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Mitteilung von Bobby (2.7.2019 20:04:49):
>>>>>>>>>>>>>>>>>Wem das historische Verdienst zusprechen? Den Kaiserlichen? Gustav ADOLF?

>>>>>>>>>>>>>>>>>Gustav Adolf war zugegebenerweise nichts als ein INVASOR! Er verfolgte letztlich schwedisch-imperiale Ziele. Aber ER WAR EIN ADOLF!!!!!!!! Kalmarer Union mein Arsch! Und WICHTIG IST ES, DOLFISCH ZU SEIN!!!
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>>>>>>>>>>>>>>>>>Wieso aber musste Wallenstein sterben? DER HERZOG VON FRIEDLAND! Was hat DIE LIGA für ein Spiel getrieben? DIE KAISERLICHEN???? Weshalb sprang Hans De Witte in den Brunnen???? War es gar Mord!
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>>>>>>>>>>>>>>>>>Ich als REICHSGRAF WERDE ES HERAUSFINDEN, UND DIE VERANTWORTLICHEN ZUR RECHENSCHAFT ZIEHEN!!!! KLREEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIISCH!!!! SCHREEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIII!!!! BRÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜLLLLLLLLLLLLL!!!!!!!!!!!!!
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>>>>>>>>>>>>>>>>Zerr Dir mal Golo Manns »Wallenstein« durch – neben Churchills Werk über den 1. Herzog von Marlborough meine Lieblingsbiographie. Da lernt man mehr über politische Ökonomie, als bei Karl Marx !
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>>>>>>>>>>>>>>>>Es gehört zu den interessantesten Gedankenspielen, sich auszumalen, wie die Welt heute aussehen würde, wenn Wallenstein »es geschafft« hätte. Ein anderes solches Gedankenspiel wäre: was wäre heute, wenn der geniale Tschekist Reinhard Heydrich nicht 1942 Opfer eines Attentates geworden wäre ? Philip K. Dick hat dieses Spiel in »Der Alter vom Berge« (mit teilweise anderen Schattierungen) virituos gespielt gehabt ...
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>>>>>>>>>>>>>>>Was genau sollte Wallenstein denn geschafft haben? Die Flucht vor dem Kaiser? Die Friedensverhandlungen?
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>>>>>>>>>>>>>>>Ehrlich gesagt war er doch schon Ende 1632 ziemlich im Arsch – er hat viel Rückhalt bei den Offizieren verloren nachdem er nach Lützen 13 von ihnen hat hinrichten lassen. Ja vielleicht zu recht – aber ich glaube das hat ihn viel Rückhalt gekostet, wohl einer der vielen Nägel zu seinem Sarg, von da an gings bergab.
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>>>>>>>>>>>>>>>Seine Friedensverhandlungen mit den Sachsen waren hoffentlich auf den besten ABsichten gebaut – aber mal ehrlich – er hatden Kaiser damit einfach verraten und seine Kompetenzen überstiegen. Schon daß er die Frage ob er die Seiten wechseln würde unbeantwortet ließ wäre zwar heute vielleicht taktisch klug – aber in den damaligen Vorstellungen von Ehre irgendwo ganz unten anzusiedeln. Was er wirklich vorhatte kann man heute nicht mehr plausibel erraten. Fakt ist aber daß er den Kaiser damit hintergangen hatte und schon dadurch seine »Hinrichtung« (Wikipedia schreibt »Ermordung« aber das finde ich unpassend) redlich verdient.
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>>>>>>>>>>>>>>>Dazu kam daß er von Ende 1632 an eigentlich gar nichts mehr gemacht hat. Ja wäre heute kein Problem wo die Bundeswehr vollversorgung mit Schnitzeln und Pommes über den Luftweg bekommt aber damals war das für Nordwestböhmen eine Katastrophe da es galt daß sich die Armee »vor Ort« Nahrung beschafft – und aus langeweile dann auch noch weiteres.
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>>>>>>>>>>>>>>>Ja es gab 1633 dieses eine »Geplänkel« bei Steinau – aber obwohl er Thurn gefangen nehmen konnte liess er ihn gegen ein paar Zugeständnisse (Städte in Schlesien) wieder frei, was den Kaiser abermals auf die Palme brachte.
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>>>>>>>>>>>>>>>Dann kommt noch hinzu daß Wallenstein der Verwüstung von Bayern zugesehen hat während sich sein Heer in Nordwestböhmen die Eier geschaukelt hat obwohl ihn der Kaiser wie so oft angefleht hat etwas zu unternehmen.
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>>>>>>>>>>>>>>>Natürlich hatte damals ein Feldherr mehr Freiheiten als heute ein General – aber alles in allem würde man Wallensteins Verhalten von Ende 1632 bis Anfang 1634 heute schon fast als »Putsch« bewerten.
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>>>>>>>>>>>>>>>Ich weiß nicht welche Drogen Wallenstein in seinen letzten 12-18 Monaten genommen hat aber von seinem Ruf war dann Anfang 1634 nix mehr übrig. Wie man heute sagt »Mit dem Arsch zerstört was man vorher mit den Händen aufgebaut hat«.
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>>>>>>>>>>>>>>>Seine Hinrichtung war wohlverdient.
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>>>>>>>>>>>>>>>Von daher wieder die Frage – was soll er geschafft haben? Wenn man die Zeit zu Ende 1632 zurückdrehen könnte und man seine unauthorisierten Friedensgespräche (Dümmer hat es in der Geschichte nur Rudolf Heß gemacht), seine Untätigkeit, die fehlende Unterstüzung Bayerns, seine Ignoranz gegenüber dem Kaiser und einige andere Verfehlungen löschen könnte – ja vielleicht wäre er dann als der großartige Feldherr in die Geschichte eingegangen der erhätte sein können.
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>>>>>>>>>>>>>>>Ja oder falls er der »Ermordung« hätte entfliehen können – tja dann hätte er wohl auch nichts mehr gehabt. Erwäre wohl irgendwo als Säufer mit Gicht in der Gosse umgekommen.
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>>>>>>>>>>>>>>>Klar wir alle wissen er hat in Eger noch gehofft daß die Schweden eintreffen. Lassen wir die Schweden mal eintreffen – was hätten die denn gemacht? Ihm wahrscheinlich den Kopf abgeschlagen da die auch wussten daß er ein geschlagener Mann war zu dem Zeitpunkt – ohne Rückhalt bei Kaiser oder Heer, auf sich allein gestellt. Daß man ihm einen Posten im Schwedischen heer angeboten hätte war wohl Wunschdenken Wallensteins.
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>>>>>>>>>>>>>>>Wallenstein war wohl einer der besten Feldherren – wenn man seine letzten 1-2 Jahre ausblendet.
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>>>>>>>>>>>>>>Ich muß gestehen, die Wallenstein-Biographie nicht mehr präsent zu haben und mich deswegen um Detailfragen weitgehend drücken zu müssen. Und ich gebe auch gerne zu: zur Zeit seiner … äh … Tötung in Eger war er nur noch eine lebende Leiche gewesen: bis auf seine Leibgarde von allen Truppen verlassen, pleite und obendrein auch noch schwerkrank. Er litt an Gicht und – meiner Meinung nach – an Akne inversa, wie ich selbst und Karl Marx. Der Friedländer war also in bester Gesellschaft mit seinen Krankheiten.
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>>>>>>>>>>>>>>Wallenstein war ein genialer Stratege und Kriegsökonom – seiner Zeit weit, weit voraus. Insbesondere war er ein Meister der indirekten Strategie. »Wallensteins Lager« (Schiller) vor Nürnberg, in dem er sich justament auf Gustav-Adolfs Rückzugs- und Versorgungslinien breit gemacht hatte, war sein Meisterstück: ohne Schlacht zwang er Gustav-Adolf zum Rückzug aus Bayern und Franken, bis weit ins Sächsische hinein. Er war auch ein Ökonom 1. Klasse. Seine Herrschaften blühten auf, »boomten« bis zu seinem bitteren Ende.
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>>>>>>>>>>>>>>Er hätte das Zeug zum Kaiser gehabt, zu einer radikalen Reichsreform, welche die Dynasten mit ihrem Klein-Klein beiseite geschubst und durch fähige »Macher« seines Schlages hätte ersetzen können. Ein »Heiliges Römisches Reich Wallensteinscher Nation« wäre mit Ludwig XIV und den Türken nonchalant fertig geworden, hätte das im europäischen Maßstab werden können, was Preußen 250 Jahre später in deutschem Maßstab geworden war. Es hätte ein nicht nur formelles, sondern hoch effizientes »Reich« entstehen können, daß die heutigen Staaten BRD, Dänemark, Benelux, Polen, Tschechien, Slovakei, Ungarn, »Yugoslavien« und auch Norditalien und Elsass-Lothringen umfasst hätte ...
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>>>>>>>>>>>>>>Aber er hat den Zeitpunkt zum Absprung verpasst. Als er dazu endlich bereit gewesen war, war er selber »fertig« gewesen – nur sein Ruf war ihm geblieben. Zu lange war er auf der kayserlichen Seite geblieben, zu viel Geld hatte er dem Kaiser geliehen und nie wiederbekommen. Er war ein äusserst lästiger, schier unerträglicher Gläubiger geworden.
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>>>>>>>>>>>>>>Das Tragische an Wallensteins Schicksal ist im Grunde eine Expansionskrise, die er nicht bewältigen konnte, aus vielerlei Gründen, nicht zuletzt seiner maroden Gesundheit.
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>>>>>>>>>>>>>Naja die böhmische Krone wurde Wallenstein ja angeboten bekommen. Die »Was wäre wenn?« Frage müsste sich also eigentlich darum drehen was passiert wäre wenn er die angenommen hätte. Man muß aber davon ausgehen daß das Angebot eh getürkt war -ich glaube er hätte in Böhmen dann wohl eher eine Lanze in den Wanst als wirklich die Krone bekommen.
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>>>>>>>>>>>>>Auf Kaiser Ferdinand hat er ja – zumindest die letzten 2 Jahre seines Lebens – dann auch wahrhaftig »geschissen« -was ihn letztlich seinen Kopf gekostet hatte. Vielleicht hätte er Anfang 1632 auch noch eine Chance gehabt gegen den Kaiser aufzubegehren – gegen Ende 1632 hat er dann aber spätestens nach Lützen durch die Hinrichtung der 13 Offiziere einfach zu viel Rückhalt bei den truppen verloren.
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>>>>>>>>>>>>>persönlich habe ich Zweifel daß er ein guter Kaiser gewesen wäre. In der Geschichte gab es verdammt viele Offiziere, Generäle und Feldherren die sich zum Staatsoberhaupt geputscht haben (WOhl diewenigsten durch Wahlen) und es war kaum einer dabei der ein wirklich guter Herrscher war und da denke ich jetzt nicht mal an Spinner wie Idi Amin oder so. Kriegsstratege und Herrscher sind nunmal 2 gänzlich verschiedene Dinge. Vielleicht hätte ihn die Langeweile des herrschens in Friedenszeiten auch fast umgebracht – Che Guevara hatte sich ja nach der Befreiung von Kuba fast zu Tode gelangweilt in der Rolle des Frühstücksdirektors der den ganzen Tag irgendwelche Edikte unterzeichnen muß.
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>>>>>>>>>>>>>Man muß auch sagen daß er in jedem Falle gescheitert wäre – durch seine maue Gesundheit in seinen letzten Jahren hätte er auch als Herrscher nicht wirklich viel Einfluss auf eventuelle Kriege nehmen können. Um in vorderster Front dabei zu sein war er dann am Ende einfach zu krank und schwach und hätte wohl durch Brieftauben erfahren daß wieder mal irgendein drittklassiger Feldherr vor soundsoviel Tagen oder Wochen eine Schlacht verloren hat.
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>>>>>>>>>>>>Also – daß 'Generäle' schlechte Regierungschefs oder Staatsoberhäupter wären, glaube ich nicht. Ein paar Beispiele:
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>>>>>>>>>>>>Julius Caesar (Putsch)
>>>>>>>>>>>>Bonaparte (Putsch)
>>>>>>>>>>>>Ulysses S. Grant (regulär gewählt)
>>>>>>>>>>>>Theodore Roosevelt (regulär gewählt)
>>>>>>>>>>>>v. Hindenburg (regulär gewählt)
>>>>>>>>>>>>Franco (»Bürgerkriegsgewinnler«)
>>>>>>>>>>>>v. Mannerheim (aus Verfassungskrise gewählt)
>>>>>>>>>>>>Tito (»Bürgerkriegsgewinnler«)
>>>>>>>>>>>>Eisenhower (regulär gewählt)
>>>>>>>>>>>>DeGaulle (aus Verfassungskrise irregulär gewählt)
>>>>>>>>>>>>Pinochet (Putsch)
>>>>>>>>>>>>W. Jaruszelsky (formell regulär gewählt)
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>>>>>>>>>>>Naja das waren jetzt gefühlt 10 von 1000.
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>>>>>>>>>>>Und auch da haben wir ein paar Nieten drin:
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>>>>>>>>>>>Caesar – Diktatur und mit 23 Dolchstichen ermordet (nicht ganz unverdient)
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>>>>>>>>>>>Bonaparte – 2 mal verbannt, in der 2. Verbannung verstorben
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>>>>>>>>>>>Mannerheim – hat 70.000 Menschen in KZs verfrachtet -auch Kinder. Wie rühmlich das war lasse ich mal so dahingestellt, ich sehe ihn eher auf einer Linie mit Pol Pot, wenn auch in kleinerem Ausmass
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>>>>>>>>>>>Ulysses S. Grant – Hat die Indianr interniert, mehr Skandale als jeder andere Präsident verursacht und die Republikaner gespalten
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>>>>>>>>>>>Theodore Roosevelt – wohl der positivste in der Liste. Hat aber auch sein privatvermögen von heute etwa 125 Millionen Dollat größtenteils eingebüsst. Ansonsten gibt es kaum negatives über ihn zu berichten. ja er hat nen Elefanten abgeknallt, aber ansonsten war er wohlder sauberste in der Liste.
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>>>>>>>>>>>v. Hindenburg – Hat quasi diktatorisch regiert und Hitler zur Macht verholfen, was soll man sagen?
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>>>>>>>>>>>Franco – Wieveiel Tote das Franco Regime verursacht hat hab ich gar keinen Bock zu googeln aber daß er kollektiv aus dem spanischen Gedächtnis gestrichen wurde sgt wohl alles.
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>>>>>>>>>>>Tito – der Name spricht für sich – ein Faschist in Juslawien und Diktator. Gab wohl auch schlimmere – sofern man nicht zu denenn gehört deren Angehörige unter Tito verschwunden sind.
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>>>>>>>>>>>Eisenhower – nicht direkt der »Erfinder« des kalten Krieges aber letztlich der Durchführer inklusive der Aufrüstung. Nachdem alles gesagt und getn ist kann man ihm wenig aber unter ihm wurden Atombomben gebaut wie »Hot Dogs« (Hätte Ktruschtschow gesagt).
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>>>>>>>>>>>De Gaulle – wohl der beste in der Liste. verlierer aller Kriege aber Mitbegründer der EU und Frankreichs als Atommacht (Kann man ihm nicht wirklich übel nehmen). Fast schon ein heiliger, direkt nach Jeanne D'arc.
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>>>>>>>>>>>Pinochet -Ein Spinner und Ignorant. Warum ist Hitler nicht in der Liste? Ach er war nur Gefreiter...
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>>>>>>>>>>>Jaruszelsky – warum ist der hier in der Liste? Er hat kriegsrecht verhängt und hätte die Sovietunion eingreifen lassen wäre es zu Aufständen gekommen.Er war eigentlich nur ein Clown der Sovietunion. Wie so viele...
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>>>>>>>>>>>Am Ende des Tages machen es nur de Gaulle und Roosevelt in die engere Auswahl, der Rest sind Dikatatoren, Spinner und Ignoranten. Fehlt doch noch Idi Amin in der Liste...
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>>>>>>>>>>"Ich kritisiere – also bin ich !" (Descartes 2.0) – gib doch mal ne Liste von »demokratisch gewählten« Staatsoberhäuptern und Regierungschefs, die Deiner Meinung nach was geleistet haben und ich zerpflücke sie genauso ! Leichen im Keller haben alle. »Wer Geschichte machen will, muß auch Blut fließen lassen können!« (Hindenburg)
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>>>>>>>>>Da ist ws dran, aber es ist ja auch schön und lehrreich zerpflückt zu werden. Ich gehe jetzt mal nicht nach Leistung sondern liste einfach mal meine persönlichen favoriten der großen Staatsmänner auf und bin mal auf den verriss gespannt:
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>>>>>>>>>1. Mahamtma Gandhi – eigentlich geschummelt da er nicht mal wirklich Staatsoberhaupt war – aber immerhin wird er als der »Vater der Nation« geführt. Dumm daß er ein halbes Jahr nach der Unabhängigkeit ermordet wurde. Ich stelle am Ende noch einen Ersatzkandidaten falls Gandhi nicht gilt – aber ich glaube es ist sicher daß er gewählt worden wäre wenn er nicht erschossen worde wäre.
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>>>>>>>>>2. Naja weiter mit den tatsächlichen Staatsoberhäuptern -hier ein echter Favorit von mir – Abraham Lincoln. Auch nicht ganz sauber wegen dem Bürgerkrieg – aber die Abschaffung der Sklaverei sehe ich als durchaus ehrenwertes Ziel – das hat er ja erreicht.
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>>>>>>>>>3. Nelson Mandela. Er darf in der Liste natürlich nicht fehlen. Vielleicht kann man der ANC einiges vorwerfen aber Mandela selbst hat ja eigentlich die meiste Zeit nur im Knast gesessen.
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>>>>>>>>>4. Konrad Adenauer. Eigentlich war jeder in seiner Generation Nazi, aber Adenauer hat immerhin eine Historie NS Politikern den Handschlag zu verweigern und Hakenkreuzfahnen zu verbieten. Später hat er geweint a la »ich habe euch Nazis doch die Sportplätze gelassen und war immer korrekt« aber ich glaube in bezug auf NS war das auch fast alles was man ihm anlasten kann. ANsonsten der Gründervater Deutschlands wenn man so will (Minus Dunkeldeutschland wo du herkommst, aber die konnten ursprünglich ja auch keine Nazis leiden!)
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>>>>>>>>>5. Shinzō Abe – ja mit Ecken und Kanten, Yasukuni Schrein, Atomkraft gestärkt, viele vor den Kopf getreten aber er hat auch viel erreicht. Einer der wenigen Politiker der Neuzeit von dem ich gerne lese.
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>>>>>>>>>6. Angela Merkel. ja der Horror in der Liste. Teflon Merkel. Ihre Zeit ist sicherlich abgelufen. Aber in ihrer Karriere hat sie sich besser gestemmt als viele andere Clowns ihrer Ära. Immerhin hat sie das Atomkraft Moratorium durchgeboxt und gezeigt daß Deutschland eigentlich auf Atomkraft scheissen kann. Keiner erinnert sich daß sie es war die Deutschlands Stabilität garantiert hat. Vielleicht werden wir das in hundert Jahren. Deppen werden ihr folgen.
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>>>>>>>>>7. Barack Obama. Auch ein Mr. Teflon aber selbst JK Kennedy hat US Politik nicht so charmant rübergebracht. Ohne ihn wäre der Großteil der Amerikaner heute nicht im Stande oder willens eine Wurzelbehandlung zu finanzieren.
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>>>>>>>>>8. Shimon Peres – ja er war mal Verteidigungsminister – aber das reicht wohl nicht als feldherr da er eigentlich immer damit beschäftigt war Waffensysteme zu kaufen – am liebsten von den Amis. Frieden mit Jordanien.
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>>>>>>>>>9. François Mitterrand – ja er war in der Armee – aber eher kleines Rad und auch gefangengenommen. Er war im Widerstand. ALs Präsident hat er aber viel bewegt.
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>>>>>>>>>10. Michail Gorbatschow – ja der »Verderber« der Sovietunion, aber auch der Abrüster und Friedensschaffer. Ohne ihn würden heute noch die Leute auf »Elektronika« Computern Tetris spielen.
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>>>>>>>>>11. Bonus! Hier biete ich John Major – der UK Prime minister der den ERM verlassen musste – siehe »Black wednesday«. Um ein Haar wäre er zurückgetreten hat aber tapfer durchgehalten.
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>>>>>>>>Mei Guddschdr, ich ziehe den Hut vor Dir – und entschuldige mich lendenlahm mit der obwaltenden Hitze. In Leipzig war es heute 37 Grad heiß. Doch meine Antwort sei Dir gewiss ! Schon jetzt wende ich aber ein, daß weder Gorbatschow, noch Mandela zu den regulär gewählten demokratischen Politikern gehören, um die es ja »eigentlich« ging " *ggg
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>>>>>>>Und Ghandi ist niemals in ein öffentliches Amt gewählt worden !
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>>>>>>Nu' ab'rrr !
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>>>>>>1) Zu Ghandi »siehe oben« – war nie gewählt worden.
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>>>>>>2) Lincoln ging es garnicht um die Sklavenbefreiung, sondern um die Aufrechterhaltung der Union. Er bemühte sich, wie aus Reden und Briefen ersichtlich, dies ohne die von ihm persönlich abgelehnte Sklavenbefreiung zu erreichen, aber das ging ja nicht.
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>>>>>>3) Mandela hat nichts getan, denn sich als Präsident feiern zu lassen und getreu dem Motto Leo X. sein Amt zu genießen.
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>>>>>>4) Adenauer beschäftigte den berüchtigen Globke als Büroleiter im Staatssekretärsrang und den weniger bekannten Theodor Oberländer als Minister – beides Holocaust-Täter. Als er sich – noch als OB von Köln in den 20er Jahren in irgendwelchen Aktien verspekuliert hatte, verlangte er von der Deutschen Bank Schadensersatz, obwohl sie ihn keineswegs beraten hatte. Er bekam ihn, weil die Deutsche Bank nicht nur Adenauers Konten führte, sondern auch etliche der Stadt Köln.
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>>>>>>5) Abe ist mir völlig unbekannt und nur auf Wiki-Artikel gründe ich keine Urteile. Da bist Du mir als »Japaner« einfach über.
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>>>>>>6) Merkel hat die C-Parteien versozialdemokratisiert, der BRD ihre demokratische Rechte genommen und sie damit in ihren Grundfesten destabilisiert. Näheres bei Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler ! Die Rechte ist mundtot gemacht worden und flüchtete sich weitenteils in die Gewalt – die AfD, die nichts anderes vertritt, als die C-Parteien vor Merkel, kam viel zu spät, um das noch aufzuhalten. An den Händen Merkels klebt schon heute sehr viel Blut.
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>>>>>>7) Obama, den ich gerne den »schwarzen Schwätzer« genannt habe, hat nichts anderes getan, als Mandela: sich feiern lassen. Was unter seiner Präsidentschaft geschah, war das Werk von Hilary Clinton.
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>>>>>>8 und 9: Zu Peres und Mitterand weiß ich zu wenig.
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>>>>>>10) Deine Wertschätzung für »Gorbi« teile ich – aber auch er wurde nie demokratisch gewählt.
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>>>>>Ich füge noch eine kleine Metakritik zu den ersten beiden von mir Genannten an: Julius Caesar und Bonaparte. Beide sind – da gebe ich Dir recht – persönlich gescheitert. Aber beide haben Staatssysteme geschaffen, die Jahrhunderte überdauert haben. Caesars nach ihm benanntes »Kaisertum« hielt fast 500 Jahre, Bonapartes französischer Staat steht bis heute so, wie er ihn hingestellt hatte. Man kann auch durchaus sagen, daß die V. Republik de Gaulles mit ihrem paramonarchischen Präsidenten sehr große Ähnlichkeiten zu Bonapartes »Consulat« zeigt.
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>>>>1) Ja gut zu Gandhi hatte ich ja selber schon gesagt daß er nicht gewählt wurde und habe auch angeführt warum ich ihn trotzdem nenne. Für mich ist er trotzdem der legitime Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung weil die Zustimmung im Volk einfach gigantisch war. Sein gewaltfreies Prinzip fand ich bewundernswert.
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>>>>2) Lincoln war stets gegen die Sklaverei und verachtete sie abgrundtief. Er war aber kein Radikaler der den Standpunkt mit Gewalt durchsetzen wollte sondern er hat versucht die Stndpunkte der Sklavenhalter ernst zu nehmen – und diese agierten ja auf den damalig gültigen Gesetzen. Das wird ihm oft vorgeworfen daß er nicht »mehr« geschrien hat, aber ich denke das macht ihn gerade zu einem guten Verfechter des Standpunktes. Ich sehe ihn eher wie einen modernen Politiker – die heutigen Grünen sind ja auch gegen Braunkohle, würden aber weder gegen RWE Mitarbeiter oder andere Staaten zu Mord oder Krieg aufrufen. Daß es trotzdem in einem blutigen Bürgerkrieg endete der über eine halbe Million Tote und noch mehr Verletzte forderte kann man ihm nicht wirklich anlasten – er hat sehr viel getn um den Krieg zu verhindern.
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>>>>3) Ich glaube über Mandela solltest du etwas mehr lesen. Als er Präsident wurde – 1994 – war er bereits 76 Jahre alt und hat mehr als die Hälfte seines Lebens im Gefängnis oder als »Gebannter« verbracht. Seine Gewaltlosigkeit wird oft herausgestellt – im Gegensatz zu Gandhi forderte er sie aber nicht um jeden Preis. Sich gewaltlos abschlachten lassen wie es Gandhi im zweifel forderte – das sah Mandela nie ein. Als Präsident war er zwar schon ein alter Mann aber er hat eine »Totale Versöhnung mit den Weissen« erreicht – was nicht jedem leicht viel aber wohl sehr viel Blut erspart hat. Etwas was ein AFD Wähler wohl niemals verstehen würde. Versöhnung. Vielleicht wäre das heute nicht mehr möglich. Er hat über 3 Millionen Wasseranschlüsse geschaffen, 2 Millionen Stromanschlüsse, eine Dreiviertel Million neue Häuser. Ja es gibt viele afrikanische Politiker die nur Geld verprasst und nix getan haben, aber mandela dazu zu zählen ist ignorant.
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>>>>4) Adenauer war Kölner – vielleicht solltest du mal »Klüngel« googeln, da haben die meisten Bürgermeister und Stadträte in Köln mehr rausgeholt als Adenauer mit den dummen Aktien. Und wie gesagt – es war in einer Zeit – nach dem Krieg – wenn du jemanden wolltest der nicht in der NSDAP war hättest du einen 3-jährigen einstellen müssen. Adenauer war nicht ganz unschuldig am Wirtschaftswunder, aber ja ist ja er SInn einer Diskussion – unbefleckt war er nicht ganz. Halte ich in der Zeit aber auch für unmöglich – ich vereihe ihm die kleinen Sünden.
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>>>>5) Abe ist mit Ecken und Kanten. Gibt viel Grund zu meckern aber die vielen Jahre die er Japan schon vorangebracht hat lassen seinen Namen klingen wie den Gong in einem Tempel. AbeNomics ist ja ein geflügeltes Wort – den Deutschen der »Schwarzen Null« wird schlecht dabei – aber man darf nicht vergessen – der Hauptgläubige von Japan sind nicht ausländische Staaten und Banken sondern die Japaner selbst. Kaum ein Staat hat die Staatsschulden so homogen auf die eigene Bevölkerung verteilt wie Japan. Von daher können praktisch nur die Japaner Japan pleite gehen lassen. Ah ja und ich kenne auch keinen der genannten Politiker persönlich. Man muß sich auch nicht über jeden ein Buch kaufen, gibet neben Wikipedia noch genug andere freie Quellen um Lesedurst zu stillen.
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>>>>6) Entschuldigung – aber so viel Blödsinn in so wenig Sätzen habe ich selten gelesen. Wäre ich Lehrer würde ich sagen du solltest nochmal etwas zur poliischen Rechten und zur Demokratie lernen. Aber das Traurige ist daß man das den meisten AFD Anhängern ebenso vorwerfen könnte. Ja richtig – die legendären »liberalen Rechten« gibt es in Deutschland und der AFD leider nur auf dem Papier, der Rest schwebt zwischen »rechtsextrem« und »Lasst uns alle Ausländer ins Meer treiben und dann Laissez Faire machen«. Das Büchlein von Haffner kenne ich sogar, ist aber schon sehr lange her daß ich es gelesen habe. Ich erinnere mich noch daß ich es gar nicht mal so schlecht fand da es versucht relativ sachlich nicht nur den Dämon zu beschreiben sondern halt auch seine Erfolge, seine Mißerfolge usw. Aber hier denke ich du hast das Buch nach dem Kapitel mit den Erfolgen zugeschlagen. Wenn man Merkel eines vorwerfen kann dann ist es nicht die »politische verfolgung von liberalen rechten (Die es ja leider praktisch nicht gibt)«, sondern eher daß der Verfassungsschutz wie eh und je auf dem Rechten Auge blind war was allerdings vor Maassen den SPD Leuten (Frisch, Fromm – wo sind Fröhlich und Frei?) zuzuschreiben war. Man kann vielleicht einige von Merkels Erfolgen relativieren aber da 4 Sätze hinrotzen die jeglicher Vernunft widersprechen geht schon in Richtung undankbar.
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>>>>7) Ich will nicht behaupten daß Obamas Zeit von einer für ihn günstgen SItuation im Senat oder Repräsentantenhaus gesegnet war, aber immerhin hat er einiges erreich was undenkbar war. Die Gesundheitsreform – ich habe einen Freund aus Kalifornien der wirklich zu den Besserverdienenden im Silicon Valley zählt (Über 200.000 Dollar im Jahr, wenig Steuern) und der seit seiner Jugend unter seinen schlechten Zähnen litt weil er einfach zu geizig war die für ein paar Tausend Dollar mal grundlegend sanieren zu lassen. Jetzt hat er eine Krankenkasse und das machen lassen aber sieht die Krankenversicherung immer noch für »Kommunistischen Humbug«, selbst als der eigentliche Nutzniesser. Aber gut so sind die Amerikaner. Aussenpolitisch hat Obama eine Ära von Abrüstung und Frieden geschaffen. Er hat die Arbeitslosenquote halbiert, sehr viel für die Umwelt getan, viel für Bürgerrechte getan und auch die Entwicklungshilfe gestärkt. Wie Hillary Clinton (Die stets nur das Familienvermögen gemehrt hat) damit zu tun hatte erschliesst sich mir nicht obwohl sie natürlich viele Positionen wohlwollend unterstützt hat (Nicht unbedingt altruistisch in Bezug auf ihre Kandidatur). Im Gegensatz zu seinem Nachfolger hat er das Ansehen der USA weltweit gestärkt. Ich glaube mit Obama könntest du dich auch nochmal beschäftigen...
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>>>>8) und 9) – ja hier könntest du vielleicht auch nochmal was lesen falls Interesse besteht.
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>>>>10) Ja Gorbi war sicherlich nicht demokratisch gewählt – war ja auch unmöglich in der UDSSR. Aber der Gag ist daß er es war der heute in den ex-soviet Staaten (teilweise) freie Wahlen ermöglicht hat.
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>>>>Zu 6) könnten wir vielleicht einen separaten Thread eröffnen – ich bin stets bereit über die freie demokratische grundordnung zu diskutieren und ich glaube da geht es mehr drum als um Merkel. Oder du überschätzt Merkels Macht und EInfluss maßlos.
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>>>Sinn und Zweck dieser Auflistungen war es gewesen, aufzuzeigen, daß irregulär zur Regierungsmacht gelangte »Generäle« keine schlechteren Regierenden sein müssen, als demokratisch gewählte Politiker. Daß »die Demokratie« auch besseres Regierungspersonal hervorbringe, halte ich für einen Irrtum.
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>>>Das Militär ist eine politische Reservegewalt, die imstande ist, auch Ausnahmezustände wieder in geordnete Lebensverhältnisse zu überführen – mit nackter Gewalt eben, weswegen reine Militärdikaturen nicht dauerhaft herrschaftsfähig sind, sich das von mir so favorisierte türkische Militär auch stets weise wieder von der Regierungsmacht verabschiedete.
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>>>Diese Reservegewalt besteht nur dort nicht, wo die Bevölkerung in großer Breite und mit effizienten Mitteln (dh va vollautomatisch, panzerbrechend und flugabwehrtauglich) bewaffnet ist. Das ist nur in der Schweiz und den USA der Fall, die ich aus diesem Grunde die einzigen Demokratien der Welt nenne: sie sind einer solchen Militärdiktatur nicht zugänglich, im Gegensatz zu allen anderen Systemen. Militär ist nur gegenüber unbewaffneten Massen eine politische Gewalt und gegenüber einer Hundertfachen zahlenmässigen Übermacht von Partisanen chancenlos. Dies gilt um so mehr, wenn – wie in der Schweiz – die wehrpflichtigen Schweizer in assymetrischer Kriegsführung planmässig ausgebildet und trainiert werden.
>>>
>>>Mein Interesse an diesem Thema ist also eher staatsphilosophischer Natur – über das tagespolitische Klein-Klein rümpfe ich arrogant das Näschen !
>>
>>
>>Grundsätzlich ist jeder Politiker ein Mensch – das umzukehren daß ein jeder Mensch aber auch das Zeug zu einem Politiker – und dann noch zu einem guten hat – halte ich für naiv. Gerade Soldaten dienen in einem streng hirarchischen System – eher dem des Despotismus vergleichbar. In der Regel sind die Rangobersten – Generäle – besser gebildet und intelligenter als die niederen Dienstgrade. Aber die Fähigkeit aus Blutbädern einen Geländegewinn zu schlagen hat dann doch mit der üblichen politischen Agenda wenig gemein. Ich habe lange überlegt welche großen Staatsmänner mit einem zumindest moderaten militärischen Hintergrund ich aufzählen könnte und spontan fiel mir eigentlich nur Churchill ein. Er hat es geschafft UK von einem kleinen Schrotthaufen zu einer Fabrik umzubauen die Bomben und Bomber wie verfickte Hotdogs hergestellt hat. Hitler hatte bestellt – Churchill hat geliefert. Das war eine der Zeiten in der ein ex-Soldat und Munitionsminister auch ihre Zeiten haben können.
>
>Das Gespräch ist sinnlos geworden.

Vielleicht war es das von Anfang an...