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Mitteilung von Freno (8.7.2019 11:19:35):
>>ZdF: Wegen ständig explodierender Munition im Boden ist das Löschen schwierig

>>Weshalb wurde ich, als Fachkraft, in den letzten dreißig Jahren eigentlich nicht mit einem GPS-Geraet und einem Metallsucher zum Kartieren großer Eisenkörper im Waldboden rekrutiert.
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>Weil diese Aufgabe unbewältigbar ist. Es ist ein spezifisches Problem v.a. in der ehemaligen DDR, wo es nicht nur »Bestände« der Wehrmacht gibt, die niemand genau kennt, weil in den letzten Kriegsmonaten, deren letzte große Kampfhandlungen in und um Berlin herum stattfanden, alles drunter und drüber ging und man von viel zu vielem dann nicht mehr wußte, wo es eigentlich abgeblieben war …
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>Nein, dort gibt es auch die »Bestände« der ruhmreichen Zoffjetarmee, der NVA, der GST, des MfS, der DVP, der Betriebskampfgruppen usw usw. Von vielem gab es niemals anständige Kataster und viele Kataster, die es gab, sind im Wendehaos verschütt gegangen. Das betraf auch völlig harmlose zivile Leitungen wie Fernmeldekabel und (Ab-)wasserkanäle, weswegen es in den 90er Jahren fast bei jeder Tiefbaumaßnahme zu Leitungsschäden kam. Erst nach und nach sind entsprechende Kataster wieder aufgebaut worden.
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>Deswegen war es die günstigste Variante, so einen Hort-Ort zum Truppenübungsplatz zu erklären und weiträumig abzusperren. Blöd ist halt nur, wenn der Wald brennt. Das gibt dann halt ein schönes Feuerwerk, daß den Brand sehr lange am Laufen halten kann.

By the way: es gibt noch so ne andere Problemzone von »Beständen« in Deutschland: die ehemalige innerdeutsche Grenze, die bekanntlich auf DDR-Seite hoch armiert gewesen war. U.a. wurden hunderttausende von Landminen vergraben, die nach 1990 nicht vollständig geborgen wurden konnten. Die Standorte waren zT bewußt nicht erfasst worden, weil die heutige Linkspartei ja Anlass hatte, ihren eigenen Grenztruppen zu mißtrauen. Ich habe 20 Jahre im Dreiländereck Hessen-Bayern-Thüringen auf der ostzonalen Seite gelebt und all die Explosionen, die sich bis über die Jahrtausendwende hinauszogen, mitbekommen: es berichtete irgendwann nur noch die Lokalpresse darüber. Der »Grenzstreifen« ist bald ein Kleinod geworden, der über die »Panzerstraße« – aber auch nur über diese ! – leicht und sicher zu begehen war, dessen Schneisen großartige Ausblicke ins Panorama eröffnen. Weil die Jagd dort nur – auch auf bundesdeutscher Seite – sehr restriktiv möglich war, war der Grenzstreifen auch ein Naturschutzgebiet wider Willen aber allererster Güte geworden. In den 90ern habe ich dort zum ersten Mal Dachse und Wildkatzen (enorm große Viecher!) im Scheinwerfer meines Autos gesehen … Aber auch heute noch ist es in vielen Bereichen des Grenzsstreifens angeraten, die »Panzerstraße« nicht zu verlassen.