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Mitteilung von Helga (13.3.2015 22:18:57):
>>>>Die freie Frau

>>>>Eine freie Frau ist eine Gefahr,
>>>>sie stiftet Unfrieden, Ungehorsam und der Argumentationsstrang, welcher für sie spricht, entbirgt zwangsläufig Verborgenes, was nicht entdeckt werden soll. Sie darf nicht über andere stehen, übermächtig werden, weil andere zu ihren Fehlern nicht stehen können ohne die Stellung damit zu verlieren, deshalb gehört eine freie Frau nicht über andere gestellt und sogar gehört sie für andere mundtot gemacht.
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>>>>Ich würde trotzdem sagen, dass sie ein Recht hat frei zu sein, es muss der Argumentationstrang ja nicht offen gelegt werden und meistens kommt es auch aus den Reihen die sich durch ihre Ängste und den Darlegungen ihrer Ängste selbst verraten. Wer sich hier also wie Jesus aufspielt oder nur den Teufel tut ist ja wohl selbst schuld.
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>>>Die »freie Frau« kann es ebensowenig geben, wie den »freien Mann« – weil beide in ihrer Identität aneinander gefesselt sind. Ihre Identitäten erwachsen nämlich auseinander: »Frau« wird durch »Mann« definiert und umgkehrt – im psychosozialen Sinne. Freiheit setzt daher voraus, sich von »Mann« bzw. »Frau« zu befreien, und Mensch zu werden.
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>>Ich fand immer die Marx'sche Definition der Freiheit des Lohnarbeiters schön: Der sei im doppelten Sinne frei, nämlich frei, seine Arbeit zu verkaufen und frei von Eigentum (an Produktionsmitteln) – so daß am Ende aus dieser doppelten Freiheit für ihn der Zwang erwachse Lohnarbeiter zu sein bzw. zu bleiben.
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>Das ist mal wieder ne schöne Gelegenheit für mein Lieblingszitat meines Lieblingsdichters Carl Schmitt: »Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand bestimmt.« Dh darüber, wann alle Regeln, die ansonsten Geltung beanspruchen können, suspendiert sind. Das ist der berühmte erste Satz seiner »Politischen Theologie I«.
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>Mein Überpsycho ist übrigens auch bekennender Marxist. Den zwei Büchern von ihm, die ich gelesen habe (er hat n paar mehr abgelassen), prangt jeweils ein Zitat von Karl Marx als Motto voran. Typisch Seikowski: wie ein Wikinger kommt er angeflatscht, rammt erst mal sein Feldzeichen in die Erde und guckt grimmig nach zu erschlagenden Feinden.

Ich lerne gerne von Männern.
Und ich bin trotzdem frei.