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Mitteilung von geri... (19.9.2022 18:23:06):
Javelin über »Manga«

[zum Original-Text]

> Ich war damals stolz darauf, dass ich einen original Sailor Moon-Zauberstab aus Japan hatte, den ich nur durch Zufall entdeckte. Ein Jahr später konnte ich dieses Mistteil überall im Internet bestellen und das sogar für die Hälfte des Preises. Heute würde ich um keinen Preis mehr freiwillig zugeben, dass ich Mangafan war, weil ich mich dafür schäme. Nicht wegen der Serie Sailor Moon. Sondern aus nur einem Grund: Das, was heute an Manga veröffentlicht wird, ist nur noch Kindskram oder ***.
> Und immer das Gleiche: Supersüße Mädchen mit Liebesproblemen, harte Jungs und unfairen Kämpfen, Kleinkuscheltierwettbewerbskämpfe, Alleskönner-Supergirls, große Augen, bunt, verrückt, sexy, extrem niedlich oder extrem unnatürlich (zum Beispiel im Bezug auf die Oberweite der Mangamädchen) etc.
> Ich kann es einfach nicht mehr sehen.
> Kein Wunder, dass Manga in Japan schon gar nicht mehr so der Hit sind, wenn es ständig das Gleiche gibt.
> Wenn ich bedenke, dass Manga und Animes in Deutschland nur wegen der Pornographie berühmte geworden sind, dann ist das armselig.
> Ich will niemanden beleidigen, der Manga wirklich aus ganzen Herzen liebt und auch ehrlich von sich behaupten kann, dass er dies nicht wegen dem Gesellschaftszwang tut, aber jeder andere, der damals noch lauthals losgespottet hat und von irgendwelchen Mangazeichnern nur Bilder von Mädchen mit großem Busen bewunderte, der soll endlich aufwachen und wenigstens gestehen, dass es ihm dabei nur darum geht, so viele Sexfantasien wie möglich in ein Bild festzuhalten. Ein großer Punkt, warum Manga in dieser Hinsicht berühmt geworden sind: Eltern haben diese Zeichnungen als Comic oder Zeichentrick aufgeschnappt und nichts „gefährliches“ entdeckt, wenn der Sohn oder die Tocher die „harmlosen“ Animenächte auf Vox oder wo auch immer angeschaut hat. Schade, dass so viele die Realität verloren haben und nur noch Mädchen oder Jungs nach dem Anime/Manga-Maß als „hübsch“ betrachten.


Man möchte gar nicht glauben, dass dieser Text aus dem Jahre 2005 stammt.
Er ist »on point« zu unserer heutigen Zeit.

Und es ist wirklich alles dabei:
- Der Non-Mainstreamer, der seine Nische in Gefahr sieht.
- Das Klischee
- DIe seltsame Kultur um diese herum.