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Mitteilung von Alk! (25.3.2015 02:29:09):
Alk!

Hoho, ich dachte...

Der Alkohol nagt an mir. Es ist dies eine Schande zu gestehen, aber es ist so. Schrecklicher, lieblicher Alk! Wenn man es so sieht: eigentlich ein Leben voller Slapstick! Ich hatte, nach einer schrecklichen Episode in den zwei Wochen im Dezember, in denen ich mir Urlaub für dies das genommen hatte, die aber nur zwei Wochen Abschuss waren, mir eigentlich geschworen, STRENGSTE REGELN aufzuersetzen. Es ging immerhin so lange gut, bis ich irgendwann Mitte Januar einen freien Tag hatte. Am TAG danach habe ich es immerhin geschafft, zu dieser Arztpraxis zu kriechen, die eine, wo man die AU von den Arzthelferinnen direkt an der Theke ausgestellt bekommt, ohne das groß nachgefragt wird. Diese Praxis ist GOLD wert! Andererseits sollte man es auch nicht überteiben. Mehr als einmal alle sechs Monate wollte ich da nicht aufschlagen wollen. Das Problem ergab sich dann nur einen Monat darauf in ähnlicher Weise. Es war ein Sonntag, ich hatte »Dienstpflicht«, ab 8 Uhr morgens, und vorher, auch während der Arbeitstage, ein beachtliches Pensum angehäuft, welches dann über zwei weiteren freien Tagen davor eskalierte. Ohne Grund. »Stress ohne Grund«. Es gibt ja tatsächlich Leute die meinen »wer saufen kann, kann auch arbeiten!« Ich muss da aufs heftigste widersprechen: diese Menschen reden von einem normalen »Kater«, also dass man ein bisschen »wischiwaschi« im Kopf ist, lächerliches Kopfweh und so. Blöd wird es halt, wenn einem bei jeder Bewegung des Körpers ein Kotzstrahl aus purer Magensäure aus dem Rachen schießt und man seine Glieder nicht mehr so recht bewegen kann ohne dass man irgendeinen Krampf bekommt. Natürlich kann man auch so, irgendiwe, zur Arbeit erscheinen, aber das Bild das man abgeben würde... sagen wir, es wäre 'disreputabel'. Ich rufe also an, sagend:

»ey ich, hi, also ey ich...«

»Ja...«

»Isch bin krank ey, tut ma laid...«

»okay! Aba gehste zum Arzt, wa?«

*furchtbarer Terror ob der Vorstellung* »eh, klar eh!... bin aufm Weg, so...«

Ich hatte nicht gedacht, dass ich am Sonntag (Tag des Herren, christlicherseits) einen Arzt finden würde. Nach diverser Internetrecherche fand ich jedoch heraus, dass – mehr oder weniger unweit – eine Praxis geöffnet hatte. Juchzend wie ein junger Hund stolperte ich dorthin, die kleinen Halluzinationen im Augenwinkel oder wenn man für einen gewissen Zeitraum eine plane Fläche anstarrte hatten mich fast nicht gestört, in der U-Bahn habe ich die Musik und die Sprachfetzen meines vergifteten Hirns zwar umso lauter wahrgenommen, aber ich bin das gewohnt. Panik haben mir diese Dinge nur das »erste mal« bereitet, so um 2005, wo ich mich – völlig unnötigerweise, selbst in eine lästige Entgiftung eingwiesen hatte – Naja, ich ging dann da rein, zwei Stockwerke hoch, so eine Altbaupraxis, frage nach einer Krankschreibung, während sich die Blumen auf den Kunstdrucken neben der Arzthelferin lustig bewegen. Ich sehe einen Rollwagen mit unzähligen Fläschlein darauf, Braunglas, Flüssigkeit darin, rote Verschlusskappen. Während ich noch auf der Theke lehne, um der Arzthelferin meine Beschwerden (Migräne!) zu schildern, muskeln sich ein paar vollkommen verstörte aber dabei umso aggressivere Typen an mir vorbei.

»jeeauuh ääöiüüh ajoli!«

Tatsächlich setzten alle dieser Widerlinge kurz darauf ein kleines braunglasfläschlein an ihr Herz um es kurz darauf mit einem komischerweise aus der Theke hervorragenden Wasserhahn zu spülen oder zu verdünnen. Es waren Heroinabhängige! Ihr Redefluss hat mich aufs äußerste erstaunt! Diese Menschen haben so viel geredet, dass ich nicht mehr wußte, wo rechts und links ist. Ich verzweifelte. Die Arzthelferin begegnete mir voll HASS! Aber ich habe meine AU bekommen. Ich ging danch direkt über LOS zum Bahnhof der Stadt und kaufte mir im Sonntäglich geöffneten Supermarkt eine Flasche Johnny Walker Red und O-Saft oder Ginger Ale oder so einen Scheiss. Als ob die mächtigsten Götter des Universums es mir befehlten hatten. GOTT IST GROSS! Hier war eine Universalkraft am Werk, die universalste aller Kräfte. Ich staunte nicht schlecht. Es sollte aber alles noch schlimmer werden...

(Fortsetzung folgt)