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Mitteilung von Höflich (24.9.2014 12:04:01):
>>>>>VERLASSEN

>>>>>NEE, bin ich nicht, ich bin es schon so lange nicht mehr, ich erinnere mich gar nicht mehr wie ich bin. Man wollte mit mir Kontakt aufnehmen. Sagt man immer wieder mal. Besser sich darauf nicht zu, also, immer wieder Hoffnung, aber im Grunde, ich träume.
>>>>>Ich träumte, von einer meiner kleinsten Mitschülerinnen, Annegret, sie war da und ich war froh, und dann war sie weg und ich lief panisch umher sie zu suchen, dann wachte ich auf.
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>>>>>Vierzehntletzte. Herzbollern direkt nach dem Aufwachen. huhuhilfe, ging dann wieder. Reis mit Safran und gebratenen Kartoffelscheiben in Irinis Olivenöl, hab die ganze Flasche, ein Liter in zwei Monaten aufgebraucht. Ein Olivenöl ohne Bitterstoffe, zu Avocado und Zitronensaft mit etwas Salz.
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>>>>>kurzzeitig starkes Unwetter. lange Einkaufswege machen zu schaffen. stabile therapeutische Beziehung, patient verweigert, schon das wort, geduldig verweigert, es vergeht kein tag mehr, mal ganz laut, mal ganz leise, klavier, das lied vom anfang, ich bin denen einfach wurscht, das ist schon alles was ich zu begreifen habe.
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>>>>Wurscht ... naja ... das kann schon sein: Drogenabhängige werden nicht sehr ernst genommen, ist mein Eindruck von der »Suchtstation«. Man veranstaltet mit einem Minimum an Aufwand ne therapeutische Lachnummer und kassiert ein Maximum an Geld dafür, die Scheisse umzurühren, weil das die Sozialromantiker so haben wollen: »Resozialisierung« von Knackis (die meisten Drogenabhängigen sind ja gleichzeitig Knackis).
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>>>>Wurscht ... andererseits ... weisse Schmidt, ein Problem haben wir gemeinsam: wir sind hochintelligente Psychopathen – und deswegen nur äusserst schwer zu therapieren. Ich war ja zuerst auch bei so'nem Dorfpsycho – und der hat sich in Grund und Boden blamiert vor mir und meiner Hautärztin. Jetzt bin ich ja bei einem Fachmann – und es läuft wirklich sehr gut. Unter einem Habilitierten läuft es eben nicht bei mir. Mein allererster Therapeut war auch ein emeritierter Ordinarius gewesen – das lief auch ganz hervorragend. Nur ... solche Kaliber sind nur schwer zu erreichen. Das erste Mal war bei mir Zufall, den zweiten crack hat meine Hautärztin vermittelt. Seine Spezialisierung passt haargenau zu meinen Problemen: Psychosomatik der Haut & sexuelle Störungen. Sonst macht der nüschdt. Dich würde er wahrscheinlich auch nicht annehmen: weil Du keine Hautkrankheit hast und sexuell nicht pervers genug bist. Das bissl Fesseln ... ist doch heute Mode, BDSM und so. Ich meine, es ist ja auch schon schwer genug, Deine Macke systematisch zu fassen. Mir als psychologisch immerhin recht interessierten und »angebildetem« Laien fällt da auch nix Rechtes ein, obwohl ich Deine Texte hier ja schon seit Jahren lese ... Ist sowas ne reine Drogenpsychose ? Keine Ahnung !Gibt es überhaupt ne vernünftige Anamnese, konkretere Verdachtsdiagnosen ?
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>>>>Wenn ich mir da den Dorfpsycho so vorstelle, wie er so jemandem wie Schmidt gegenübersitzt – eigentlich könnte er nur sagen: ich hab nicht die geringste Ahnung, was mit Ihnen los ist, Herr Doktor Schmidt, und ich habe auch nicht den Schimmer einer Idee, wie ich ihnen helfen könnte, aber ich kriege 89,50 € für jede Stunde, wo ich sinnlos mit Ihnen rumlabere und muß Unterhalt zahlen und Einkommensteuersondervorauszahlung und Leasingraten und Beiträge und Gebühren und was weiß ich – also labere ich unsinnig mit Ihnen rum !
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>>>Seit ich mich etwa ab dem elften September 2001 in Behandlung begeben habe, ich war ungeheuer aufgewühlt zu dem Zeitpunkt, ich hatte noch nie über meine heimlichen und vielfältigen Chloroformnarkosen gesprochen und auch nicht über den ganzen anderen Kram den ich selbst synthetisiert und eingenommen hatte, möglicherweise kam die Information gegenüber Ärzten und Beamten, Amtsarzt, nicht sehr souverän formuliert an, ich zitterte ein wenig, auch hatte ich schlicht Furcht ich würde ins Gefängnis wandern, so bekam ich sogleich eine schizophrene Psychose unterstellt. Man versicherte mir zuanfangs von vielen Seiten man würde mir helfen und die besten Ärzte für mich suchen. Das alles verlief völlig im Sande. Ich war drei Wochen in der Klinik wo ich jedes Medikament ablehnte und nächtliche Spaziergänge machte, dann drei Monate bei einem Bruder der selber kräftig soff und ich dort am Ende zitternd und alleine in einem Kellerrraum meine Tage zubrachte während die Familie mit dem seltsamen Verwandten im Keller versuchte ihr normales Leben so gut es ging weiterzuleben. Sie redeten dann unter meinen Geschwistern immer am Telefon über mich was ich zwar wahrnahm aber mich nicht wehren konnte, ich bekam nur so Sätze mit, wenn er nicht wirklich will, fragte aber nie nach, ich war vollkommen konfliktunfähig, bin ich heute noch teilweise, wollte nur weg, in eine Wohnung, trauerte um meine Freundin, war auf Entzug, dann dauerte es ein dreiviertel Jahr, ich wohnte im Sommer im Zelt in meinem Garten,
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>>Was ich ja nie verstanden habe, wieso im Zelt, wenn es dein eigener Garten war? Ich meine, hättest du nicht einfach ins, äh, Haus gehen können?
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>da war kein haus, nicht mal ne Hütte..
>das war verwildertes ackerland mit paar Bäumen..

Ach so! Na dann... Ja ne klar, is logisch.

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>>>war noch zweimal in einer Klinik ganz ohne das es überhaupt zu einem Gespräch mit einem Arzt kam, ein einziges Mal saß ich weinend auf dem Flur und es kam eine Ärztin die sagte, wir haben ein ganz wundervolles Ehepaar für Sie, ich verstand nicht was sie sagen wollte, aber Sie müssen sich jetzt sofort entscheiden, ich war völlig verwirrt und wandte mich ab, sie ging dann und reif noch, dann kann ich auch nichts für Sie tun, die Leute dort waren echt cool, ein junger Polizist spielte mit mir Tischfussball und wir unterhielten uns darüber wo man am besten kleine Mengen Hasch bunkert, er hätte auch noch was, die rauchten da Zigaretten, eine nach der anderen und bekamen abends Tavor, ich nahm wieder nichts und nerfte das faule Nachtpersonal, das ist alles sehr verkürzt, schließlich, nach Garten, Klinik, wieder Garten, wurde ein Betreuer eingeschaltet dessen einzige Aufgabe darin bestand mir eine für normale Mieter schwer auszuhaltende Wohnung (IM sOMMER 36 Grad, neben einer Musikhalle die bis nachts teilweise drei, vier laut dröhnend spielt) ZU VERMITTELN UND GLEICHZEITIG als Bedingung für die Wohnung mir mein Grundstück zu enteignen. Ich habe mich nur halbherzig gewehrt, habe irgendwelche Blätter vollkommen krakelig unterschrieben, mit Zusatzbemerkungen, es sei nur gültig wenn ich noch ein eigenes Blatt hinzufügen darf, dieser ganze Grundstücksenteignungsvertrag hat sicher eine Menge juristische Fehler, mir war es nicht ganz, aber doch ein bißchen egal, weil ich andere Probleme hatte,
>>>dieser permanente Suchtdruck nach allem Möglichen, seit dreissig Jahren ist es ein ständiges Aufhören und Wieder anfangen,
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>>>irgendsoein lederbemantelter Dürrer Psychiaterchefarzt der Landesklinik kam dann in meine Wohnung und meinte ich sei Borderliner, wir haben auch fast keine Worte gewechselt, ich fragte ihn nur, wer entscheidet eigentlich welche Medizin ich bekommen kann, der Richter oder der Arzt; ODER ICH SELBST, hat er nicht beantwortet und lacht blöde,
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>>>all die Jahre hab ich nichts genommen außer Kippen gesammelt, Haschkippen, hab mich von Jugendlichen im Park ferngehalten, hab seit nun elf Jahren keinen Alk mehr, naja, die letzten beiden Jahre mal eine Flasche Bier die Woche, so schluckweise, aber dann fand ich diese Barbiturate im Papierkorb Schierstein, vierzig Tabletten, fand hundert Tabletten Taramdol, eine fehlte, eine alter Mensch hatte sie weggeworfen, es stand darauf, nicht nehmen, bei Rückenschmerzen, fand in München das fast volle Fläschchen 100ml Tilidin im Braunglasabfall, ließ mir daraufhin noch zweihundert Milliliter verschreiben von drei verschiedenen Ärzten noch in 2012, weil es ab 2013 in die BTM-Pflicht eingeordnet wurde, das war einerseits teilweise befreiend für mich, aber die Scheiß Nebenwirkungen sind auch nicht ohne, auch bei meinen niedrigen Dosierungen.
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>>>Bei Gericht brüllte ich einmal kurz los und hieb sozusagen verbal auf den Tisch, ich will Heroin, LSD UND vALIUM; SOFORT BLICKTE DER aMTSARZT BEDEUTSAM DEN rICHTER AN UND SAGTE, da sehen sie,
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>>Hm, ja, keine Gute Ansage vor Gericht...
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>>>tatsächlich glaube ich, niedrige Dosierungen von l-Polamidon würden mir das Leben erträglicher machen, davon durfte ich etwa zwölf Einzeldosen kosten, auch nicht ganz ohne, aber ich habe es ganz gut vertragen und fühlte mich plötzlich irgendwie normal.
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>>>Mein Problem, ich fühle mich einfach nicht normal, das war noch nie wirklich so, ich war immer auf einer Bühne und ich hasste das irgednwann, ich sah mich immer von außen und irgendwann hat mich das auch komplett in jeder Äußerung gelähmt, ich war völlig unexistent. Früher war ich ein beliebter Gastgeber, hatte zwanzig Kommilitonen zur Fischsuppe zu Gast mit Frauen, es gab Klaviermusik, es war schön. Auch dort, irgendwann fand ich alles so unecht. Ich war Regisseur, warf Themen in die Runde die dann durchgekaut wurden, machte Wetten, in zwei Minuten werden alles darüber sprechen... Spielchen, blöde,
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>>>ich bin dann aufgewacht, keiner hilft mir beim Loskommen von all dem. Ob eine Medizin wirklich hilft ist auch unklar. Ich will dreimal die Woche einfach sterben, weis aber, das geht vorrüber. Ich habe Angst vor dem Altwerden. Und dann immer noch keine klugen Gesprächspartner und Hilfen zu haben. Ich bin ein Stoffel, sagten sie immer alle, irgendwie schwer zugänglich. Doch so fühle ich mich eigentlich gar nicht. Ich sehe nur so aus.
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>>>Hab ich irgendwas relevantes erzählt, ich weis gar nicht mehr. Ich wollte Medizin immer nur als Spass haben, doch nun beginnen so langsam die echten scheißkrankheiten, Bluthochdruck und so Mist, schlecht durchblutete Füsse, zum Glück laufe ich noch fast täglich recht weit. Scheißdasallesmanchmalaberecht.
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>>>Und Steinpilze haben die Brüder dies Jahr auch schon wieder ohne mich gesammelt. Drecksbuben.