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Mitteilung von Schmidt (2.5.2015 01:16:13):
Ich habe einen fünfzigjährigen Klavierschüler

einen Probeerwachsenen, einer der selbst seit dreissig Jahren unterrichtet, einer der alles besser weis, einer, der an leichtem Größenwahn leidet, an Dracula seit der Kindheit, der Edgar Allen Poe verehrt, der Kafka für schizophren hält, Hitler für ein unreifes Bürschchen, Göring für einen Amphetaminsüchtigen, Schmidt für einen kranken Mann, der sich sexuell nicht für oder gegen promisk entscheiden kann, wozu auch, wenn nichts geht, dessen größte Niederlage der Schulwettbewerb war, ich war wenigstens während der Vorspielnachmittage bei den Alten so ehrlich und habe mich präsentiert wie ich war, das hätten viele von den Affendressurkindern nicht gewagt, sich da hinzustellen, äh zu setzen, zum Kellner des Altennachmittags zu sagen, ich spiele nur wenn ich Fanta oder Cola und Kuchen kriege, und fünf Mark, und dann so holprig zu spielen das der Conferencier jedesmal mir die Auszahlung der fünf Mark verweigerte, aber doch die Alten herzlich laut klatschen ließ für den kleinen Matthias Schmidt der bestimmt nächstes Jahr wiederkommt, und nun darf er endlich seinen Kuchen essen.

Wir werden den Chopin hinaufdonnern und ächzend wieder herabsteigen, wir veranstalten ein Beethovengewitter bis hinunter zum Dorfbrunnen, wir werden schluchzend balladieren bis der Hahn mit Kikerikie antwortet, aus seinem Nachmittagsschlaf geweckt, und wir werden die Synkopen herumpeitschen das es nur so flatscht und säuseln können wir auch. Achja, Bach, natürlich Bach, bei Bach achten wir einen Takt in der Etüde Gleichklang zu erzielen. Ein einziger Takt Gleichklang und das Ohr wird verzückt sein ob des Wunders, des flüchtigen,