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Mitteilung von Schmidt (25.6.2015 15:18:16):
Kripo

Bericht

Spaziergang von 12 bis 13 Eltville. Übliche Route, Tafel, Toilettenhaus, Bahnhofsvorplatz, Bahnhof, Balakangrill, Unterführung, Bundesbahnbaustelle, Werkstatttreff, Unterführung und zurück.

Auf dem Bahnhofsvorplatz spricht mich eine etwa vierzigjährige weibliche gedrungen korpulente Person mit dunklen Locken und breiten halbzentimetergroßen Lücken zwischen den Vorderzähnen an und hält mir eine dieser Königsfamilienbunt-Zeitungen unter die Nase auf der ein Königspaar abgebildet ist und ein kleines Photo von einem etwa Neugeborenen oder halbjährigen Baby und sagt Lehrer, ein schönes Königspaar, ein schönes Kind, ich bleibe kurz stehen, vielleicht war das falsch, sie fährt fort, Kinder alles hier, Kinder umbringen Lehrer, nicht da laufen, ich höre mir das weiter an, sie deutet auf das Kind auf der Zeitung und sagt, Kind umbringen, ich nicht kIND UMBFRINGEN, KANNST DU DAS KIND UMBRINGEN, das geht nicht, Kind nicht umbringen, ich schaue mir das Bild des Kindes an, es sieht nach einem mittelgradigen bis schweren fetalen alkoholsyndrom aus, soweit, ich denke, was will die, spinnt die, NUN SAGT SIE, was ein schönes Kind, und was für eine schöne Frau, sie deutet auf die abgebildete Prinzessin, Kinder alles Glück für Mutter, jetzt denke ich, die will mir eine Moralpredigt über diese Prädiagnostik halten und ist eine Schauspielerin, dann sagt sie wieder Kind umbringen Lehrer, nicht da laufen, die deutet in die Richtung in der ich normalerweise weiterlaufe, ich denke, du kannst mich mal, dann sagt sie, ich habe mit Kripo telefoniert, Lehrer nicht da laufen, geh heim wo du wohnst, jetzt ist aber sense denke ich, das ham die der wohl vielleicht auch mal gesagt, damals irgendwann, ich gehe nun weiter, Richtung »nicht da laufen« und promt am Bahnhofseingang ein Kippenfund wo sonst niemals bisher eine lag.

weiter
Bahnhof, Balkangrill, Unterführung. In der Unterführung und beim Kinderwagenhochschieben ein kurzes nettes Gespräch mit einer blonden jungen Mutter um die dreissig, sehen Sie das auch als eine sportliche Übung an, so steil wie das hier ist, sie sagt, ja, aber beim Bahnhof, da sind ja nur Treppen, da ist es ja ganz schwierig,
das erste Mal überhaupt das ich in der Stadt von mir aus eine Person anspreche die ein paar Meter meines Weges mit mir gemeinsam hat.

Auf dem Hinweg saßen die Kinder (Jugendlichen) auf der dritten und letzten Bank von unten gesehen auf dem kleinen ansteigenden Fußweg der vom Toilettenhäuschen Busparkplatz hoch zum Bahnhofsvorplatz führt. Es war kein Qualm zu sehen, ich umging die Bank indem ich den Abzweig Treppe nahm der auf halber Höhe sich anbietet. Ich umgehe Kindergrüppchen die sich in abgelegenen Winkeln zusammentun immer weiträumig. Aber ich besuche diese Plätze ein bis zweimal am Tag wenn keine Kinder zu sehen sind. Natürlich ist mein Weg hin zu diesen Plätzen von einer Vielzahl von Häusern aus der Bahnhofsstraße die hier glaube Wilhelmstraße heißt, von ferne einsehbar. Auch vom Balkangrill der auch Pizza verkauft. Dort liegen neben leeren Pizzakartons auch in regelmäßigen Abständen Marihuanarestkippen, die ich aufhebe und selbst rauche. Alle ausgeleerten Hülsen sind vorhanden. Die Bilanz der Stadt Eltville für eineinhalb Jahre füllt einen prall gefüllten nomalgroßen Gefrierbeutel.





Dann traf ich auf jene Frau. Dann ging ich erst meine kleine Runde zu dem ergiebigsten und immer einzelnen Kippenfundplatz nahe der Sparkasse wo sie gestern alle hohen Hecken runter schnitten damit von allen Fenstern der umliegenden Häuser der Fundort einsehbarer wird.

Nach Abschluß der Runde ging ich wieder über den Bahnhofsvorplatz, die Frau mit der Buntzeitung sprach mit dem Busfahrer Richtung Wiesbaden, ein kleines Dienstauto des Regierungspräsidium Darmstadt fuhr über den Platz, ein paar ziemlich Dicke Männer standen locker verteilt herum die ansonsten da nie stehen, auf der Bank der Kinder hockte ein einzelner Radfahrer, die Frau vom Sozialamt die auch Flaschen sammelt und in der Tafel arbeitet sah mich als ich den kleinen Weg hinunterging, daß ich mich bückte nahe am Papierkorb aber anscheinend nichts wegsteckte oder gar eine Dose in der Hand hatte, die Hände mussten also etwas ziemlich Kleines aufgehoben haben oder eben dort hingelegt haben. Das kann sie bezeugen wenn sie luzide ist.


Ich weis nicht was ich von all dem wirklich zu halten habe. Ein geplantes Progrom der Ausländer auf einen Deutschen die ihre Kinder durch ihn gefährdet sehen. Weil er ihrem Drogenkonsum nachschnüffelt. Ein Ortstermin einer wildgewordenen Mutter die dem Lehrer auf den Zahn fühlen wollte. Tatsächlich hatte ich einmal einem persischen Eltviller Taxifahrer gegenüber erwähnt ich sei Mathematiklehrer. Aber ich unterrichte nur in meiner Freizeit. Sofort wollte der mich weiter aushorchen. Mehr hab ich aber nicht gesagt. Vielleicht noch das ich Anfängerklavierunterrricht gebe aber kein Klavier habe und Mathematik nur bis etwa zehnte Klasse.


Das andere ist mir dann doch zu haarig. Sie braucht eine ganz zielgerichtete klare Führung. Und ich fürchte das kann ich nicht bieten. Ich bin eher der Chaot. Aber wenn sie es trotzdem ein paar Stunden an ein paar Tagen mit mir aushält, nehme ich das als Geschenk gerne an. Sie wird dann schon merken mit wem sie es zu tun hat. Praktikum in der Betreuung von Holocaustüberlebenden in Israel. So, Sie haben es also eilig. Haben Sie Zeit für einen Tee. Außerdem würde ich ihr gerne einen Stundenlohn zahlen wenn sie hierherkommt um zu lernen wie man Eierommletts macht und Markklöschensuppe und Rinderbäckchen schmort. Oder Kartoffelsalat.