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Mitteilung von Bobby (4.4.2013 09:04:49):
>>>>>>Kühlschrankinhalt

>>>>>Alter, du bist auf Stütze und gibst Geld für den Strom für einen Kühlschrank aus?
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>>>>>Ich habe letzten Monat immerhin 1,6 Brutto rausbekommen, ja, ich bin quasi TOP-VERDIENER! dolch solche Späße leiste ich mir nicht! Ich lasse in der Küche einfach das Fenster offen, kalt genug ist es ja.
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>>>>>Das erste Jahr, nachdem ich den Kühlschrank stillgelegt habe, habe ich eine Nachzahlung von 300 Euro von Vattenfall bekommen. 300 Euro!
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>>>>>Überleg dir das Mal!
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>>>>Was kommt den bei 1,6 brutto raus heutezutage ? Auch nicht mehr, als Hartz IV ! TOP-VERDIENER ? Das ich nicht lache ! Merke: jede organisierte Gesellschaft funktioniert wie eine Sanduhr. Ganz oben und ganz unten lässt es sich prima leben: Sex, Drugs & Rock'n Roll satt. Bunga-bunga ! Nur in der Mitte ist es die totale Kacke: Du wirst von Finanzamt, Sozialversicherung und allen möglichen Saugrüsseln gefleddert wie ne Leiche in Südafrika, und was dann noch bleibt, holen sich Banken, Sparkassen, Lebensversicherer, Kapitalanlageberater, Leasingesellschaften, Autohändler, Modeindustrie usw. Hör doch endlich auf mit dieser Scheiss-Arbeit ! Das einzige, was bei Arbeit rauskommt, sind schmutzige Fingernägel !
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>>>Naja, das mit den schmutzigen FIngernägeln kommt drauf an was man macht. Ich glaub letztlich isses ja auch wichtig was man will. Wenn man zu Hause keine besseren Hobbies hat dann ist ja Arbeit vielleicht sogar ganz nett. Mir hat ja heute nur wieder mal der Verkehr gestunken. Naja eigentlich dachte ich mir daß mir im Panamera der Verkehr niemals gestunken hätte. Obwohl... Naja immerhin war ich tatsächlich auf der Arbeit. Irgendwie war ich müde. Vielleicht hätte ich nicht aufstehen sollen. Dennoch gabs was zu lachen. Ein Kollege war fasziniert von irgendwelchen Designer Anzügen. Ich als Modemuffel konnte den Unterschied zwischen einem »guten« und einem »schlechten« Anzug noch nie erkennen. Da sagt der Kollege doch glatt »5.000 Euro für nen Anzug ist nichtmal der teuerste, da gibts noch teurere«. Ich musste lachen da ich auf Maßanzüge stehe. Aus Hong Kong. Die kosten keine 500 Tacken, sitzen besser als die für zig Riesen und am Ende kommt der Stoff für beide wahrscheinlich eh von der gleichen Rolle.
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>>>Manchmal denke ich wir wären alle gute Schauspieler. Aber ich würde es hassen wenn mich Fans auf der Strasse erkennen würden.
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>>Meine Sotisen zu »Arbeit« muß ich relativieren. Es reicht wohl, wenn wir »richtige Arbeit« von »Maloche« unterscheiden, der lebenslangen Zwangsarbeit, zu der sich solche armen Gestalten wie Höflich verurteilt sehen. »Richtige Arbeit« indessen, die entweder hochqualifiziert oder hochertragreich ist (am besten natürlich: beides), kann höllischen Spaß machen. Ich war ja auch 20 Jahre meines Lebens ein happy workaholic gewesen, den die 60-h-Woche überhaupt nicht gejuckt hat. Maloche dagegen ... pffft. Alleine schon die Heteronomie: von wann bis wann man zu arbeiten hat, wo und wie ... das ist doch menschenunwürdig sowas. Meine letzte Maloche war 1989-92 gewesen, als »Hiwi« Hilfsbibliothekar im Soziologischen Institut der Uni Saarbrücken – der Job war cool, bestand zur Hälfte eh aus Kaffeepausen, und auch total interessant – es sind schon rasante Titel, die einem da so durch die Finger gehen, und auch die übrigen Bibliothek hat einem als Bibliothekar zur freien und privilegierten Verfügung gestanden. Aber es war trotzdem mörderisch gewesen für mich, da dreimal in der Woche um 9 Uhr antanzen und erst um 13 Uhr wieder abhauen zu dürfen. Und wenn ich mir nun Höflich so vorstelle, in seinen Mega-Mies-Scheissjobs, McJob in callcentern und ähnlichem Müll – das wundert mich garnicht, daß der alle paar Wochen Stracksuff macht, das ginge mir wohl auch nicht viel anders. Aber wie gesagt: seit 1992 habe ich nie mehr feste Arbeitszeiten gehabt. Ich glaube, ich würde sowas garnicht mehr aushalten.
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>Was so Leute wie Höflich einfach auch nicht kapieren, sowieso den meisten nicht in die Birne geht: man gewinnt absolut 0,0% Zuwachs an Lebensqualität, wenn man anstatt von Hartz IV von einem Riesen netto lebt. Ein Zuwachs an Lebensqualität tut sich erst bei einem wesentlich höheren Einkommen auf, sagen wir mal 3-4 Riesen netto. Und dann kommt wieder lange, lange nichts. Die nächste Stufe dürfte vielleicht so bei 10 Riesen liegen, keine Ahnung, ist auch eine Frage, wie man diese Stufen definieren will. Und das schlimme ist: diese absolut mickrigen Unterschiede von Hartz-IV zum »Höflich-Einkommen« werden mit brutalster Maloche erkauft, die einen krank macht bis zum Ende ! Weil nämlich Höflich nix kann, womit man »richtige Arbeit« machen könnte: hochqualifiziert und/oder hochertragreich. Das ist wie mit diesen vielen, vielen Selbstständigen, die Umsatz und Gewinn nicht voneinander unterscheiden können – wieviele Unternehmen gibt es doch, wo nur »die Mark rumgedreht« wird – und das mit einem wahnsinnig hohen Aufwand ! Höflich malocht sich betriebswirtschaftlich gesehen dauernd in die Miesen, macht ein Super-Klasse-Verlustgeschäft, noch viel schlimmer als die IKB mit rhinland-funding oder wie das hieß. Er wohnt immer noch menschenunwürdig, ist den ganzen Tag Stress und Demütigungen ausgesetzt, zum Frustsaufen gezwungen – ruiniert sich langsam aber sicher seine seelische und körperliche Gesundheit. Aber an so Leuten kann man mit Engelszungen reden, sie hören ja nicht !

Ach ja, das mit der Lebensqualität. Eigentlich habe ich gar keine Ahnung wieviel man genau für ein qualitativ hochwertiges Leben bezahlen muß. Naja ich würde sagen man muß halt genug haben um sich was zu gönnen. Mal in die Kneipe gehen ohne aufs Geld zu schauen, mal bei Kaisers ne Packung teuersten Serano Schinken kaufen können usw. ALso ich könnt nie so leben daß ich nur den billigsten Müll beim Aldi (okay die haben auch ein paar anständige Sachen im Lebensmittelbereich) kaufe und am Schluß Herzrasen bekomme weil ich nicht weiß ob das Geld noch für Kippen langt.

Gut, ich bin aber eigentlich bescheiden weil ich inzwischen auch jeden Stuß gekauft habe der mir irgendwann mal in den Sinn kam – vom Virtual Reality Spielhallenautomaten (So ein Riesentrümmer!) im Wohnzimmer über die Original Kostüme aus dem Film »Starship Troopers« bis hin zu Taschen-PCs usw. Irgendwann gehen einem eh die Ideen aus was man sich so kaufen könnte. DIe Konsumgesellschaft ist im Angebot tatsächlich endlich. Ich bin zwar anfangs drauf reingefallen aber inzwischen ist mir klar daß ich eigentlich keine 20 Laptops brauche, so 2 gute und noch 1 bis zwei taschencomputer (UMPC) langen mir inzwischen. Genau so bei der Armbanduhrensammlung. Man kann sich das Regal zuknallen mit Rolex, Breitling, Longines und co – man kann sogar ne Million für ne Scheiss Uhr ausgeben wenn man will. Aber daran merkt man daß man nicht mehr weiß wohin mit dem Geld. Ich trag eh jeden Tag die gleiche Longines.

Aber daß ich nicht allein bin mit dem Problem »Wohin nur mit dem Geld« zeigen die steigenden Aktienkurse.