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Mitteilung von Die Leiche (18.10.2012 12:03:21):
>>>>>>>>>>Bericht

>>>>>>>>>>wenn ich einen gewissen Vorrat besitze verspüre ich weniger den Drang zu konsumieren.
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>>>>>>>>>Das klingt beruhigend. Die halten ja lange.
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>>>>>>>>Wie war dein Rentengespräch ?
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>>>>>>>naja, ich habe mehr auf die rente als auf die wiederzulassung gesetzt, zumal ich in letzter zeit in gesprächen immer schneller müde werde. mal sehen.
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>>>>>>Würde die Wiederzulassung bedeuten die Rente fällt weg ?
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>>>>>nicht unmittelbar, erst mit dem wiedereintritt in den ärztlichen beruf. die fünf jahre damals waren grenzwertig. sonst wäre ich nicht krank geworden. ich habe angst wieder nicht rechtzeitig die reißleine ziehen zu können. der absturz damals war hart. im moment ist mein arbeitsumfang noch überschaubar. es gibt im arztberuf keinen stufenplan für die rehabilitation. transfusionsarzt wäre schon ok. aber schon medizinjournalismus, sobald es nicht um reine wellness geht, beamt mich in den outburn. ich bin da nicht distanziert genug. auch jetzt bei einer therapie mit einer überlebensrate von 60 prozent habe ich täglich mehr zu knabbern als wenn ich den partyteil meines lifestylemagazins kurz vor der deadline bearbeite. auch wenn es bei der zeitschrift um viel geld geht und die arbeit in der knochenmarkspende dagegen vergleichsweise geordnet und dadurch vorhersehbar ist.
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>>>>verstehe ich das richtig, du machst eine Therapie mit einer Überlebensrate von 60 Prozent ?
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>>>Ich arbeite vier Tage die Woche in der Knochenmarkspende. Dort leben nach drei Jahren noch sechs von zehn Empfängern. Durch Typisierungsaktionen lernen wir einzelne Empfänger etwas genauer kennen.
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>>>Ich habe schlecht geträumt heute nacht. Mein Bruder hat sich von mir verabschiedet.
>Ich bin mir deisem seltsam depressiven Gefühl aufgewacht das ich schon kenne, ich will es mal das Selbstmordgefühl nennen, da ich es nur aus dieser Zeit kenne und leider allzugut kenne. Hätte ich Tavor eingenommen und wäre nun auf Entzug, wüßte ich wenigstens warum ich mich so fühle. Aber es war nur dieser Traum. Es war auf einer Feier. Ich habe drei Brüder. Zwei von ihnen saufen. Ich habe damit aufgehört. Einer hat nie gesoffen, der macht den ganzen Tag Sport. Der hat sich neben mich gesetzt auf der Feier und mir den Zweitschlüssel meiner Wohnung in die Hand gedrückt mit den Worten, ich will mit deiner Wohnung nichts mehr zu tun haben. Gegenüber saß, wie so oft, wortlos mit starrem Gesichtsausdruck, seine Frau. Ich ging hinaus, war verstört, wollte den einen Bruder anrufen, der zwar die Feier organisiert hatte, aber die Leute sich selbst überließ und auch nicht anwesend war, da fiel mir ein daß ich gar kein Telefon besitze. Ich irrte ein wenig umher, sah hier und dort ein feierndes essendes und trinkendes Paar sitzen oder kleine Grüppchen und wachte auf. Dabei hat er gar keinen zweitschlüssel meiner Wohnung fällt mir nun auf. Keiner hat einen Zweitschlüssel. Der Schlüssel steckt außen an der Tür. Seit Jahren.

Ich les ja nu' grad' C.G. Jung »Über die Archetypen des kollektiven Unterbewußten« – ein kleiner, aber hochkonzentrierter Artikel von 1934. Da wird u.a. eine Traumanalyse als Exempel vorstatuiert, in dem es auch um einen Schlüssel geht – den Schlüssel zum Paradies in diesem Traum, den ein Theologiestudent gehabt hatte. Der Schlüssel ist – im Traum – ein solches Symbol zu »sowas wie« einem Paradies, einem Garten der Lüste, der Glückseeligkeit, einer Muschi, einem Heim, einem Himmel. Er ist Symbol der Schlange, der Anima, des weiblichen Anteils an Schmidts Seele und Person (bei Christine wäre es ein Animus). Ich weiß ja nich', ob das so alles seine Richtichkeit haben tuht – aber es ist vielleicht eine Denkanregung. Mehr kann ich ja nicht tun für und zu Schmidt, als ihm ab und an einen Knochen zum draufrumkauen hinzuschmeissen !