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Mitteilung von smatthias (28.3.2023 05:34:58):
mmmcj

für und an

ich schreibe jetzt wie ich rede
mangels gemeinsamer anschrift

m, ich muß meine frühere, meine erste klavierlehrerin rehabilitieren. ich habe sie lange genug verflucht dafür daß sie ihren Töchtern Spiegeleier briet während ich in der Stunde war und sie mir aus der Küche nur zurief, das jetzt bitte nochmal anstatt wie es sich gehört die ganze zeit aufmerksam neben mir zu sitzen. Ich dachte damals, und dafür bezahlen die Eltern soviel Geld. Die hatten ja echt nicht viel und Mutter mußte sehr rechnen. Aber für den Jahresurlaub reichte es. Mit einer Menge Aldikonserven und einer Baracke im Feld in Südfrankreich, mitten im brütend heißen Artischockenfeld mit seltsamen Bewohnern der Gräser. Der Junge der es gewohnt war die Ähren von Gräsern ab und zu mit den Fingern im Vorübergehen abzustreifen und der das hier tat hatte plötzlich eine Gottesanbeterion am Finger und schrie auf, weg mit diesem Ekelhaften Vieh das sich an mich krallt, igitt. Ich hatte so etwas noch nie gesehen. In ihrer ganzen grünen Pracht hatte sie meinen kompletten Finger behakt.
Da holte ich dann jeden Tag einen Kilometer weiter erst mal ein Stück Eis vom eismann damit in dem Minikühlschrank die Butter nicht schmolz. Licht hatten wir am Abend aus der Gaslampe und spielten in deren Schein Karten und Brettspiele. Aber Südfrankreich. i

Ich muß sie rehabilitieren, obwohl die zweite lehrerin die wesentlich Bessere, die Feinere, die genauere, die kenntnisreichere, und vor allem die viel bessere Pädagogin war. Die erste sagte immer, Kindchen, so wird das nix, oder, das war jetzt eine Schmidt-Sonatine als ich in eigenem tempo und auf teils falschen Tönen da hindurchhumpelte. Und sie sagte immer, das muß man mit gefühl spielen. Immerhin nerfte sie nicht mit ständigem Gezähle. Aber das tat die andere auch nicht, aber du, bei dir, dich hat sie wohl mit Gezähle generft weil du das gezähle dann weitergegeben hast, an deine Kinder und auch bei mir wolltest du es versuchen, ist aber nicht gelungen. Weil das Zählen während des Spiel mich immer sehr gestört hat. Ich konnte dann die Musik nicht hören. ich konnte gar nichts von der Musik hören sondern war immer nur angespannt ja genau pünktlich zum Zählschlag auf der taste zu sein und es ist mir fast nie gelungen, ich war immer entweder ein My zu früh oder ewig zu spät wo ich dann auch den Muit verlor überhaupt die taste noch zu drücken. Alleine diese Anspannung pünktlich sein zu MÜSSEN, war Gift für mich. Das Zählen, das ging bei mir einfach nicht. Möge es anderen nützen, mir hat es gar nichts geholfen. Noch nie. Bis heute. Wenn ich heute zähle, dann ist das innerlich, und es sind auch keine zahlen sondern vielleicht Herzschläge, oder eine Welle, eine Art inneren Empfindens das sich aber nur ganz in Stille vollzieht. Ich weiß nicht ob du das verstehst, du, der seine Regeln hat zu denen sicher auch das Zählen gehört.

Sicher meinte sie auch dieses innere Empfinden mit dem „Gefühl“, das man den takt im gefühl habe, überhaupt habe man das ganze Spielen im gefühl, nur das Gefühl entscheide und so weiter. Das ist aber schwer zu verstehen für ein Kind. Wie man mit Gefühl richtig oder besser Klavier spielt. Die zweite Lehrerin, immerhin habe ich zum Erstvorspiel bei ihr Beethovens Opus Neunundvierzig mehr heruntergeschrummt mit einer Unzahl von Pedal, sie blieb ruhig, hörte zwei Seiten zu oder drei, schickte mich hinaus ins Kinderzimmer ihres Sohnes der wohl Baukran spielte, und ich könne mitspielen, und redete mit Mutter. Danach erzählte Mutter mir, sie würde mich nehmen, aber nur wenn ich alles vergesse was ich vorher gespielt habe und wenn ich bereit wäre sehr viel weiter vorne, quasi fast wie ein Anfänger anzufangen. Und ich war selbst auch mit meinen Klavierkünsten nicht zufrieden, große Lust dazu hatte ich keine, aber sie hatte einen sehr guten Ruf, es sei ein großes privileg so sagte man mir dort überhaupt angenommen zu sein und ich müsse mir alle erdenkliche Mühe geben, nun, ich mußte beim zweiten Band des Burkhard beginnen, mit kleinen Übungsstücken von Czerny, mit Tonleitern durch alle Tonarten (ich hatte nie zuvor Tonleitern gespielt), mit sogenannten 1-4-5-1 Übungen, wie heißen die noch, Avocados, Limetten, Arpeggien, nein, Arpeggien auch, die hießen anders. Man spielt links den Grundton Tonika, Subdominante, Dominante und wieder Tonika und rechts dazu die dazugehörigen Dreiklänge, also vier Akkorde mit Bass, und das mit den beiden Lageumkehrungen, auch durch alle Tonarten. Dann Festhalteübungen auf den Tasten, 135 festhalten und 242424 gebunden spielen. Und umgekehrt, 24 festhalten und 13531353135 gebunden spielen. das beidhändig, auch gegeneinander, also in einer hand 135 legen und 24 spielen und in der anderen hand 24 legen und 135 spielen, also mehrfach, ich meine natürlich 135313531....
Fällt mir immer noch nicht ein wie das heißt. Jahrelang gemacht. das halten war gar nicht so leicht. grade der vierte finger ist etwas schwach.

So gings dann weiter, es gab immer einen Czerny, einen Bach, ein Stück (sonatine Sonate Impromptu) und vielleicht einen Chopin, ein moment musical, einen tanz Griegs, eine kinderszene, nach den kleinen Präludien und Fughetten kamen die zwei und dreistimmigen Inventionen und Sinfonien, bei einer Fuge warf sie einmal fast das handtuch, ich hatte irgendeine seltsame scheu wenn meine Hände sich beim Spiel in der Mitte zu nahe kamen, da schmiß es mich regelmäßig heraus, und das war in dieser Fuge gefordert, ich behauptete steif und fest das sei unspielbar so wie es da geschrieben steht, sie wiedersprach nicht, später erfuhr ich durch Dritte ich sei kein einfacher Schüler gewesen. Ich ging dorthin mit einem schlechten gewissen weil ich nie sehr viel tat in der Woche, ich entsprach also nicht ihrer Voraussetzung von „nur sehr fleißige schüler“, übte den tag davor am meisten obwohl ich bemerkte und wußte, daß es gleich am tag der Klavierstunde und am nächsten tag am besten sei zu üben, weil da die besprochenen sachen noch frisch im gedächtnis sind und sie im laufe der Woche aber verblassten, ich dachte fröhlich immer, ach, morgen weiß ich das sicher auch noch, und dann, morgen ist noch ein tag und noch ganze Fünf tage zur nächsten Stunde, morgen also ist noch dicke zeit mit dem Über anzufangen, und das trieb ich bis zwei tage vor der klavierstunde so, und dann packte mich das schlechte Gewissen und ich übte ein wenig. In der Stunde vertuschte ich das so gut es ging und sie schimpfte nie obwohl ich genau das immer irgendwann erwartete und heilfroh war wenn die Stunde überstanden war und sie es sogar irgendwie geschafft hatte das ich erleichtert sein konnte. Sie lobte mich zwar nie dolle, vielleicht ganz selten mal konkret, wenn mir nur eine winzige wendung ein paar Töne gelangen, aber sie schimpfte nicht, obwohl sie doch ganz winzige Andeutungen manchmal, nicht oft, machte, daß sie sehr wohl bemerkt habe, heute, diese Woche, hast du wohl nicht so viel geübt, vielleicht waren auch andere Dinge wichtiger. das wars dann aber auch schon, es ging vor allem darum zu arbeiten, nicht groß zeit miot Schwatzen zu verlieren, eine Stunde kann lang sein.
ich habe dazu schon geschrieben, über meine taktiken die stunde herumzukriegen, natürlich schwatzte ich was das zeug hielt, in jeder lücke dachte ich mir irgendwelche Fragen aus, meist ließ sie mich auch zu Beginn ein paar Minuten erzählen, (geht alles von der Stunde runter dachte ich), aber recht schnell kam dann ihr, auf, nun, an die arbeit. Nun half nur noch, das am schlechtesten geübte heft ganz nach hinten geordnet auf den Notenständer abzulegen.

Warum bin ich überhaupt aufgestanden, ich wollte fünfen schreiben und schreibe nur einem bisher. wegen takt. jajatakt.

Takt takt takt, das Ungeheuer Takt. alles hat takt alles n,muß im takt sein, ein jedes hat seinen takt, der takt das große Ungetüm, das gefräßige das ein jeden frißt verschlingt, gewaltig wälzend donnernd daher rollt und alles zermalmt, der takt der takt das himmlische Kind, hast du gewußzt das die Monde des uranus senkrecht zur Umlaufbahn um die Sonne, also der Scheibenebene des Sonnensystems stehen und das der uranus sozusagen ein Mondrecycling betreibt. Seine vielen Monde kollidieren immer wieder miteinander und zertrümmern sich und dann finden sie wieder zu neuen, anderen Monden zusammen und kreisen wieder eine weile bis sie wieder anfangen zusammenzustoßen und sich wieder zertrümmern. das hab ich heute im fernsehen gelernt. Jeder dieser monde hat also einen anderen takt. Und du sagtest, ich komm mit deinem takt nicht zurecht, daher ist ein Vierhändiges spiel wohl nicht möglich, und es solle besser jeder für sich alleine spielen. ich sehe das alles völlig anders, man ist ständig und immer auf der Suche nach dem jeweiligen takt, einen takt überhaupt einmal zu finden ist ein ganz ungewöhnliches und großartiges erlebnis, man muß sich völlig einlassen auf die Musik und den Klang und die bewegung und irgendwie, man merkt das ganz genau, irgendwie kommt es vor, das man sich im takt befindet und es ist großartig und unbeschreiblich und man weiß auch gar nicht wie man das beschreiben könnte. Ich weiß nicht wie man gemeinsam miteinander am Klavier sitzt wenn man erstens, vor den Händen des anderen zurückschreckt und zweitens sich nicht einig ist welcher takt denn sein soll. Das mit dem takt das ist einfach zu lösen, man muß nur seinen takt finden, und der andere muß ebenfalls seinen takt finden, nur dann kann es dazu kommen daß überhaupt etwas gemeinsames entsteht. Beiden einen vorgegebenen takt aufzuzwängen entspricht nicht meinem verständnis von Musik. zwei takte, die wirklich empfunden werden, können sehr gut, auch wenn sie verschiedene geschwindigkeiten haben, trotzdem gut zusammen spielen, jetzt weiß ich schon wieder nicht ob sie das verstehen. das mit den Händen die sich nicht tgrauen sich zu berühren, das ist vergleichsweise leicht zu lösen, man muß es eben vorher wissen, hier haben wir uns zu berühren und das fühlt sich vielleicht so und so an, das ist jetzt nicht sonderlich schwer, ich hab das Problem ja schon mit meinen eigenen beiden Händen. Bei meinen Klavierschülerinnen, da war das irgendwie viel einfacher. Vielleicht war ich als ganz hübscher junger Kerl aber einfach den Mädchen damals wichtiger als wirklich ein sehr guter klavierlehrer zu sein. ich bin etwas weiter gekommen seit damals. Und immerhin haben die meisten der Mädchen auch recht fleißig geübt. eine kam bis zu Bachfugen, in ein paar jahren nur. Die war bestimmt verliebt und ich Esel hab es nicht bemerkt. war da ja auch noch verheiratet. so weit so gut. Schreiben ist einfacher als reden. aber wenn man dann nachdenkt, was wollte ich eigentlich gesagt haben, und was hab ich da jetzt schon wieder geschrieben, da klaffen ja noch riesengroße Lücken. Nicht mal die zeit nochmal drüberzukucken, geschrieben und weg damit, ab in den orkus, wiederlesen gehört verboten, nein es langweilt mich tutifst einen takt einahlten zu müssen, so llen. sollen, ich dreh ab bin müse, will nich mehr, musik, ist anders, viel teprig, vieltemprig, ich sagte doch, jede wiederholung, abwandlung einer kurzen Phrase in der bachfuge hat ein leicht anderes tempo, wo willst du da im detail zählen, sag das , zählen ist was für täppische anfänger oder dirigenten die ein orchester, und selbst die kommen ohne zählen aus, die schwingen lautlos das stöckchen, zählen macht doch lärm, sowohl gefüstert oder nur innerlich, es kent ab von Musik, kannst du das nicht verstehen? man braucht diesen innerlichen wumms, jetzt muß der Ton kommen nicht, der wird dann auch zu laut, ganz ganz leicht muß und ist der takt und dabei doch sehr genau, aber vor allem ganz ganz leicht ja schwerelos, und das wird durch das zählen verdorben, man braucht alle leichtigkeit und frühling im herzen und singen für eine takt, man darf nicht diesen krampf und eins und zwei, undsoweiter, ich sag jetzt zu den ganzen anderen personen erst mal nix mehr, die können ruhig auch mal deinen Text lesen, und ich kuck mich jetzt bgleich selbst an ich bin grade vorerst ausgeschrieben, leer, der bach heute, lieber m der andere, der war wirklich schön, du mußt nicht immer so viel Luft noch freilassen nach oben wenn du lobst, du kannst ruhig statt „ganz schön“ einmal „ziemlich schön“ sagen, Du bist so zurückhaltend. Der Bach heute war wirklich schön. Man hat sehr viel von den kleinen verschiedenen Geschwindigkeiten der phrasen darin hören können. Überhaupt variiert dieser Bach ein zwei takte nur so gekonnt über zwei Seiten präludium und zwei Seiten fuge so geschickt das man es gar nicht merkt das man über vier Seiten eigentlich nur eine einzige immer ein wenig abgewandelte figur spielt, die Strukturen zu erkennen und in den Strukturen sich zu bewegen, das ist Takt auch. Oh Gott, Takt ist so viel. Es ist so viel mehr als zählen. M meint, meine Vorschriften seien einfach zu groß. dabei gibt es gar keine Vorschriften. Das ist ja das Schöne an der musik. Sie ist die Kunst mit den wenigsten Vorschriften. Obwohl die ganze Musikwelt voller Vorschriften ist, bleibt sie selbst, die Musik, davon völlig frei. wenn du das einmal in den vor dir aufgeschlagenen Noten liest, nämlich völlig frei zu sein, dann galube ich hast du verstanden was ich meine und sagen wollte.