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Mitteilung von ausgang (20.9.2022 07:49:29):
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ausgang
am Briefkasten steht ein Name nun
zwanzig Jahre später
„und so einen haben wir aus dem Garten geholt“ (Amtsarzt)
„Sie sind ...lange Pause, Kopf nach unten drehend, scheinbar nach Worten suchend....resilient geworden“
„Das haben Sie doch jetzt, jetzt zerreden Sie es nicht wieder“
WAS?????

die straße hoch
nein vorher, den weg aus dem Hof auf die Straße.
eine Dreiergruppe steht da herum und sieht mich laufen
eine Zweiergruppe ein Stück weiter oben.
Sonst sind da nie leute.
Die warten bis ich rauskomme.

also die Straße hoch, unbeirrt.
Die haben ein Stück Plastik da hingelegt, um zu sehen ob ich es aufhebe. Genau nachdem ich das Stück Plastik unaufgehoben passiert habe, überholt mich ein Diesel-Kleinlastwagen mit Pritsche der Abfall sammelt. Die Straße hoch bis zu den blauen Trauben. der Besitzer hat einen Elektrodraht darum gespannt. Meine Arme sind lang genug um an die Trauben zu gelangen.

einkauf lachs tomaten petersilie butter ein stück suppenfleisch beim metzger, ein Stück Fleischwurst und Blutwurst, Flohsamenschalen. Das Pinkeln kostet jetzt fünfzig Cent. Dafür kann man den Klodeckel nicht mehr hochklappen wenn man im Stehen pinkelt. Und die Öffnung ist so winzig daß man sich die Pobacken quetscht selbst wenn man keinen besonders üppigen Hintern hat. Ich frage mich wirklich wie Leute mit üppigem Hintern da drauf sitzen sollen.

Die Strategie der Stadtverwaltung war, erst wird das Klo mit freiem Eintritt monatelang von einem bärtigen gurgelnden Russen besetzt mit einem Einkaufwagen voller Wodkaflaschen und Gebrauchtkleider, am Ende lag sogar eine Matratze vor der Tür, das ging das ganze Frühjahr und den ganzen Sommer so, während du reingehst um am Pissoir zu pinkeln hockt der bei offener Klotür auf dem Klo und grunzt, klar, dann wird dieses Klo schonmal nicht mehr häufig frequentiert. Nun zu Beginn des herbstes ist der ganze Dreck weggeräumt, aber am Klo prangt ein Schild „geschlossen“.

Währenddessen werden die anderen eintrittsfreien Klos der Stadt umgerüstet auf Bezahl fünfzig Cent. Bei meiner Lust auch das geringste Pieksen zu entsorgen weil ich mich sonst weder auf meinen weg nioch den Einkauf und auf gar nichts konzentrieren kann und gar so keinen Spass habe kann das herumspazieren in der Stadt dann recht teuer werden. Fünfzig Cent das war mal viel geld für mich, Dafür hab ich schon mal eine ganze Stunde nach zwei Pfanddosen gesucht, um mir sechs Kentuckyflügel leisten zu können. Die sind ja auch teuewr wie Sau geworden. Leiste ich mir fast nie mehr. Ich komm ja auch nicht mehr oft dorthin. Früher war mehr radfahren auch im herbst. Ich erinnere tage wo ich einunddreissig mal hintereinander täglich rausging um die Straßenränder sogar der Bundesstraßen nach Dosen abzusuchen. man macht da erstaunliche entdeckungen, wie jeden frischen Morgen an Arbeitstagen genau eine leere Colawiskidose an ähnlichen Stellen im Straßenabschnitt.
ein dauerkunde vom dauersammler decouvriert.
mit dreckigen alten achtzent bierflaschen die wohl jahrelang im Graben gelegen haben müssen hab ich den Martinstaler Tankstellenbesitzer generft. Aber er hat sie angenommen.

es ist wieder lachs da und Petersilie. Linsen sind noch im Haus. ich kann wieder diese gute Frikadelle machen. Die Frau vor mir in der Apotheke kaufte eine große Tube heparingel. Ich war der Einzige der in allen Geschäften mit Maske unterwegs war. Sonst niemand. Nur am Buchladen stand, man freue sich, wenn die leute weiterhin Maske tragen. Aber auch dort war niemand mit maske drin. Die Schulter ist mittloerweile chronisch. Sie hindert am Schlafen. Auf dem Rücken schlafe ich einfach nicht ein. Und wenn, dann ist der Mund offen und ich wache nach kurzer zeit von meinen eigenen Schnarchgeräuschen auf und ich erschrecke wie laut das grade war. ich schnache sonst niemals. Ich atme sogar extrem leise. Jedes geringste Atemgeräusch, selbst meines, stört mich. Ich finde nur in absoluter Stille zu mir. Zum Glück ist die fast meist vorhanden. Nur der Kühlschrank ist manchmal leise zu hören.


es sind keine Motten mehr in der Wohnung gesichtet worden seit mehreren Tagen nun. dafür gibt es sehr sehr kleine Fliegen, nicht viele, aber ein paar wenige. Die scheinen Augen zu bemerken, da auch sie, wie die Motten, darin auftauchen wenn du das Zimmer betrittst. Vielleicht sind sie die heimlichen Herrscher über dem Luftraum die jedes neu eintretende Objekt begutachten. Und vielleicht frisst die Spinne an der Tapete solches Klientel. Dabei hat sie gar kein Netz gesponnen. Die hockt einfach da und drückt sich flach an die wand. Ich frag mich wirklich was die frisst. Seit Tagen hockt die da genau an der gleichen Stelle und sie ist winzig. Die muß doch irgendwie vertrocknen. Ich verstehe den Organismus einer Spinne wohl zu wenig.

ein paar Walnüsse habe ich also auf dem Rückweg aufgehoben. Und ein perkel blaue süße Trauben über dem Elektrodraht mit den Händen abgerissen, abgedreht, manche Perkel Trauben haben erstaunlich zähe Stiele und sind echt schwer mit den Händen abzubekommen. Die Trauben hab ich in eine auf dem weg gefundene frische Hundekacktüte getan damit ich nicht in dem Winzerörtchen mit einem geklauten Perkel Trauben auffalle, manche sind da sehr empfindlich.

Es scheint heute wieder etwas wärmer zu sein. Immerhin ist meine Zimmertemperatur in den letzten zehn Tagen von siebenundzwanzig auf siebzehn Grad gefallen. das war schon ein Abstieg. Den hat man schon in den Knochen gespürt.