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Mitteilung von Die Leiche (5.12.2012 10:39:24):
>>>>Kardiologie im Zentrum

>>>>Glaubt ihr, mit diesem Arztbrief habe ich beim Psychologen eine Chance für Tavor, oder ist das mit »zunächst« und »gegebenenfalls« und vor allem wegen dem »glaubhaft« berichtet so eine Art von Mitteilung wie sie in Arbeitszeugnissen üblich ist....
>>>
>>>Wenn, dann beim Psychiater. Und der wird dir hoffentlich kein Benzodiazepin verschreiben, sondern dich zum Hausarzt schicken. Wenn bei dem dein Blutdruck auch hoch sein sollte, wäre als Nächstes die Anschaffung eines Blutdruckmessgerätes sinnvoll, bevor du dich entschließt Ramipril oder was auch immer zu nehmen, was per se belastbarer machen könnte. Aber um gesteigerte Belastbarkeit scheint es dir ja nicht zu gehen, eher um Biofeedback, falls ich dich richtig verstehe.
>>>
>>>Epigastrium = Hypochondrium.
>>
>>
>>Ja, natürlich, Psychiater.
>>Es geht mir darum eine so große Menge Benzodiazepin zu besitzen, daß ich ein einziges
>>Mal für eine etwas längere Zeit davon regelmäßig etwas einnehmen kann ohne mich um Nachschub kümmern zu müssen. Ich möchte wissen wie es mir dann geht, unter Normalsituation Oberwalluf, d.h., ob ich dann vom Kippensammeln zunehmend Abstand nehmen werde, ob es quasi als Substitut wirken könnte. Dafür hätte ich aber eigentlich gerne alle meine drei Wunschsubstanzen, Tavor, Diazepam und Chlordiazepoxid, der Angstlöser ohne ausgeprägte Müdigkeit, die Einschlafhilfe mit ausgeprägter Entspannung sowie das milde lächelnd stimmende Antidepressivum Librium. Librium und Valium sind meine eigentlichen Zielobjekte denen ich mich im langsamen Anflug nähere. Das Tavor ist nur eine Teiletappe.
>>
>>Es wird eine ausgeklügelte Strategie nötig sein diese drei Dinge in ausreichender Menge zu bekommen. Soll ich mal anfangen mit meiner Chloroformsucht beim nächsten Psychiaterbesuch oder doch besser sagen, ich brauche ein Substitut für meinen Kippensammelwahn. Ich Wirklichkeit würde ich das Substitut in die Schublade tun, mich daran freuen, vielleicht das eine oder andere Wochenende daran nippen wie an einem Burgunder Wein, mich an all den Wirkungen und ausklingenden Wirkungen und Nachwirkungen laben und sie dokumentieren und von den Kippen dann doch nicht lassen, weil sie eben unmittelbar, d.h. beim Atemzug sofort wirken, eben wie das Chloroform, oder auch wie ein Fixer der sich das in Wasser aufglöste Tavor-Expidet in die Vene jagt. Ich hab' das mit Valium genau einmal getan, es war himmlisch. Genau danach suche ich. Ich brauch sowas manchmal. Ich brauch irgendwas worauf ich hinarbeite. Etwas worauf ich mich freuen kann.
>>
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>Hm, es gibt doch auch andere Sachen, auf die man sich freuen kann. Was ist mit den leckeren Kochrezepten, die Du hier manchmal gebracht hast? Ein schönes, mit liebe zum Detail und zur Perfektion kredenztes Essen – könnte das nicht auch für Glücksgefühle sorgen? Warum hängst Du so an diesem Medikamentenkram, der Dir im Zweifel weit mehr Schaden als Nutzen bringen wird? Du hast Talent, Du hast jede Menge Lebenserfahrung (wie mir scheint) – ich glaube, Du könntest ganz schön was auf die Beine stellen. Wenn Du Dein Selbstmitleid aufgeben und Dich konkreten Aufgaben widmen würdest.
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>Das mag etwas naiv klingen. Ich kann ja Deine Situation kaum beurteilen und wir haben sicherlich zwei völlig verschiedene Lebenswelten. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß es schade wäre, wenn sich Dein ganzes Tun und Streben nur noch auf die glücklose Beschaffung von Medikamenten und Erleben von Konsumvorfreude konzentriert.

Solche Sprüche hat mit die völlig Empathiefreie Hildburghäuser Hautärztin auch um die Ohren gefeuert ... irgendwie scheint man das in der ärztlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung in die Birnen geballtert zu bekommen, glaub' ich. Bei mir war's der Spruch von »noch ganz schön was bewegen können«. Diese Frau hat nicht raffen können, daß ich derzeit nur ein einziges Lebensziel habe: die Herstellung des mir noch erreichbaren Maßes an Gesundheit. Dann kommt vier Lichtjahre lang nix, und dann so Zeug wie im Pornokino rumbumsen und so. Die »Werte« können mich alle mal.

Schmidt können die Werte auch alle mal – er ist nämlich ein Junkie, voll drinn in der Christiane F. – Mühle, aus der heraus wohl nur über eine Psychotherapie ein Weg führen würde. Doch die ist für Schmidt bedauerlicherweise, wie es ausschaut, nicht erreichbar.

Um im real existierenden Sozial- und Gesundheitswesen nicht unterzugehen, und das zu erreichen, was man braucht, ist ein erhebliches Maß an Micropolitik erforderlich; die dafür nötigen kognitiven und sozialen Fähigkeiten stehen Schmidt in dessen nicht zur Verfügung. Er steckt fest im Dilemma, bis irgendjemand kommt, und ihn an der Hand nimmt.