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Mitteilung von Freno d'Emergenza (28.2.2015 20:29:03):
Chris über »Erziehungsstil«

[zum Original-Text]

> Wenn er so denkt, wie er es hier schreibt, dann wird Schmidt sich vermutlich mit meinen Eltern gut verstehen und auch in die Kategorie der immer geduldigen und überaus verständnisvollen, netten Menschen fallen, die davon getrieben sind, die Welt stets noch ein bisschen verbessern zu wollen und sich dafür unendlich viel Zeit nehmen.
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> Genau das habe ich als Terror empfunden und meine Alten waren nicht wenig überrascht, dass ich mit 18 ihrer übermäßigen und mich geradezu in den Wahnsinn treibenden Fürsorge schleunigst entfliehen wollte und zuhause ausgezogen bin.
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> Wenn du 15 bist und etwas nach drei Tagen noch immer nicht ausdiskuiert ist und du damit rechnen musst, dich nochmal so lange mit all den gut gemeinten, aber stundenlangen Vater-Sohn und Mutter-Sohn und Eltern-Sohn Gesprächen abplagen zu müssen, dann kommst du einfach auf die Idee, dass du endlich, endlich deine Ruhe haben möchtest.
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> Und dann wünscht du dir (jedenfalls ICH habe es mir in solchen Situationen öfters gewünscht), dass dir all das erspart bleibt und du statt dessen ordentlich den Arsch voll kriegst. Das sind dann auch zehn oder zwanzig Minuten reiner Terror, keine Frage. Aber dann ist es vorbei. Du heulst vielleicht ein bisschen und im schlimmsten Fall tut dir der Hintern am nächsten Tag noch weh, aber das ist dann schon dein eigenes Ding.
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> Du hast deine Strafe und deine Ruhe und kannst endlich aufatmen und weiter leben.
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> Schmidt schrieb am 25.2. 2015 um 00:58:27 Uhr über
> Erziehungsstil
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> naja lieber chris, aber was hätte denn das prügeln gebracht, so hast du wenigstens etwas erarbeitet, vorschläge eben, das schult doch das denken, ob prügel dazu gut sind, das schult nur die hinterhältigkeit gegenüber jedem der überlegen scheint, ob das so gute voraussetzungen sind um gut zu leben
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> Chris, am 24.2. 2015 um 23:33:30 Uhr
> Erziehungsstil
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> Ich habe als Junge nie Schläge bekommen und hatte deshalb auch keine Angst-vor-Prügel. Ich bin 1995 geboren worden, da war die Prügelstrafe als Erziehungsmittel längst schon sowas von out.
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> Wenn mir heute aber Ältere erzählen, dass sie durchaus begründete-Angst-vor-Prügel gehabt haben und es dann und wann auch tatsächlich kräftig den Hintern voll gegeben hat, dann frage ich mich, ob dieser Erziehungsstil mir nicht auch manchmal gut getan hätte. Mit vierzehn, fünfzehn Jahren musste ich nämlich alles, aber auch wirklich alles, stundenlang mit meinen ach so verständnisvollen Eltern ausdiskutieren. Immer wieder. An machen Themen hielten die sich sogar tagelang fest. Das war für mich der totale Terrror!!!
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> Natürlich sind das heute nur Gedankenspiele. Aber wenn du so total "verständnisvolle« Eltern hast wie ich, dann kommst du auf sowas. Klar ist das eine ziemlich krasse Meinung, aber das ewige Herumgeseiere meiner Alten hat mich schon ziemlich genervt. Das hörte ja nie auf.
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> Ich habe es mir dann schon als 15jähriger echt ein paar mal gewünscht, dass ich es mit all den harten Konsequenzen lieber kurz und kräftig auf den Hintern bekomme, als tagelang herumdiskutieren zu müssen, was ich alles falsch gemacht habe und Vorschläge erarbeiten zu »dürfen«, wie ich es in Zukunft besser machen würde.
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> Ganz ehrlich, statt dessen ab und zu mal richtig kräftig den Arschvoll und fertig, das wär vielleicht besser gewesen...


Ob die Beiträge von »Chris« nun gefaked sind, oder nicht: ein wunderschönes Belegstück für den grausamen Unfug der Reformpädagogik: die Ersetzung der Körperstrafe durch Psychoterror.