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Mitteilung von schmidt (20.4.2022 15:44:21):
le sanglant ronde violent

der Rumpf des Hahn der soeben durch die Axt kopflos wurde rast blutspritzend drei große Runden durch den Hühnerhof. Das ist normal sagt der Mann mit der Axt in der Hand der mir den Kopf an den roten Zuppeln die der Kopf oben hat hinhält. Ich überlege kurz ob der Hühnerkopf etwas für den Angelhaken wäre, um einen dicken Fisch zu ködern , nehme dann aber Abstand davon da ich denke, auch einem dicken Fisch wäre der scharf ausschauende Hühnerschnabel wohl ein Essenshinderniß. die familiäre Abspaltung einiger Kinder geschah ganz alsbald mit den Ankündigungen dieses und jenes nicht mehr essen zu wollen und somit eine Extrawurst spielen zu möchten, das war Mutters übelste Beschimpfung, wohl eine Extrawurst sein zu wollen. Da konnte man ein noch so arbeitsamer und braver Junge sein. Sie schien sogar ganz im Gegenteil die fauleren und unverschämteren der geschwister viel mehr zu lieben. Das hat nicht übel weh getan. Und diese Kinder nehmen solche Bevorzugungen gerne an. Das war bei mir anders. Ich habe mich geschämt meinem kleinen Bruder als schulisches Vorbild immer wieder präsentiert worden zu sein. Schau, er kann das doch auch. Warum du nicht. Ich empfand das als sehr gemein auch meinem kleinen Bruder gegenüber. Aber die zwei anderen, besonders der Jüngste, da wurde reingebuttert, das war der reinste Wildwuchs, wie dem sein Zimmer schon aussah, wie versaut, und keiner sagte etwas. selbst Papa kam nicht mehr weiter mit ihm. selbst papa fing an zu meinen, der müsste mal zum Militär. womit ich ihn so verletzt hatte. keiner meiner Kinder soll je eine waffe in der hand halten. ich schoss ja auch absichtlich in den Rasen des Schießplatzes und nicht in die Pappkameraden. Das war dann auch meine letzte Schießübung. Danach war ich im Schreibbüro. Das war angenehm. Nur das sitzen. Ich las den Mortimer, ein allgemeines Chemielehrbuch währenddessen. Dann pünktlich Mittagessen. das war in ordnung. die anderen Kameraden bekamen bals mit, weil ich nie abends mit zum Saufen ging, und weil ich jeden Tag Briefe schrieb, das ich verliebt war. Ich redete mit denen da nie drüber aber die waren neugierig. jedenfalls kriegten die raus, es war in Frankreich, und sie begannen meine Liebe schlecht zu reden, die wird dich eh verlassen, aber nein ich war sicher, das wird sie nicht, die sagten, du weist nicht wie die sind, da gibt es welche, die können so gut reden, die nehmen dir deine frau weg, ja, das war tatsächlich eine befürchtung, ich hatte auch schon gemerkt, schon in der Schule, da gibt es viele, die können wirklich viel besser reden als du selbst, auch wenn sie nicht wirklich irgendetwas bedeutsames sagen, aber die mädchen hängen an ihren Lippen, wenn sie noch eine stimme haben der man gerne zuhört, jedenfalls gab ich trotzdem nichts auf diese Kameraden. Sie haben sicher nur von ihren eigenen Erfahrungen berichtet. trotzdem habe ich auch aufgrund dessen nach dem Wehrdienst vielleicht doch lieber deutsch zu studieren statt chemie, aus dem einzigen Grund weil ich die vage Vorstellung hatte, dadurch würde man besser, den frauen, bzw, der einen frau, mehr zu gefallen, reden lernen. also nur um zu gefallen wollte ich etwas anderes studieren. Ich glaube, sie hat mir das selbst ausgeredet mit dem Argument, deutschlehrer seien unterbezahlt und chemiker würden eben viel Geld verdienen. was ja auch nicht immer ganz unerheblich für so manche Liebe ist. Aber in meiner Vorstellung keine Rolle spielte. Ich glaube, die Brüche waren sehr früh als Risse schon vorhanden. An einem Altar in Carpentras zu stehen in einen dürren Nadelstreifen gezwängt mit einem überaus weiß aufgeplusterten Mädchen an der hand und zu denken, alles ist falsch aber ich kann doch jetzt auch nicht zurück, das halbe dorf war in aufruhr und feststimmung, der organist spielte Buxtehude auf meinen Wunsch hin, sie hatte sich bestimmt auch noch etwas zartes gewünscht. Bestimmt waren wir nur Kinder die ihren Elternhäusern entfliehen wollten. Aber von Liebe hatten wir wirklich nicht die geringste Ahnung. Alle beide nicht. Unser Sex dagegen war immer wirklich schön. dafür waren wir erwachsen genug. eigentlich war sie meine schwester, und es ging bei uns wie in warme Butter. jazzjazz.