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Mitteilung von Schmidt (19.2.2015 23:54:00):
Popularmusik

Ich will nicht wie Adorno herumnäseln. Ich will auch nicht so scharf wie Luigi Nono sein, allenfalls wenn ich inmitten eines Boogies einen Takt Militärmarsch Friedrich Zwei anklingen lasse oder bei einem sehr rythmischen Rock-Riff. Da muß man scharf sein. Scharf im Takt. Um zu begreifen wie scharf Takt überhaupt sein kann bedarf es der Kürze.

Musik, das ist die Verteilung der Fettpunkte auf der Salamischeibe. Je nachdem wie man die Salami anschneidet. Aber immer gibt es Überschneidungen. Ein einziger neuer wahrer Satz wäre eine Weltsensation. Ein relevanter Satz natürlich. Die Musik hat es da viel leichter. Ihr liegt nur die Statistik zugrunde. Und die gestattet viel bis alles. Alles nehmen wir natürlich nicht als Musik wahr. Vielleicht im dementen Zustand. Aber alles ist Musik. Wir reden also von Kunstmusik.


Ach, geht mir fort, wenn ihr nicht klimpern wollt. Ich glaube daß Musik die Welt bessert. Ein bißchen Bach. Viele Agressionen durch die Fingerspitzen ableiten. Zartheit einüben. Privatissimum. Bach und Gershwin miteinander mischen. Jodeltänze von Schubert ganz langsam macht die Zitter. Je leiser das Traviata von Cole Porter desto mehr Dynamik wohnt ihm genuin inne.
Es gibt nur Musik. Und es gibt keine. Manche Takte gar Zeilen gelingen mit zunehmendem Alter und bei Verfassung. Etwas gelinde sein. Ein wenig egal sein. Trotzdem entschlossen und konzentriert. In Trance sich befinden bei gleichzeitiger Wahrnehmung.

Ist der Gedanke erst da ist es zu spät. Alles ist wie zufällig, wie gerade eben erfunden. Dabei eine Gesamtsicht zu bewahren, nein, es will nicht gelingen. Es sind alles nur Momente.