>Hallo Reitlehrerin, ich erinnere mich an eine Dame mittleren Alters aus dem Reitclub, die einen Friesen hatte, obwohl sie sich dessen nicht ganz sicher war, ein schönes Tier, rabenschwarz, eher großrahmig, und, wie man beobachten konnte, mit schönen Gängen und guten Anlagen. Es war meines Erachtens für diese Reiterin überdimensioniert, auffallend war, dass sie das Tier stets sehr konsequent unter die Peitsche nahm und mit großer Leidenschaft erzog. Sie beteuerte zwar immer wieder, dass sie dies sehr ungern macht, aber das Tier brauche es halt so streng, dabei sah man ihr die freudige Erregtheit beim Peitschen an. Darum ist mir diese Friesenreiterin sofort eingefallen, eine sehr sinnliche Reiterin.
Nun, die äusserlichen Merkmale sind ja sehr prägnant:
Fast immer reinschwarz, kräftiger aber wohlproportionierter Körperbau, welliger Schweif und
Mähne, Hengste deutlich größer und mit spektakulärerem
Körperbau, sehr gute Eignung für das Reiten und Fahren,
gelehrig und gutmütig.
Das ist natürlich eine idealtypische Beschreibung,
da Friesen so begehrt und nachgefragt sind und vor
allem wegen Ihres Äusseren bevorzugt werden, ist
die Zuchtzielsetzung auf die Erscheinung gerichtet
und nicht auf die Leistung. Und die muss dann mühsam herausgebildet, geritten, geübt und auch heraus sporniert
und gepeitscht werden, wie bei Deiner Dame, die dazu
offenbar sehr gut in der Lage ist. Daß die Dame im
Verhältnis nicht zu ihrem Pferd passt, ist ja nur eine
optische Sache, die allerdings in der Dressur in der
Wertung schaden kann, den Richter wollen ja auch
optische Harmonie.