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Mitteilung von Freno (21.7.2019 08:42:33):
>>>>Rainer Werner Faßbinder sitzt nackt im Dunkeln vor dem Licht der offenen Kühlsch

>>>>telefoniert und reibt sein Genital. Ich wollte nur zeigen wie hilflos zerrissen sich manche Intellektuelle auch heute noch fühlen. In einem Gedankengefängnis unentrinnbar verschlossen.
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>>>Ich mochte Kamikaze 1989 sehr gern. Faßbinder als Darsteller. Sehr genial.
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>>Ich mochte Fassbinder auch – vor allem diejenigen Filme wie »Lola« oder »Die Ehe der Maria Braun«, die einen Bogen schlugen zwischen gestern, heute und morgen … oder dem, was man damals für morgen hielt.
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>Bei »Die Ehe der Maria Braun« war ich so raurig als Bill erschlagen wurde.
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>Ja und Lola – ist zwar in einer Kleinstadt angesiedelt – könnte aber genau so gut in Köln spielen. Da nennt man das ja »Klüngel«. Nach all den Jahren habe ich mich damit abgefunden.

Das Leben funktioniert eben so. In einem meiner Lieblingsromane – Tom Wolfe: bonfire of vanitys (das ich sogar irgendwann in englisch gelesen habe): wird genau das für die Justiz beschrieben. Es gibt eine »Gefälligkeitsbank« (Wolfe) oder »Bank für Gemeinwirtschaft« (Schwanitz, der in »Der Campus« eine Adaption von Wolfe auf die Universität vorgenommen hatte). Jeder »Player« in einem solchen System erbringt jedem anderen »Player« Gefälligkeiten – umsonst, ohne direkte Vergütung und höchstgradig illegal, strafbar. Beteiligt man sich an diesem System, wird man von ihm geschützt, wenn der Frack brennt und der Arsch auf Grundeis geht. Ignoriert man das System oder versucht sich gar als »Whistleblower« oder so, dann ist man alsbald ruiniert, verliert den »Job«, die Existenz und nicht selten klicken die Handschellen.

Der Grund dafür ist ganz einfach: die offiziellen Regeln, »die Legalität« und »die Demokratie« stimmen in ihren Grundstrukturen nicht mit der menschlichen Psyche überein, überfordern sie heillos.