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Mitteilung von schmidt (4.11.2021 14:13:30):
ich bin der groeßte Idiot auf Gottes Erdboden

hat mutter das über mich gesagt. oder über Vater. oder über sich, daß sie so dumm war Kinder in die Welt zu setzen, oder über uns alle und bei jedem einzeln. Keiner weiß es. jedenfalls sagte Mutter so ähnliche Dinge. und sicher auch zu mir. das ich alle Möglichkeiten hatte. das ich tausendmal besser als dieser Staatssekretär sei, der aber ein dickes Gehalt habe, eben weil er sich den Verhältnissen angepasst hat. ja, erst erzieht man Kinder die sich nicht anpassen sollen und dann beklagt man sich das sie keinen Ministerposten bekommen. Ich habe keines meiner Kinder erzogen sagt Mutter, ich weiß gar nicht was Erziehung bedeutet, ich kenne dieses Wort überhaupt nicht. Kinder erzieht man ganz nach Gefühl. das ist Mutter. Jedes Kind ist anders. Du zum Beispiel warst verstockt. Du warst immer bockig. Oh ja ich erinnere mich. Ihr habt mich böse geneckt. Veräppelt, mir Dinge versprochen wenn ich dies oder das tue, schuhe putzen oder ähnlich, bad putzen war auch früh dran, alles konnte ich sehr früh putzen, und dann, haha, gibt keine belohnung, wir haben dich nur veräppelt, jeder hier im haushalt muß helfen, ja da war ich bockig und ich wollte bockig sein dürfen, aber das hat euch dann auch nicht gepasst, weil sofort wenn ich meine schnute gezogen hatte und allein sein wollte habt ihr mich mit zwangskitzeleien eigentlich in eine wut gegen euren übergriff getrieben, ich wollte nicht lachen aber mußte dann doch irgendwann, und dann ihr, oh kuck nur, er lacht schon wieder, und da war ich erst richtig wütend. das war nicht schön. ein kind so zu triezen und zu veräppeln. Man hält was man verspricht, mindestens im Allgemeinen und meistens, vor allem bei Kindern. aber ihr wart ja auch so junge Eltern. Und ich kann die Zeit von damals ja überhaupt nicht beurteilen, wie das alles war , sagt Mutter. Ich hab da nämlich gar keine Ahnung von wie schlimm das alles war, was man und als Kindern angetan hat, mit zwei gekreuzeten kerzen haben die Nonnen mich verhört und ich musste vor Gott schwören und ich hätte aber mit der Wahrheit die Freundin verraten und ich war fünfzehn und die Eltern hatten mich zur Erziehung ein Jahr in ein Kloster geschickt. Davon hat sie immer wieder erzählt, das es da ganz ganz schrecklich war. und das sie vom Studieren nur hat träumen können, was sie mir nun unter finanziellen Opfern, das kam auch jedesmal aufs Tapet, die eltern hätten was zum Bafög zuzahlen müssen, taten es aber nicht weil ich zwischendurch in den ferien und mit Klavierstunden arbeitete, aber ich bekam zu hören, meine alten Kumpel, die nach der Mittelschule eine Lehre gemacht hatten, die würden schon mit achtzehn neunzehn Geld nach Hause bringen, und ich eben nicht. Und das ich dann nicht das Gehalt des gerne plappernden Staatssekretärs, wo ich im Grunde doch viel klüger sei, wo ich doch nun studiert hatte, nichts wusste sie natürlich das ich zwischen Diplom und Dissertation längst der Sucht nach Chloroform, Amphetamin und so weiter verfallen war, ich hielt mich tapfer, lange nahm gar niemand etwas wahr davon. am neunzehnten März i2019 ist sie gestorben, ich habe einen satz in toter Tinte auf meinen Küchenschrank geschrieben der von ihr stammt und den ich ich in einem einzigen Buchstaben abgeändert habe, „Wer sich nicht verh(ä)(ü)llt wie die Regierung sich das vorstellt hat mit Nachteilen zu rechen“. Das ä ist von ihr, das ü von mir. Und der Satz stammt aus dem Monat März 2019. die Regierung ist also für die Kleiderordnung der Menschen zuständig. Jetzt habe ich das auch verstanden. Naja, es heißt ja, Kleider machen leute, die Regierung macht dann also Leute. indem sie ihnen ihre Bekleidung vorschreibt. Es darf ja nicht jeder so rumlaufen wie er will. Wo kämen wir denn da hin.