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Mitteilung von Mutters Pein (2.4.2022 12:12:19):
mathieu

mathieu sagt, ich bin der Trottel. Ich konnte diese Rolle nur spielen wenn ich mir vorstelle einen mittelschweren Schlaganfall gehabt zu haben. das war sozusagen der Tip, die regieanweisung an mich selbst. Mutter sagte, wir wären peinlich. Und peinlich sei das Schlimmste was ihr wiederfahren könnte. Deshalb sollten wir uns benehmen, keine Widerworte geben, nicht schmutzig in der Öffentlichkeit herumlaufen, nichts vom Boden aufheben, die Leute reden und was die Kinder tun das fällt alles auf die Mutter zurück. Wir taten alles trotzdem wenn wir außer Sichtweite von Mutters Küchenfenster waren von wo sie Mittagessen rief, laut, aus dem Fenster hinaus. Mittagessen ist fertig. heute gibt es geschmorte Kalbsbäckchen in schöner brauner Gemüseröstsoße, ich habs richtig anbrennen lassen, also so das es nicht verbrannt schmeckt aber richtig schön dunkel war, und dazu gibt es Püree aus Kartoffel Sellerie und Karotte gestampft mit Milch und Muskat und Margarine. Ich bin so erwartungsvoll wenn ich hingrig werde. Das überträgt sich auf alles Mögliche. Ich hüpfe schnell vorher noch ans Klavier, vor dem essen, wenn das essen schon auf dem Tisch steht, weil kurz bevor Mutters essen auf dem Tisch stand übte ich immer Klavier und war so hungrig und das gefühl hat sich erhalten bis heute, vom Klavier aufstehen um mich an den Tisch zu setzen und nicht zu frieren wie heute wo sogar schnee draußen liegt, ein wenig an den Dächern und am Mülltonnendeckel wo sie mit ihren vielen beschichteteten bunten Papieren die sie in den Papiermüll werfen das recyclingergebnis für Recycelpapier beständig verschlechtern, immer schlechtete papiere werden das ergebnis sein. Die Qualität der Sammlungen ist der alleinige wichtige Einflußfaktor auf die Qualität des Recyclingmaterials. Schreiben Sie das bitte in Ihr aller Regierungsprogramm. das wäre vielleicht nicht zuviel verlangt, dies in ein öffentlicheres bewußtsein zu heben, ohne Zwang aber eindringlich. Da haben sie doch einmal eine sinnvolle Verwendung all ihrer fernsehzeit einmal die menschen auf die Korrekte bestückung der Mülltonnen hinzuweisen. Jeder hatte eine graue Blechmülltonne. da kam auch die ganze ofenasche hinein die zum teil noch warm war. Blechtonnen können das ab. Es gab irgendwie nicht ein zehntel des heutigen Abfalls. ich komme bisweilen auch mit einem einzigen dreimal wiederverwendeten Einfrierbeutel als Gesamtabfalltüte aus. Ich schnüre kleine Musterabfallpäckchen. Auch um ein Volumen oder eine Dichte zu ermitteln. Hätte ich eine Kombustionsanlage mit Wärmemessung, also ein Öfchen mit herumgebautem Wasserbecken drumherum wie damals in der physikalischen Chemie, dann würde ich auch noch die Brennwerte meines Mülls bilanzieren und dokumentieren, ob ich auf der Energiegewinnungs- oder der Energieverliererseite mich befinde, hätte ich einen Schwermetallionenfilter aus Hochspannungsabscheidung durch die ich die Verbrennungsgase leite würde ich auch , aber ach was, lehren Sie den leuten erst mal von ihren Billigwurstpäckchen die Abziehfolie ganz abzureißen, weil das zwei verschiedene Sorten plastik sind. oder diesen Metallbedampftem deckel von Joghurtbechern, der lässt sich aber nicht oder nur bei sehr vorsichtigem abziehen vom Becher vollständig lösen, ansonsten reist er ein und hinterlässt Verschmutzungen am reinweissen Joghurtbecher. dafür braucht man aber sensible Hände. Und Joghurt in Bechern, wo gibst denn sowas, vier Becher für neunundsechzig Cent um fünfhundert Gramm Gesamtjoghurt zu beherbergen. Mein Retter in der nacht, einen Becher weissen Joghurt mit einer Prise grobem meersalz erst glattrühren mit dem teelöffel dann löffeln, und wenn ich auf ein salzkristall in der weißen Creme, ich könnte mich hineinknieen. Früher gabs Dickmilch im Glas. Die zog haut. Joghurt, gar Frucht, das war für reiche Kinder, sowas sahen wir vielleicht einmal wenn wir irgendwo zu besuch waren, das kam auf Mutters einkaufszetteln niemals vor, gneausowenig wie Limonade. Als der erste Aldi der damals albrecht hieß in Biebrich eröffnete erweiterte sich Mutters Autofahrfähigkeit auf die Äppelallee bis nach Biebrich hinein, damals war noch immer Parkplatz direkt am geschäft, da waren noch nicht so viele autos, und sie hatte immer zwei Wagen den einen schob ich, und ein wagen wurde immer mit vielleicht zwanzig Broten beladen und in den anderen kamen mehrere Zehnerkisten Milch. dann gab es noch ein oder zwei gefrorene Hähnchen von denen sich an manchen Samstagabenden Papa und mama ein halbes gegrilltes im Ofen gönnten unter neidischem Riechen der zwei im Bett liegenden Kinder die sich tierisch auf den Sonntagmorgen freuten wo sie in die unaufgeräumte Küche gingen, und beim heimlichen Aufräumen und Abspülen in der Küche um den Eltern einen Grund zum Nichtbösesein zu geben, an den übriggebliebenen Hähnchenknochen bis auf den letzten Fitzel abnagten unter großem genuß, wissen die zwei kleinen alles nicht, die haben das vielleicht fortgesetzt später, als alle viel reicher waren, und es Fleischfondue an Silvester gab und sie sogar dabei waren, aufbleiben durften, und dann am nächsten Morgen haben sie das Öl nochmal erhitzt und das restliche Fleisch gebraten bevor die Eltern aufstanden und von Küche den eltern zu gefallen aufräumen, davon hatten die eh keine Ahnung, die waren lockerer drauf, und mir sagt man dann, ich solle mich doch mal locker machen und so. Die sind eine andere generation gewesen. Obwohl nur sechs und elf jahre Unterschied. Da kam der Wohlstand dazwischen. das Selbstverständliche des Wohlstands kam bei denen dazwischen. Fünf Fahrräder in Ecken Pfeffern anstatt eines über die jahre zu pflegen. Limo als normal zu betrachten und Sprudelwasser zum wegschmeißen, die alte Flasche halbvoll aber nicht mehr perlend genug. das sind echte gründe sich abzuwenden. Als Kind urteilt man hart. Obwohl die ja auch gar nix dafür können. Die sind eben ganz anders aufgewachsen. Und mir nun meinen kleinen Reichtum nicht zu gönnen. Das ist böse. Aber das will ja nur der Staat mir antun. Geld ist Freiheit. Das gefühl, sich in einen Zug zu setzen und wegzufahren und ein Hotel bezahlen zu können irgendwo, ist Freiheit. Niemandem zu sagen wohin man fährt, ist Freiheit. Einfach zu verschwinden, einen zettel hinzulegen, da steht drauf, es geht mir gut, ich verreise, vielleicht sehen wir uns nicht mehr, das ist Freiheit. Diesem Staat eine Wohnung zu hinterlassen in der ein Künstler gewohnt hat, mit allem was darinnen ist, und auf Nimmerwiedersehen zu verreisen, das ist Freiheit. In einem land zu flüchten wird nicht so sehr gerne gesehen. weil es in einem land ja ähnlich zugehen sollte so denkt man sicherlich. Vielleicht aber ist es auch die Ansicht der menschen die mit dir zu tun haben, mit dir befasst sind, welche dich flüchten lässt. Nicht fähig zu sein sich freune zu machen, menschen ins gesicht zu schauen ohne „böse“ zu gucken, besonders Kinder fangen leicht an zu weinen wenn ich sie anschaue, das ließ Mütter oft auf meine eigene Schlechtigkeit schließen, dabei bin ich nur etwas Unflexibel mimisch, hatte wenig gegenüber zum Üben, Kinder und Tiere spüren instinktiv den schlechten Menschen, das sind Dinge gegen die du dich nicht wirklich wehren kannst, du kannst nicht vor dir selbst weglaufen, woanders ist es ganz genauso, jetzt redet mutter wieder, oder vielleicht sogar noch schlimmer, Kinder sind peinlich, die peinlichkeit zu erforschen hatte ich mir anscheinend zur Aufgabe gemacht.