aufgehäufte geschneuzte Klopapierstückchen sind nach erfolgter Trockung an der Luft noch zu allerhand zu gebrauchen. Am Dunstabzug über dem Herd bilden sich immer wieder fettige gelbliche Tröpfchen die nach unten tropfen, alle paar Tage, ich hab mich schon gefragt woher diese Tropfen die man morgens auf der Herdplatte oder daneben findet kommen. Nach erfolgter Herkunftsanalyse kam das gebrauchte Schneuztuch zum Einsatz. Diese Fernsehvorbilder, ja, ich sehe es direkt vor mir, wie in Rosenhof oder Verbotene Leiber in ungewöhnlichen Positionen ein Ei auf den Boden fällt und Luzie nimmt die gute dicke flauschige Küchenrolle und wischt das Ei am Boden auf, und so ein Ei ist schlüpfrig, da braucht Luzie nicht ein, nicht zwei, nein mindestens drei und besser sogar vier Küchentücher um das Ei vom Boden zu wischen. Und so macht es nicht nur Luzie, so machen es auch viele andere. Und auch solch ein Tropfen am Dunstabzug, bei anderen Leuten braucht man da ein frisches Blatt Wisch und Fett, wo doch ein kleines gebrauchtes Schneuzklopapierchen ausreichte.
Hat man erst einmal einen Haufen gebrauchte getrocknete Schneuzpapierchen auf seinem Küchentisch und unter dem Waschbecken im Badezimmer liegen, so ergeben sich ganz von alleine viele Nutzungsmöglichkeiten. Man hat eine leere Schachtel Margarine mit Restanhaftungen von Margarine und will keine Seife und kein Waschwassser verschwenden um die Schachtel einigermaßen gereinigt dem Plastikabfall zuzuführen, die Schneuztuchsammlung hilft, man hat Teig geknetet und kriegt den Rest Brotteig nicht von den Fingern und will seinen Abfluß möglichst teiglos lassen, eine Vorreinigung der Finger, die Schneuztuchsammlung. Etwas Schmieriges fällt zu Boden, die Schneuztuchsammlung, man hat einen runden Schleim hochgewürgt, solch eine verschlossene Kapsel, ein umschleimter Fremdkörper, man müßte nun aufstehen um ans Waschbecken zu gehen, will dafür auch kein frische Taschentuch verschwenden, die Schneuztuchsammlung. Sie ist einfach ein ganz wundervolles Hilfsmittel im Haushalt und wird fast täglich gebraucht.
Die Reinigung von Fettspritzern rund um die Kochplatte gehört auch zu ihren Aufgaben, mein Email glänzt geradezu vor Sauberkeit. Außerdem habe ich bei überraschenden Besuchen des Amtsarztes immer eine aktuelle Sammlung meiner vergangenen Schleime in einem konservierten luftgetrockneten Zustand, jederzeit mit etwas Wasser wieder aktivierbar. Auch dürften die Tüchlein so manches genetische Material aus der Zeit ihrer Entstehung enthalten so daß mit ein wenig Phantasie ungeahnte Beschäftigungsmöglichkeiten für Labore aus meiner Schneuztuchsammlung erwachsen. Ganze Fachbereiche der Medizin könnten neu entstehen, die Stundenten einer ganzen Generation könnten Schneuztuchanalysen betreiben, das kann immer wieder mal nützlich werden, erforschen was man an gebrauchten Schneuztüchern alles ablesen kann. Diese Erkenntnisse könnten wiederum Kriminallabore in aller Welt interessieren, die Schneuztuchanalyse sollte geboren werden. Schmidt, der Erfinder der Schneuztuchanalyse.
Desweiteren könnte man in Schneuztuchsammelstellen wie es mein Haushalt aufgrund der fast immer tropfenden Nase ist, Menschen mit ausgeprägten Fremdschleimallergien heilen, alleine der kurze Anblick eines aufgehäuften Schneuztuchhaufens auf dem Küchentisch neben einem dampfenden Mittagsteller Mittagessen ist für einen solchen Menschen unmittelbar heilbar, kann er sich doch zumeist nicht auch nur ein einziges gebrauchtes Schneuztüchlein unentsorgt herumliegen denken.

Ich erdreiste mich zu behaupten, eine Schneuztuchsammlung gehört in jeden nachhaltigen Haushalt. Es ist eine ungeheure Verschwendung ein einmal nur leicht beschneuztes Klopapierchen einfach so wegzuwerfen. Es kann getrocknet noch viele gute Dienste erweisen und im Schwarm sogar größere Mengen verschüttete Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn nur die Menschen nicht immer diese Allergien gegen alles was auch nur im Entferntesten an Schleim erinnert hätten. Aber betrachten Sie doch nur einmal solch ein unschuldiges kleines getrocknetes beschneuztes Klopapierchen. Es hat noch seine Originalfarbe,
gut, einige seltenere gelbliche Rotze sind seltene Fundstücke in der Sammlung, aber selbst die kann man ohne Bedenken sogar zum Sauberwischen der feuchten Mundwinkel noch einmal nutzen und fast würde ich aus meiner mir nun aberkannten naturwissenschaftlichen Doktorwürde verbliebenen Kenntnis noch behaupten wollen, das Abwischen der feuchten Mundwinkel mit Exemplaren aus gut getrockneten Schneuztuchsammlungen auch unter besonderer Berücksichtigung von im Kern des Schneuztuches leicht gelber Exemplare stärkt das Immunsystem und in ganz besonderem Maße das allergische Immunsystem.