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Mitteilung von Schmidt (18.4.2015 16:53:52): Ich stelle mir gerade vor,
daß Du meine Nachbarin bist. Meine Nachbarin lebt alleine und ist dieses Jahr achzig geworden. Sie ist noch immer gut zu Fuß und putzt regelmäßig die Treppe. Ich wollte das mal übernehmen, aber das hat sie heftig abgewehrt. Sie verstellt immer das große Bild das auf großer Leinwand vor der Eingangstür im Flur steht, es lehnt mit dem Rahmen auf dem Boden auf der aus Dachlatten gezimmert ist. Sie zieht es zurück, so daß es schräger steht und somit den Flur ein wenig enger macht, auf circa zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter, ich schiebe es wieder ein wenig enger an die Wand, auf circa zehn bis fünfzehn Zentimeter. Dieses Spiel betreiben wir beide, sie wahrscheinlich ganz unbewusst, seit einigen Jahren. Wäre ich mutig, würde ich ab und zu bei ihr klingeln und ihr sagen ich sei im Moment so alleine und vielleicht würde sie mich hereinbitten um am Tisch zu sitzen und zu reden. Vielleicht aber würde sie auch nur Kreuzworträtzel lösen und mich ab und zu fragen ob ich das wisse. Und irgendwann zwischendurch erzähle ich etwas worauf sie zumeist gar keine Antwort gibt. Aber das letzte Mal als ich bei ihr klingelte, das ist einige Jahre her, hatte ich nichts als das rote Kleid aus Viskose an, barfuß, und zudem die Ellbogen auf dem Rücken mit einem Zurrband sehr fest aneinander gebunden, derart war ich der Wohnung entflohen. Ich hatte meine täglichen Übungen zur Schulterblattdehnung so gestaltet, das ein Zurrband fest in der Wand befestigt war in das ich rückwärtig hineinschlüpfte mit den Ellbogen und mich durch kräftiges kurzwegiges Vorwärtsbewegen mit Drehungen und Rückführen der Befestigungsschlaufe entgegen der Ziehrichtung zum erneuten Festziehen, ebenfalls durch kräftiges Ziehen, |
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