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Mitteilung von Freno d'Emergenza (10.2.2015 19:41:46):
>>>Cola, Fanta und Sprite

>>>anerkannte Erziehungsmethoden
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>>>(nächtlicher Einfall)
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>>"Zuckerbrot und Peitsche!" (Reinhardt Heydrich – Völkerpädagoge)
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>Als ich den Namen jetzt hier unten flüchtig gelesen habe, habe ich – ohne Scherz – den Bruchteil einer Sekunde zuerst mittels einer mir im Nachhinein nur schwer erklärbaren, waghalsigen mentalen Übersetzung über das weitgeholte 'tertium comparationis" des Austropopsängers »Reinhard Fendrich« zu allererst an Reinhard Mey (»ich bin aus jenem Holze«) gedacht! (!!!)
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>"Der May/Fendrich? Hat der ein Lied des Namens gemacht? Haha, Völkerpädagoge, das ist gut! Singend die Völker erziehen, das ist gut... moment...!"
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>Gut dass mir das damals, vielleicht sogar noch unter umgekehrten Vorzeichen, nicht im mündlichen Examen passiert ist...
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>"Wie würden Sie die Rolle Reinhardt Heydrichs bezüglich der Politik des Reichssicherheitshauptamts nach 1936 bewerten? Wenn wir eine Analogie bilden wollen zur Diskussion um Hitler im Nationalsozialismus als ganzes, hier aber nur vom SS- und Polizeiapparat reden... Polykratisches Chaos oder starker Mann?"
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>"Hm, hm, hm... wenn Sie mich so fragen... ich muss ganz ehrlich sein: vor dem Hintergrund meines Alters... also, ich will sagen, dieser Reinhardt Heydirch war für meine Generation immer eher eine despektierliche Figur... kommen sie, 'Über den Wolken, muss die Freiheit wohl...' und so weiter... Ich meine, das geht einem nicht leicht runter, wenn man als zehnjähriger zum Ausklang der achtziger Jahre eher mit Metallica und Anthrax musikalisch sozialisiert wird. Auch später, muss ich sagen, vergleicht man die Platten des Reinhardt Heydrich mit den Dingen, die man eben aus diesem vielleicht eher vergleichbaren, aber dann eben vor allem amerikanischen, tw. auch britischen (wobei man die Sachen von der Insel ja eher später kennenlernt, diese Ecke ist ja nicht mehr so im allgemeinen Bewußtsein, da muss man schon eine ganze Ecke Fantum mitbringen, um da als Teen schon bescheid zu wissen, nennen Sie mir mal einen deutschen 17-jährigen um 1998, dem z.B. der Name Bert Jantsch um diese Zeit ein Begriff war... sehen Sie!) Songwriterkosmos kennt. Und ich meine, das fällt natürlich alles furchtbar ab... schuld ist natürlich vor allem die deutsche Sprache, die für das Populärlied englischsprachiger Prägung meiner Meinung nach mindestens genausowenig geeignet ist, wie das türkische. Ich meine, eine Ausnahme bietet hier höchstens der Austropop, der aufgrund seiner sprachlichen Rundungen... das ist natürlich auch gerade bei den Leuten, also in den sechziger Jahren, also 68 und so, da kam das ja her, da gab es dann dutzende dieser Typen, die sich auf eine Platte pressen ließen, und wo einem vor allem dieses ratternde RRRRRRRR auffällt, bis zum Tode prononziert, und als Unbedarfter frägt man sich natürlich erst mal »was bei allen Teufeln ist das? Ist das ein Rückgriff auf die deutschsprachige Theaterbühnendiktion prä 1945? Kann das sein? So wie bei den weltkrieglichen Rundfunkansprachen Thomas Manns aus Los Angeles: 'Liebe RRRRRRRRRRRadiohöRRRRRRReRRRRR! Liebe BüRRRRRgeRRRRRR des Deutschen RRRRRRRReiches' Aber NEIEN, das ist natürlich eine möglichst dämliche übernahme einer schottisch-irischen Folkietradition. Ich habe Jahre gebraucht bis ich dahinterkam. Jetzt ist es natürlich nicht so, dass auch Reinhardt Heydrich... ich mein äh...«
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>*Prüfer fährt wild mit der Hand dazwischen*
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>"Ich glaube äh, das reicht... gehen wir über zur nächsten Frage... äh... Sie können gehen. Holen Sie ihr Zeugnis bitte nächstes Jahr im Prüfungsbüro ab. Wir werden leider einige Monate benötigen, bis wir die erforderlichen Unterschriften leisten können. Wir sind leider sehr beschäftigt... denn in zwei Monaten ist glaube ich auch eine Sitzung des Fachbereichs. Da müssen wir uns gut vorbereiten. AN Unterschriften ist bis dahin und mehrere Monate danach nicht zu denken. Leider ganz unmöglich. Ich danke Ihnen, und betreten Sie unser Haus bitte nicht wieder. Danke. DER NÄCHSTE!"
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>Draußen:
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>"Uuuuuund? Wie war es?"
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>"Naja, ganz gut denke ich. Komischerweise haben sie am Ende eine Frage über deutschsprachieg Liedermacher gestellt. Das fand ich reichlich seltsam. Glücklicherweise habe ich mir über das Thema schon lange Gedanken gemacht..."

Heydrichs Position ist durch zwei Zitate gut illustriert:

1) »Sie immer mit Ihrer verdammten Logik!!« Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei Heinrich Himmler

2) Ein ondit im Berlin der Insider: »HiHi – HeHe!« in Klartext: »Hi-mmlers Hi-rn he-ißt He-ydrich!«

1941 hatte Heydrich eine enorm starke Machtposition erreicht durch seine Doppelstellung als Chef des Reichssicherheitshauptamtes, also des Inlands-Geheimdienstes, sagen wir mal: dem MfS abzüglich der HVA – und: faktischer Herrscher über das Protektorat Böhmen und Mähren, offiziell war er »nur« stellvertretender Reichsprotektor, der Amtsinhaber v. Neurath war dauerbeurlaubt. Da er im »Protektorat« zudem enorm erfolgreich war, rechnete er fest damit, eine ähnliche Position auch im besetzen Frankreich zu erhalten, bereitete sich jedenfalls intensiv darauf vor. Last not least war er an Spitzenposition in die Endlösung der Judenfrage involviert, wie man aus der Wannseekonferenz und dem berüchtigten Auftrag Görings ja zur Genüge weiß. Fest hat ihn für den in pectore designierten Nachfolger des Führers gehalten. Das ist eine sehr weit reichende Spekulation, aber nicht ohne jede Substanz.

Bei dem Attentat in Prag ist Heydrich übrigens nur relativ leicht verwundet worden, im wesentlichen durch eine Vielzahl von Splittern, die allerdings nur oberflächlich ins Hautgewebe eingedrungen waren. Es ist auch eine Spekualation, aber ebenfalls eine mit Substanz, wonach er vom Reichsarzt SS und Himmler-Freund Gebhard »politisch behandelt« wurde, dh zu Tode gepflegt wurde. Die angebotenen Hilfen zB von Sauerbruch wurden zurückgewiesen. Speer ist 1944 einem ähnlichen Schicksal nur knapp entgangen. Himmler wollte sich seines zu mächtig gewordenen »Gehirns« entledigen.