00:35 14.03.2016
Ich bin böse. Ich bin richtig böse. Mein Präfrontallappen ist beschädigt. Meine Amygdala regiert mich. Die Erektion ist seit langem dahin. Martha ist verständnisvoll mit mir. Aber sie denkt sich ihren Teil. Alle diese Kinder lieben mich. Ich kann das doch nicht einfach ignorieren. Gerne immer wieder, schreibt sie. Sowas muß man einer Sechzehnjährigen erstmal entlocken. Und das bei mathematischer Nachhilfe. Ich gebe mir ja Mühe nicht böse zu sein. Aber ich bin böse. Daran gibt es nichts zu rütteln. Ich bin ein gefährliches Vorbild für junge Menschen. Ich versuche zu reden. Ich stehe mitten in der Nacht auf, mir entfährt ein hexenhaftes lautes Kichern und ich mache mich über die altbackenen Brotscheiben her, greife zwei Neunmillimeterscheiben und schmiere dick Butter drauf und mache Blutwurst und Fleischwurst und Leberwurst darauf. Dazu noch einen Schluck des leicht bitteren Milchkaffees, die stärker geröstete französische Sorte.