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Mitteilung von Schmidt nicht (27.4.2019 22:15:19):
>>>248 Euro habe ich nach Abzug von Miete, Strom und Gas

>>>Vorher waren es etwas mehr als dreihundert, also keinen teuren Fisch mehr, kein Flohmarkt mehr, sparen auf den Cent ist wieder angesagt. Beitrag für Strom wurde nach zweimaliger unangekündigter Abschaltung mehr als verdoppelt auf 135 pro Monat, ich bin konstant im Verbrauch. Ich komm damit aus, aber es ist nicht schön, die Musikbücherei werde ich auch kündigen, alleine die Busfshrkarten in die Stadt sind nur noch selten bezahlbar, ich kaufe immer mein Brot in der Stadt, vier Kilo, ein Kümmellaub von vorgestern.
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>>Schmidt ! Armut ist nur ok, wenn man sie richtig organisiert. Mir bleiben nach Warmmiete und Strom 450 €. Und dazu gibt es regelmässig ein »Weihnachtsgeld« iHv 600 € und ein »Urlaubsgeld« iHv 500 €, das im Mai von einer karitativen Einrichtung ausgezahlt wird, die meine Betreuerin aufgetan hatte. Rechnet man diese Zuwendungen auf's Jahr um, habe ich 540 € nach den oben genannten Abzügen. Ausserdem habe ich »Merkzeichen G«, was heißt: Freifahrtschein für ÖPNV. Wie sonst hätte ich es mir leisten können, letzten Mittwoch zu Internet-Bekannten an den Stechlinsee Fontane's zu fahren, was auch die Gelegenheit war, nach 8 Jahren zum ersten Mal wieder ein Automobil zu chauffieren – einen Phaeton mit einer 3-l-Turbodieselmaschine. Es war ein gutes Gefühl, zu erleben, daß ich's noch drauf habe, einen solchen Boliden um enge Ecken zu scheuchen. (Auch wenn Bobby über diesen Heizöl-Phaeton allenfalls schlapp grinsen tuen täte …)
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>>Schmidt, Du bist hochqualifiziert, hochintelligent – aber zum arm sein gleichwohl oder vielleicht sogar gerade deswegen viel zu blöd. Das Wesentliche, nämlich die Organisation der Armut, kannst Du nicht vom Unwesentlichen – der Morphintotalsyntese – zu trennen. Ersteres ist für Dich existenziell, letzteres eine bloße Denksportaufgabe, mit welcher Du gleichwohl beträchtlichen Gehirnschmalz verbrätst, ohne daß was bei rumkommt und das Erstere vernachlässigst Du sträflich ! Wo ist Dein »Merkzeichen G« und die daraus resultierende »Krüppelkarte« ?! Wo sind die Zuschläge für chronische Krankheiten und 'Grad der Schwerbehinderung' von 100% ! Sowas hat man gefälligst zu haben als Armer, rspk. sich um die Zuteilung zu kümmern, anstatt über akademische Probleme nachzugrübeln !
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>>"Nicht räsonieren – ein Plus machen!" (Friedrich Wilhelm I. v. Preussen)
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>Post cliqutum: Wie man es als alleinstehender Armer schafft, einen Stromabschlag von 135 € zu fressen, sollest Du bei Gelegenheit mal erklären. Mein Abschlag beträgt aktuell 22 € und mein Verbrauchsverhalten wird von den Stadtwerken als »traumhaft« bezeichnet – ich bin 1 richtiger Gutmensch, ein Klimaschützer Öko-Löwe usw usw !

Mein Abschlag für Strom als ich 2001 einzog war etwas über dreißig Euro für einen kleinen Kühlschrank, Herd, keine Deckenlampen sondern einige kleinere Leuchten und einen kleinen Fernseher. Das blieb ein paar Jahre konstant und ich war wirklich sparsam, auch mit Warmwasser oder Heizung, selten mehr als 14-16 Grad im Winter und auch wenn nur in einem Raum. Irgendwann würde mir das zu blöde, weil ich mich bei kurzen Besuchen in der Wohnung meines Bruders sehr viel wohler fühlte weil mehr Wärme und Licht da war und da ich durch Flaschensammeln und einer Nachhilfestunde mittlerweile etwa fünfzig im Monat mehr hatte im Schnitt dachte ich mir, ich mach jetzt Licht an wie's mir gefällt und Bade und heize mindestens ein Zimmer bis 20 wenn ich will, darauf stieg mein Abschlag auf 45 für Strom, dann 49, ich dachte, okay, geht noch, auch Gas stieg von 35 auf 44. das ging einige Jahre so ähnlich mit kleineren Variationen, dann schaffte ich mir einen zweiten kleinen Kühlschrank an, das ist einfach viel bequemer, ich koche oft auf Vorrat, muß manchmal einen großen Suppentopf mit Hühnerbrühe in den Kühlschrank stellen, man muß nicht wie ein Blöder ständig alles Herumräumen, es war eine Erleichterung die ich mir gönnte, Dr Strom stieg auf 56, das Gas blieb bei 44. Ich dachte, okay, so ist der Preis und dachte mir nichts weiter. Dann gab es in den letzten acht Monaten zwei völlig unangekündigte Stromabschaltungen und jedesmal war angeblich eine Rechnung von knapp dreihundert (inclv.90 für die Entsperrung) in meinem Briefkasten was haarscharf meine sämtlichen Ersparnisse auf meinem Konto auffraß, ich bekomme seit Jahren, erst fünfzig, dann zweihundert von Mutters Konto zu Weihnachten und neuerdings auch Geburtstag was jetzt sowieso ein Loch hat da sie tot ist und der Betreuer meinte nur sowas müsse ja nicht über das Konto laufen als ich fragte ob ich das überhaupt annehmen dürfe. Ich vermute die haben mir das Geld von Mutter irgendwie über den Strom wieder abgebucht, steile These, egal, Resultat, weder mein Betreuer noch sonst einer hat mir diese Abschaltungen erklärt, es war von Fehlern der Gemeinde die Rede, es gab einen Neuen Zugang eines jungen Ehepaares zu dieser Zeit nebenan die alte Frau ist auch tot, die Zählernummern seien verwechselt worden und meiner sei aus Versehen abgemeldet worden alles undurchsichtig, mir war das alles wurscht, mein sorgsam aufgebauter Kühlschrankinhalt fand den Weg in den Abfall, ich kam drei Tage bei einem Bruder unter weil ich das Elend hier die Nacht im Dunkeln zu hocken bis die vier Tage später wieder anschalteten nach der Eilüberweisung und war einfach nur froh wieder Strom zu haben und hatte auch die nichtigen Erklärungen meines Betreuers satt. Der hat mir dann erklärt, die Stromgesellschaft wolle jetzt 135 weil mein Zahlungsverlauf in letzter Zeit auffällig gewesen sei.