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Mitteilung von Schmidt (28.11.2017 07:01:27):
Entenpresse

Ein Koch wollte seine silberne Entenpresse mit der sich außer Enten auch Krustentiere auspressen lassen, zur Gewinnung eines ganz außerordentlich feinen Jus, einem besonders schmackhaften Fleischsaftes also an fünf Ignoranten der höheren Kochkünste veräußern.
Diese Fritten jedoch sahen nur die aufwändigen Putzarbeiten nach der Entenpressung und gedachten dat Ding ins Schaufenster zu stellen statt einen anständigen Entenjus damit zu machen. Da nahm der Koch seine Entenpresse wieder mit. Aber schön daß wir sie mal sehen durften. In Sachen Kulinarik hat das Land ja enorm aufgeholt, wenn ich bedenke das alle meine Tanten Fisch aus dem Meer noch als fremdländische Ferz bezeichnet haben mit dem Etikett 'brauchmernet' versehen. Auch ein frisches Hähnchen war zu meinen Kinderzeiten nicht erhältlich, das gefrorene Hinkel dagegen eine den Eltern an ausgewählten Samstagabenden vorbehaltene Delikatesse welche sonntagfrüh knochenableckende Buben aus dem Bett lockte. Aber die ganz normalen weißen Brötchen damals waren viel! besser als alles was heute angeboten wird. Außer in München!! In München gibt es noch genau jene Brötchen aus meiner Kindheit deren Preis ich von neun Pfennigen, lange lange kosteten sie neun Pfennige, fast ewig schien es mir, und dann waren es zehn Pfennige, auch zehn Pfennige kosteten sie ziemlich lange und danach ging es rasant nach oben, elf, zwölf, dreizehn, an jeden dieser empörenden Schritte erinnere ich mich, fünfzehn, siebzehn, zwanzig, mir wurde schwindlig, und der Betrügerei nicht genug, mit dem Anstieg des Preises auf ein mehrfaches schwand auch die Qualität. Einzig in München, ich glaube sogar der Bäcker hieß Schmidt und die Straße in der sein Geschäft ist verläuft senkrecht zur Hitlstraße, einzig dort gibt es das gute Brötchen. Gut, ich habe jetzt Deutschland nicht brötchentechnisch komplett bereist aber in jedem von mir besuchten Ort gilt mein Augenmerk dem dort angebotenen Fisch, den Hähnchen und dem Brot und den Brötchen.