Höflich, ich ließ gestern auf dem Flohmarkt 'Pareto, Zirkulation der Eliten' für einen Euro liegen und habe mir statt dessen eine wunderbare ovale Bratschale aus Porzellan gekauft.
Mit einem geriffelten Bodenstück ebenfalls aus feinstem Porzellan, darauf legt man Rostbraten und der Saft kann ablaufen. Ich sammele hier nützliche und seltene Küchenkuriositäten die ich liebend und gerne an junge Leute weitergebe jedoch nicht bevor ich mich deren sorgsamen und interessierten Umgang mit dem Material vergewissert habe. Sprich, ohne das jemand von Denen hier mir keinen Rostbraten brutzelt in der wundervollen Melitta-Bratschale, wird die Schale nicht verschenkt. Oder wenn mir wenigstens Einer/Eine vorschwärmen würde, wie man alle zehn Minuten den langsam brutzelnden saftigen Braten mit einem Esslöffel Bier begießt und sich gar nicht satt sehen kann durch die Ofenfensterscheibe wie das Bratstück langsam zart und mürbe wird. Jedenfalls brach ich gestern erneut mein Versprechen nichts auf dem Flohmarkt einzukaufen. Dann bin ich pfingstsamstagabends halb acht noch in die Bio-Bäckerei gegenüber und frage ob es nun Brot billiger gäbe. Der etwas vegan aussehende Verkäufer meint, 'eigentlich grundsätzlich nicht', und ich, rethorisch erstes Semester kontere augenblicklich mit 'und uneigentlich' mit Blick auf etwa sieben braunkrustige Rundlaibe und absolut fehlendem Kundenandrang. Er, naja, kuckt auf die sieben Laibe und sagt, die krieg' ich heute nicht mehr verkauft, machen wir die Hälfte. So kurz sind zehn aneinandergereihte SMS. Ich habe jetzt jedenfalls eine spezielle Taktik entwickelt nicht noch mehr Müll anzusammeln: Da ich es anscheinend nicht lassen kann Zeugs auf Flohmärkten zu kaufen und herzuschleppen, habe ich beschlossen mindestens ein ähnliches und vorzugsweise ein größeres Volumen Müll aus der Wohnung hinaus als hineinzuschleppen. Am wenigsten gerne trenne ich mich von Noten, Büchern und Comics. Dies ist nur irgendein beliebiger Text um zu sehen ob die Maschine ihn schluckt und versendet. Es gibt hier mehrere Hundebesitzer die ihre Beißer scharf auf mich gemacht haben. Dieses Aufräumding erscheint mir wie eine unendliche Geschichte, und immer hab ich genau dann etwas vor mit einer Sache nachdem ich sie wegwarf. Ich schreibe nur weil ich gerade Pause vom Aufräumen mache und ein Stück Brot esse. Gestern, Pfingstsamstag hab' ich von 21:15 bis !! 22:15 bei beidseitig offenen Fenstern ein Konzert gegeben ohne Beschwerden, alles blieb still draußen bis auf gelegentliche Beschwerden einzelner Vögel. Echt wahr, manche Vögel sind sehr empfindlich fur kratzige disharmonie, sofort zetern sie los. Im übrigen bin ich der Meinung die Vögel meiner Umgebung zu besonderer Musikalität verholfen zu haben, ich habe eine Zwanzigminuten-Tonaufnahme von morgens 6Uhr von Vogelstimmen vor dem Fenster, und einer dieser Vögel singt seine Melodien jedes einzelne Mal ganz anders kombiniert und auch rhythmisch jedesmal verschieden. Für einen normalen Vogel ist das doch nicht normal.
Oder?
Kannst du was zu dem Pareto sagen?