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Mitteilung von Freno d'Emergenza (22.4.2015 21:39:45):
>>>>>>>>>>Volksaudfruhr

>>>>>>>>>>...das Volk wird derzeit gegen Hundebesitzer aufgehetzt...
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>>>>>>>>>>wieso?
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>>>>>>>>>Also ich finde es wiedermal voll zum kotzen, weil hier manche ihren Hund mitten auf dem Bürgersteig einen dicken Haufen scheißen lassen in Größe eines Kuhfladens und alle lassen den laufen.
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>>>>>>>>>Und bei mir, wo ich mit dem Beutel alles weg mache kommen die noch gucken ob wirklich alles weg ist. Aus dem Haus, hinterm Fenster, Türe auf, zur anderen Strassen Seite und schauen auf die Stelle wo ichs weggewischt hab und glotzen mir noch nach.
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>>>>>>>>>Also was ist das?
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>>>>>>>>Schmidts merkwürdiger spleen, auf Hundehaufen mit unangemessen intensiver Aggressivität zu reagieren, ist psychoanalytisch m.E. hochrelevant. Er berichtete davon, in seiner Empörung mit bloßen Händen einem Hundeführer den frischen Kothaufen vor die Füße geschmißen zu haben – »ein normaler Mensch macht soetwas nicht«. Es ist ein Hinweis auf etwas aus der anal-sensorischen Phase oder deren Übergang in die genitale Phase in Schmidts Kindheit. Aber was genau das sein könnte – darüber könnte man höchstens spekulieren. Es gibt durchaus Hinweise auf einen »analen Charakterzug« bei Schmidt: seine Eigensinnigkeit, gewisse Züge zur Pedanterie (die man ja für so ein Fach wie Chemie auch durchaus benötigt!). Andererseits ist er ziemlich chaotisch ... Man kann zwar Leute online analysieren, aber nicht unter den Bedingungen eines anonymen Forums. Ich habe das einmal – mit sehr schlechtem Gewissen – mit einem camsex-Bekannten getan, via skype-chat. Er hat die recht weit fortgeschrittene Analyse und den Kontakt zu mir von sich aus abgebrochen. Es ist halt so eine Sache: je näher man an ein verdrängtes Trauma oder Komplex heranrückt, um so mehr »wehrt« sich das Trauma (oder der Komplex) mit Händen und Füßen und um so mehr leidet der Analysant unter der Analyse. Es besteht ja auch immer die Gefahr der Dekompensation.
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>>>>>>>Du meinst, sein Körper spricht offensichtlich, durch seine impulsive Handlung, genau das aus, wovor Schmidt wirklich Angst hat, irgendwann mal in seinem Leben Hundekot aufsammeln zu müssen.
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>>>>>>Nein, das meine ich nicht. Es geht darum, daß Kinder ein erhebliches Interesse an ihren Exkrementen entwickeln: sie sind ihr erstes Produkt, auf das sie stolz sind. Dieser Stolz wird auch von Eltern pp genährt. Defäkation und Urination sind zudem an sich lustvoll. Diese »anal-sensorische Phase« wird von ebendiesem Erleben geprägt.
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>>>>>>Das ist nicht nur die Wurzel der Vorliebe für (passive) anale Sexualität, sondern eben auch der sexuellen Saliromanie – »NS/KV«: sie ist ein Rezent infantiler Sexualität. Solche Rzenten gibt es bei jedem Menschen, meistens jedoch treten diese Rezenten unspektakulärer in Erscheinung. Das wohl bei jedem Menschen vorkommende Rezent ist übrigens die Masturbation aus, sich anschließenden genitalen Phase. Lies mal den Artikel über Sigmund Freud bei Wiki – dort werden diese Entwicklungsphasen recht gut skizziert !
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>>>>>>Schmidts aggressives Interesse für Hundekot könnte also ein Hinweis darauf sein, daß in jener Phase, in welcher Schmidt als Kleinkind intensiv mit seinem eigenen Kot und seiner Defäkation beschäftigt gewesen war, eine Anomalie aufgetreten ist. Aber ich wiederhole: das ist eine Spekulation auf sehr dünnen Füßen.
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>>>>>Ja und da ist ein ungelöstes Trauma entstanden.
>>>>>Eine unwiderufliche Abneigung zu Kot.
>>>>>Er fand dieses »Gold« ( Besitz) schön und ihm wurde aber was anderes beigebracht.
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>>>>>Bah, Pfuideivel.....undso. Gekreische, gejammer, schonwieder, Gott erlöse mich von diesem Kind...
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>>>>>Für ihn war es eine Gewalteinwirkung, Verdammnis
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>>>>>und heute kann es eben zu Verhaltensauffälligkeiten kommen.
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>>>>Oder er hatte schon früh mit Verstopfung und falscher Ernährung zutun, schmerzhaften Stuhlgängen, Unterleibsschmerzen.
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>>>>Oder ihm wurde es mit den Fingern rausgeholt...
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>>>>Nur Schmidt kann es wissen.
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>>>Schmidt kann es – normalerweise – nicht wissen, da über die prägenitale Kindheit – normalerweise – die »infantile Amnesie« fällt: an die wesentlichen Ereignisse unserer Kindheit bewahren wir regelmässig keine Erinnerungen.
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>>>Ich warne Leonore vor solchen analytischen Spekulationen aufgrund von »Alltagstheorien« – die psychoanalytischen Relevanzen der anal-sensorischen Phase sehen etwas anders aus. Die Grundzüge sind wie gesagt bei Wiki nachzulesen.
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>>Den Satz »Gott erlöse mich von diesem Kind« macht in mir ein Gefühl von Mutter, jedenfalls könnte der Satz von ihr stammen,
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>>nie mehr krieg ich ein Kind, und dann kam der Zweite und der Arzt sagte, nun können Sie keine Kinder mehr bekommen.
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>>Dann kamen doch noch zwei, das waren Unfälle, »aber wenn sie dann halt mal da sind, dann liebt man sie ja auch«, das ist jetzt ein Originalzitat von Mutter, ebenso wie meine Frage nach Sex, ob sie den genossen habe,
>>"dein Vater der wollte das ja, da kann man nicht so einfach nein sagen, der nimmt sich das ja auch"
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>>DA WAR vATER SCHON FÜNFZEHN jAHRE TOT
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>vergewaltigungen können richtig weh tun. das prägt sich schon eine ganze weile ein. aber wenn sie sich jahrelang nicht artikuliert und es wenigstens 15 jahre nach dem tod in worte fassen kann, ist es schon mal ein anfang. jedenfalls für sie. es ist eine andere generation.

Auch hier wäre ich ein bischen vorsichtig. Die negative Haltung, die da von Schmidts Mutter bezüglich der Sexualität mit Schmidts Vater artikuliert wurde, muß nicht unbedingt ihre wirkliche Haltung ausdrücken. Auch die kann durch Abwehrmechanismen verfremdet sein. Insofern ist Christines Hinweis auf die »andere Generation« sehr beachtlich: in eben dieser älteren Generation der »Flakhelfer« hatte es in den 50er und frühen 60er Jahren in der damaligen BRD eine Besonderheit gegeben: nach der sexuellen Liberalisierung 1918-45 kam es zu einer Art Restauration »victorianischer Prüderie« in der Adenauer-Ära, die man durchaus als Gegenbewegung zur (hetero-)sexuellen Liberalität der NS-Zeit begreifen kann – näheres v.a. bei Dagmar Herzog: Die Politisierung der Lust. Erst die »Sex-Welle« und die fundamentale Erschütterung der BRD-Gesellschaft durch die »68er« hat das Ruder wieder in die andere Richtung ausschlagen lassen.

Die Entwicklung in der DDR war da eine ganz Andere gewesen – wesentlich ruhiger, ohne derartige massive Brüche. Das Verhältnis zur Sexualität war wesentlich entspannter und, ich sage mal: »konstruktiver« gewesen, als in der BRD.

Die Wahrscheinlichkeit einer sexuellen Traumatisierung (im weitesten Sinne des Wortes) ist für einen »geborenen Wessi« weitaus größer, als für einen »geborenen Ossi« – zumindest in diesen in Rede stehenden Generationen. Dafür gab es in der DDR andere Traumatisierungen: eine jede Gesellschaft hat eben ihre spezifischen Mittel und Wege zur Drangsalierung ihrer Untertanen.