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Mitteilung von Freno d'Emergenza (2.7.2015 09:59:28):
>>Wo bleiben eure Huldigungen?

>>Sicher ist euch der eine oder andere FURTZ entfleucht.
>>
>>WARUM KEINE HULDIGUNG HIER IM FORUM?
>>
>>
>>Kiddersch, ihr wisst doch:
>>HULDIGEN!
>>
>>
>>OH, du Wundergas!
>>
>>
>>
>>Gut Huld!
>
>
>Ich schwöre: Ich werde dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, treu und gehorsam sein, die Gesetze beachten und meine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen, so wahr mir Gott helfe!!!!!

Woran ich bei all diesen Eiden stets denken muß: meine Vereidigung als Referendar, damals 1992. Weil man Beamter »auf Widerruf« wird, teilweise auch richterliche und staatsanwaltliche Befugnisse ausüben darf, wird man vereidigt. Eine Massenveranstaltung bei einem Vizepräsidenten des Landgerichts, der grad mal wieder die Arschkarte und diesen Fließbandjob erwischt hat. Dutzende von frisch zu backenden Referendaren tummeln sich in den Vorräumen, wo es ein Formular auszufüllen gilt – wie immer in Deutschland. Und da ist auch ein Feld, wo man ankreuzen kann, ob man den Diensteid mit oder ohne »religiöse Beteuerungsformel« leisten will. Ich schwöre natürlich grundsätzlich »so wahr mir Gott helfe« – weil nur so der theatralische Aspekt voll zur Geltung kommt. Aber: da gab es – ausschließlich ! – junge Frauen, die voll die Krise gekriegt haben: »Wie ? Das kann man sich aussuchen ?! Das wußt ich ja garnicht ! Das muß ich mir ja dann ganz genau überlegen ! Kann man das nicht verschieben, um eine Woche oder so ? Nein ? Oh Gott ! Ich geh mal kurz auf den Flur, ja ?!« Und da liefen sie dann auf und ab, diese käsig-bebrillten Jungfrauen (es waren wohl wirklich solche!) mit ihrem bierernst genommenen Christentum protestantischer Provenienz (Katholiken wie ich sind ja Brimborium gewöhnt, und scheren sich wenig drum.) Der dererlei gewohnte Justizoberamtsuntersekretär, der die Rolle eines Hütehundes für die Referendare zu spielen hatte, setzte die von diesen Gewissensbissen gepeinigten ans Ende des Termins, und so liefen sie den Flur des Präsidialflügels des Landgerichtes auf und ab, rangen die Hände, wandten ihre Augen zur Flurdecke und baten um einen Fingerzeig Gottes, ob sie nun mit oder ohne religiöse Beteuerungsformel leisten sollen, können oder sogar müssen.

Und diese Frauen sind heute Richterinnen, Staatsanwältinnen, Oberregierungsrätinnen !