs ne Zahnbuerste (Keine tolle, aber immerhin!) umsonst dazu.
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>>>>Am naechsten tag nach dem Duschen gesteht mir meine Frau »Das Zeug von hermes mag zwar sauteuer sein, aber mit dem Shampoo und Conditioner von Kaufland bin ich zufriedener!«. Naja wir haben gelacht, uns noch das Fruehstueck reingehauen. War ganz okay aber auch nicht das reichhaltigste was ich je gesehen hab. Meine Frau mochte den Honig in Waben, das habe ich zwar schon gesehen aber dass Sie die Waben mitessen kann war mir neu. »Aeeehhhh isst man das wirklich mit? Das ist doch Bienenwachs!!!« »Ja klar, schmeckt gar nicht schlecht. Willste mal probieren?« »Ach neee, bin schon satt...«
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>>>>naja dann waren wir noch auf dem Weihnachtsmarkt, haben das Maenneken Piss besucht und das wars.
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>>>>So laesst man Weihnachten ausklingen. Scheiss Sofitel!
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>>>Ja, hört sich schon etwas gruselig an. Aber daß Zahnbürsten Standard sind, hätte ich jetzt auch nicht erwartet.
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>>>Das letzte Mal Hotel, das war in Berlin, »Winter's« oder so, jedenfalls nicht gerade Oberklasse. Aber es ging. Das Zimmer war ganz hübsch. Das Schlimme war nur: Absolut unzureichender WLAN-Empfang. Egal in welche Ecke des Zimmers ich mich setzte, ständig riß die Verbindung ab. Gerade so 1 Balken. Ich hatte ja auch noch extra dafür gezahlt – obwohl ich gedacht hätte: 2014, da ist WLAN überall in jedem Hotel inklusive. Zumindest in Berlin. Aber nix. 7 Euro extra wollten die haben. Und dann ständig Verbindungsabriß. Am ThinkPad wird es nicht gelegen haben. Dessen Dual-Band-Adapter war bisher recht zuverlässig.
>>>Ich hab's dann mit WWAN probiert, was vermutlich auch noch schneller war. LTE. Aber kaum 10 MBit. Da denkt man sich: In Berlin, wo die Kanzlerin arbeitet, Deutscher Bundestag, Zentrum Europas, Hauptstadt der Herzen – da muß doch volle Leistung da sein. Hier werden doch ständig Stars übernachten, Michael Jackson und so. Die brauchen doch ein gescheites Internet auf ihren Diamanten-iPhones. Und nicht nur 10 MBit. Keine gute Werbung, Herr Wowereit.
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>>Michael Jackson ist schon seit Jahren nicht mehr online, und der Chef von's Janze in Berlin heißt jetzt nicht mehr Wowereit, sondern Müller !
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>Also ich mußte ein paar Minuten überlegen, was meine schönste Hotel-Pleite gewesen war:
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>Es war so um die Jahrtausendwende herum, da hatte ich ein äusserst komplexes Immobiliengeschäft zu begleiten – an die Einzelheiten erinnere ich mich nicht mehr, aber an die »diskrete Besprechung«. Es war jedenfalls so, daß alle an einen Tisch mußten, die ihren Senf dazu zu geben hatten, sonst wäre das nix geworden: der Investor (mein Mandant), der Banker, der Steuerberater, unser Notar und ich selbst. Irgendeiner – wohl der Banker – kam auf die Idee, wir sollten gemeinsam im »Sächsischen Hof« in Meiningen zu Abend essen. Das ist so ein »Erstes Haus am Platze« in der Provinz, daß furchtbar gespreitzt einen auf First class macht, aber natürlich das Bein hinten und vorne nicht hochbekommt, aber Preise wie in Zürich-Bahnhofsstrasse, versteht sich. Ein furchtbarer Neppladen. Als provinzieller M&A-lawyer war ich natürlich öfters dort gezwungenermaßen. Der Banker klärte mich auf: dort gebe es ein kleines Chambre séparré, wo wie im Restaurant bedient wird. Ideal für unsere »diskrete Besprechung«. Ich sagte blöderweise zu, mich darum zu kümmern, und blöderweise ging ich selbst hin, dieses Chambre séparré mit dem manierierten Namen »Brahms-Saal« zu reservieren, und darauf hinzuweisen, daß es sich um eine diskrete Geschäftsbesprechung handele, kein Aufsehen erwünscht sei. Man tat verständig-hochnäsig, als wollte man mir sagen, daß die cosa nostra jeden zweiten Freitag hier ihre deals abmacht. »Selbstverständlich, Herr Kronenberger!«
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>Und als dann der Abend kam, und ich in diesen Nepp-Schuppen, bin ich im Entrée fast umgekippt. Da hat es so eine Flipcart mit bronze-metallic-Plastik-Buchstaben und da stand tatsächlich groß und fett für jedermann zu lesen: »Heute abend: Brahms-Saal: Besprechung RA Kronenberger« Nur das »diskret« hatten sie vergessen ! Ich bin vor meinen Partnern vor Scham fast im Boden versunken, und durfte zur Strafe die Rechnung des Abends übernehmen.
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>Pffft !

Haha, ja soviel zum Thema Diskretion!

Naja die nettesten Hotels gibt es eh in Japan, da wird Service noch groß geschrieben. Ich glaube das einzige Hotel dort wo wir je waren und es keine Zahnbürste gab war ein Ryokan, also ein traditionelles altes Japanisches Gasthaus, irgendwo bei Hakone. Das war glaube ich eines der ältesten Ryokan in ganz Japan, so ein Schuppen aus dem 16. Jahrhundert. Ganz herzallerliebst, also alles so wie man sich das aus dem kitschigsten Samurai Film vorstellt. Aber gut da hatten wir unsere Zahnbürsten mitgenommen.

Aber selbst die preiswerten Hotels sind nicht schlecht in Japan. Meine Eltern waren zu unserer Hochzeit im »Washington« auf Odaiba, so ein typisches Business Hotel und ich dachte es müsse furchtbar primitiv sein da es ja auch recht billig war (Glaube so 70 Euro die Nacht), aber es war zwar kein 5-Sterne Hotel aber trotzdem durchaus solide und gut ausgestattet.