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Mitteilung von Freno d'Emergenza (15.6.2015 22:54:27):
>>Wwas soll ich dem unglücklichen Mädchen bloß raten

>In dieser kurzen Zeitspanne kann man rein kognitiv nicht mehr viel reißen. Da mündliche Prüfungen zu mehr als der Hälfte »reine Nervensachen« sind, empfiehlt es sich als Berater, auf die Entspannungsschiene zu gehen. Welche Entspannungs-, Zerstreuungs- und Lockerungstechniken angebracht sind, hängt vom Einzelfall ab. Abraten tue ich von jeder Art von Aufputsch- oder Beruhigungsmitteln, ob (halb-)legal oder illegal.

Meinen Studenten, die ich durch mündliche Prüfungen begleitet hatte, habe ich stets geraten, am Abend vor der Prüfung auszugehen: in die Stammkneipe am besten, und 2-3 kleine Bier am Tresen zu trinken, keinesfalls mehr, und nicht vor zehn, aber auch nicht nach zwölf zu Bett zu gehen, und dann, bis zum Prüfungsbeginn, keinerlei Unterlagen mehr in die Hand zu nehmen.

Begründung:

Der Abend vor einer Prüfung ist der klassische Auftakt einer Prüfungs-psychose. »Allein im stillen Kämmerlein« tobt der hermeneutische circus viciosus, man macht sich verrückt. Die Unterlagen liegen überall herum, die zu wenig oder garnicht beackerten Bücher starren einen Vorwurfsvoll an, und das Umfeld von Familie oder »Beziehung« ist auch meistens wenig kooperativ, sondern verstärkt häufig noch die Nervosität. Die Stammkneipe dagegen ist eine Art zweites Zuhause, wo man lockerer ist. Das kann auch ein Café sein, ein Vereinslokal, was weiß ich. Nur nicht alleine am See (oder so) sollte man rumhängen, sondern unter Menschen sein, die einen ablenken, von denen man sich ablenken lassen soll. Bier sediert, hilft gut einzuschlafen. Die Wegezeit zur und von der Kneipe, am besten noch als kleiner Gang durch die frische Luft helfen ebenfalls beim Schlafen.

Letzter Tip:

Dextro-Energen ! Das Gehirn braucht sofort abbaubaren Traubenzucker in solchen Situationen. 1 Täfelchen pro Stunde ist völlig ausreichend und, sofern man keine Regelmässigkeit daraus macht, auch physiologisch unbedenklich. Wenn man den Traubenzucker »absetzt«, fällt man zwar konditionsmässig in ein tiefes Loch, aber das macht ja nix, dann kann man sich ja in die Falle hauen.

Ich habe übrigens auch bei allen meinen eigenen Prüfungen so gehandelt.