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Mitteilung von Höflich (18.2.2015 14:57:28):
>>Ich muß mit Dir reden

>>Ich weis zwischendurch nicht auf wen ich mich gerade beziehe. Jedenfalls vergisst Du. Daher ist es vielleicht gut wenn ich mich wiederhole. Ich bin ratlos. Ich weis nicht wie ich mich verhalten soll. Ich übe ständig Dialoge ein, Tag und Nacht, innerliche, beim Laufen, beim Einschlafversuch, während des laufenden Fernsehens, ja, ich bekomme mit, das ich während des Films halbstundenweise in einem ganz anderen Film bin, in Gedanken im Gespräch mit, und da sind es wieder Verschiedene, oder gar ganz mutig, am Telefon, aber da schrecke ich davor doch immer zurück, nie zu wissen in welcher Situation man den anderen gerade unterbricht, in wessen möglicherweise Gegenwart er sich befindet und das so geheime Gespräch direkt preisgibt, es bleiben soviele dringende Fragen ständig ungeklärt. Fliegengitterfenster, zum Hochschieben wie in St. Dominique. Das würde nicht nur den Enzianweg enorm aufwerten und sommerwohnlicher machen sondern auch die Marktstraße in der sommers ein unglücklicher Körper schwitzt und den Durchzug herbeisehnt das Getier aber fürchtet. Investitionen in die Zukunft. Davon reden doch alle. Warum nicht auch wir. Keine Übereilungen beim Zahnarzt. Ich möchte die Meinung der Universitätszahnklinik Mainz einholen, deren Chefin soll eine Chemikerin sein wie ich las, ich möchte mich mit ihr über mein Gebiss unterhalten. Ich habe ja auch so eine Art chemischen Kleber damals entwickelt der sogar an den wasserempfindlichen Zahnhälsen gute Kittarbeit leistet. Vielleicht gibt sie einem verhinderten Kollegen ja eine ehrliche und gute Auskunft wie am besten zu verfahren sei. Ich raffe mich nur nicht auf dort einen Termin am Nachmittag zu vereinbaren. Irgendwie habe ich den Umgang mit dem Telefon verlernt, ich, der ich als Kind so fleissig den Hören für Papa und Mama abnahm, Hier spricht Matthias Schmidt, Nummer 6223, Kann ich etwas ausrichten. Anscheinend hat man sich geeinigt mir nur noch schöne Grüße auszurichten. Ich ändere ständig meine Meinung. Ich widerspreche Ärzten. Ich kann mich nicht entscheiden. Ich vertrete Ansichten. Die, gelinde gesagt, also ehrlich, die nennen Dir nur Statistiken, bei 98 Prozent tuts hinterher nicht mehr weh. Wenn da mal deine Zahl nicht zu hoch ist. Erzählen können die viel. Ich wollte damals mit Menschen sprechen die ebenfalls diese Medizin einnehmen die man mir vorschlug, keine Reaktion erfolgte. Ich wollte Bohnenkaffee in der Psychiatrie, einen am Morgen. Gabs nicht, obwohl es so in der Hausordnung vermerkt war. Morgens frischer Bohnenkaffee stand an der allgemeinen Fluranschlagstafel. Und das bezog sich nicht aufs Personal. Und dafür ham die mir mein Grundstück enteignet? Das soll ich mir gefallen lassen?
>>Das sollen die von mir aus glauben. Aber sie sollen auch wissen, daß ich mir das nicht gefallen lasse. Und wenn ich nur dagegen anschreibe. Ich habe das Versprechen meines Zweitgutachters nicht vergessen als er der Freiburger Winterhüttengruppe jedem ein Jahreseinkommen über Hunderttausend versprochen hat. Endlich angekommen, dachte ich, in einer geilen Truppe. Eine die zusammenhält und Erfindungen am laufenden Meter produziert, egal wo gerade, in Mietlaboren, in Kellern, Garagen, Waldhütten einer macht den öden Job des Patentanwalts und krakelt Phänomen über Phänomen in eine krakelformelschrift und der nächste lanciert ununterbrochen Werbemails an ausgesuchte Kunden über die Vorzüge der neuen Nanomicellencreme, des verbesserten Taptenbrandschutzes, der neuartigen Antibrandteppich-Lösung, nur einmassieren, des antibakteriellen Klopapiers, Tempotaschentuchs, exotischer Parfümvarianten, Geist, Leiche, Moor, Moder, Pisse, und alles auch in Citrusvariante, einer sprudelt die Ideen, ein andrer bringt sie in feste Form, wahrscheinlich müssen wir drei Kassenwarte beschäftigen, das ist auch ein öder Job, was sollen wir bloß mit Geld anfangen, was, es hilft nicht, es kocht mir nix, es streichelt mich nicht, ich ess jetzt Frustdonauwelle aufgetaut. Ich hab heut mein Rezeptwunsch losgeschickt. Ehrlich gemeint allerdings war er nicht. Ehrlich gemeint hätte ich viel mehr gewollt. So oder so, ich stürze täglich ab. Jetzt ist es eben nicht mehr körperlich. Jetzt ist es geistig. Ich bin ein leeres Fass. Die Hölzer knarzen und quieksen. Manchmal kommt mir ungeheurer Muff in die Nase, ich denke das ist die verschimmelte Rotze die aus dem Mundwinkel aufs Bettzeug tropft das seit acht Wochen nicht gewaschen wurde.
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>Wie kann ich annehmen, daß, ach, lass,
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>überfliegen,
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>geträumt
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>direkt, ganz nah, mit der spitze, an der pforte, der warmen, eintrittsbereiten, feuchten,
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>zu liegen
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>und um es nicht zu ende gehen zu lassen
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>immer nur mit dem eindringen zu spielen
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>ein wenig zu necken und zu foppen und zu streicheln,
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>alles war so vertraut
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>so normal, so schön,
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>und wieder wache ich auf
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Ich gratuliere dir Schmidt, du hast dich selbst übertroffen! Das ist meiner Meinung nach das ekelhafteste, was ich je im Internet oder irgendwo anders gelesen habe! GLÜCKWUNSCH!!!


Hoho! KOTZkotzkotz!