Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 200, davon 189 (94,50%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 53 positiv bewertete (26,50%)
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Der erste Text am 8.7. 2000 um 23:16:21 Uhr schrieb
miri über Goethe
Der neuste Text am 24.4. 2024 um 08:36:45 Uhr schrieb
Gerhard über Goethe
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am 17.9. 2003 um 04:42:04 Uhr schrieb
Ultrafaustgeschädigter über Goethe

am 10.11. 2007 um 02:17:53 Uhr schrieb
Peter K. über Goethe

am 6.5. 2010 um 20:58:22 Uhr schrieb
Martin über Goethe

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Goethe«

Iphigenie schrieb am 23.6. 2001 um 14:47:42 Uhr zu

Goethe

Bewertung: 4 Punkt(e)

Heraus in eure Schatten, rege Wipfel
Des alten, heil'gen, dichtbelaubten Haines,
Wie in der Göttin stilles Heiligtum,
Tret ich noch jetzt mit schauderndem Gefühl,
Als wenn ich sie zum erstenmal beträte,
Und es gewöhnt sich nicht mein Geist hierher.
So manches Jahr bewahrt mich hier verborgen
Ein hoher Wille, dem ich mich ergebe;
Doch immer bin ich, wie im ersten, fremd.
Denn ach! mich trennt das Meer von den Geliebten,
Und an dem Ufer steh ich lange Tage,
Das Land der Griechen mit der Seele suchend;
Und gegen meine Seufzer bringt die Welle
Nur dumpfe Töne brausend mir herüber.
Weh dem, der fern von Eltern und Geschwistern
Ein einsam Leben führt! Ihm zehrt der Gram
Das nächste Glück vor seinen Lippen weg,
Ihm schwärmen abwärts immer die Gedanken
Nach seines Vaters Hallen, wo die Sonne
Zuerst den Himmel vor ihm aufschloß, wo
Sich Mitgeborne spielend fest und fester
Mit sanften Banden aneinanderknüpften.
Ich rechte mit den Göttern nicht; allein
Der Frauen Zustand ist beklagenswert.
Zu Haus und in dem Kriege herrscht der Mann,
Und in der Fremde weiß er sich zu helfen.
Ihn freuet der Besitz; ihn krönt der Sieg!
Ein ehrenvoller Tod ist ihm bereitet.
Wie eng-gebunden ist des Weibes Glück!
Schon einem rauhen Gatten zu gehorchen
Ist Pflicht und Trost; wie elend, wenn sie gar
Ein feindlich Schicksal in die Ferne treibt!
So hält mich Thoas hier, ein edler Mann,
In ernsten, heil'gen Sklavenbanden fest.
O wie beschämt gesteh ich, daß ich dir
Mit stillem Widerwillen diene, Göttin,
Dir, meiner Retterin! Mein Leben sollte
Zu freiem Dienste dir gewidmet sein.
Auch hab ich stets auf dich gehofft und hoffe
Noch jetzt auf dich, Diana, die du mich,
Des größten Königes verstoßne Tochter,
In deinen heil'gen, sanften Arm genommen.
Ja, Tochter Zeus', wenn du den hohen Mann,
Den du, die Tochter fordernd, ängstigtest,
Wenn du den göttergleichen Agamemnon,
Der dir sein Liebstes zum Altare brachte,
Von Trojas umgewandten Mauern rühmlich
Nach seinem Vaterland zurückbegleitet,
Die Gattin ihm, Elektren und den Sohn,
Die schonen Schätze, wohl erhalten hast:
So gib auch mich den Meinen endlich wieder,
Und rette mich, die du vom Tod errettet,
Auch von dem Leben hier, dem zweiten Tode!

Kara Son Jinn schrieb am 28.3. 2001 um 13:57:39 Uhr zu

Goethe

Bewertung: 3 Punkt(e)

Es folgt ein Zitat aus Goethes Faust, erster Teil (Faust spricht):

Geschrieben stehtIm Anfang steht das Wort
Hier stock' ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
Ich muß es anders übersetzen,
Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn.

Bedenke wohl die erste Zeile,
daß deine Feder sich nicht übereile!
Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
Es sollte stehn: Am Anfang war die Kraft!
Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
Schont warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.
Mir hilft der Geist! Auf einmal seh' ich Rat
Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat!




Was war denn nun im Anfang? Sollten wir vielleicht nicht einfach den »Anfang« streichen, anstelle ein Wort zu suchen, das sowieso nie stimmt? Ich muss zugeben, Fausts Lösung, nämlich die »Tat«, ist eine gute Lösung.
Dennoch ist es nach wie vor falsch zu denken, es gäbe einen Anfang. Den gibt es genausowenig wie ein Ende. Damit erhält in unseren Köpfen der Begriff der Ewigkeit Einzug. Die Welt ist ewig und hat weder »Anfang« noch »Ende« - egal, ob zeitlich, räumlich oder sonstwas !
Und was passiert wenn man Taten an Taten legt? Wenn man Kraft, Wirkung und all das überall auf der Welt wirken lässt? Es ist ineinander verwebt! Hier passiert dies, dort das, dann das, dadurch dies und mit dem jenes. Also was soll das Gerede? Nennen wir es Leben! Die Welt lebt - und sie tut es in Ewigkeit!
Und wo stand dieses »Im Anfang war das Wort?«. Ganz recht, es steht in der Bibel! Und wie heißt es im Chaos? Es heißtDie Welt lebt in Ewigkeit

Johann schrieb am 23.6. 2001 um 14:46:39 Uhr zu

Goethe

Bewertung: 2 Punkt(e)

Sievers. Hänsel, noch ein Glas Branntwein, und meß christlich.

Wirt. Du bist der Nimmersatt.

Metzler (leise zu Sievers). Erzähl das noch einmal vom Berlichingen! Die Bamberger dort ärgern sich, sie möchten
schwarz werden.

Sievers. Bamberger? Was tun die hier?

Metzler. Der Weislingen ist oben auf'm Schloß beim Herrn Grafen schon zwei Tage; dem haben sie das Gleit geben. Ich
weiß nicht, wo er herkommt; sie warten auf ihn; er geht zurück nach Bamberg.

Sievers. Wer ist der Weislingen?

Metzler. Des Bischofs rechte Hand, ein gewaltiger Herr, der dem Götz auch auf'n Dienst lauert.

Sievers. Er mag sich in acht nehmen.

Metzler (leise). Nur immer zu! (Laut.) Seit wann hat denn der Götz wieder Händel mit dem Bischof von Bamberg? Es
hieß ja, alles wäre vertragen und geschlichtet.

Sievers. Ja, vertrag du mit den Pfaffen! Wie der Bischof sah, er richt nichts aus und zieht immer den kürzern, kroch er
zum Kreuz und war geschäftig, daß der Vergleich zustand käm. Und der getreuherzige Berlichingen gab unerhört
nach, wie er immer tut, wenn er im Vorteil ist.

Metzler. Gott erhalt ihn! Ein rechtschaffener Herr!

Sievers. Nun denk, ist das nicht schändlich? Da werfen sie ihm einen Buben nieder, da er sich nichts weniger versieht.
Wird sie aber schon wieder dafür lausen!

Metzler. Es ist doch dumm, daß ihm der letzte Streich mißglückt ist! Er wird sich garstig erbost haben.

Sievers. Ich glaub nicht, daß ihn lang was so verdrossen hat. Denk auch: alles war aufs genaueste verkundschaft, wann
der Bischof aus dem Bad käm, mit wieviel Reitern, welchen Weg; und wenn's nicht wär durch falsche Leut verraten
worden, wollt er ihm das Bad gesegnet und ihn ausgerieben haben.

Erster Reiter. Was räsoniert ihr von unserm Bischof? Ich glaub, ihr sucht Händel.

Sievers. Kümmert euch um eure Sachen! Ihr habt an unserm Tisch nichts zu suchen.

Zweiter Reiter. Wer heißt euch von unserm Bischof despektierlich reden?

Sievers. Hab ich euch Red und Antwort zu geben? Seht doch den Fratzen!

Erster Reiter (schlägt ihn hinter die Ohren).

Metzler. Schlag den Hund tot!

(Sie fallen übereinander her.)

Zweiter Reiter. Komm her, wenn du 's Herz hast.

Wirt (reißt sie voneinander). Wollt ihr Ruh haben! Tausend Schwerenot! Schert euch 'naus, wenn ihr was auszumachen
habt. In meiner Stub soll's ehrlich und ordentlich zugehen. (Schiebt die Reiter zur Tür hinaus.) Und ihr Esel, was
fanget ihr an?

Metzler. Nur nit viel geschimpft, Hänsel, sonst kommen wir dir über die Glatze. Komm, Kamerad, wollen die draußen
bleuen.

(Zwei Berlichingsche Reiter kommen.)

Erster Reiter. Was gibt's da? .

Sievers. Ei guten Tag, Peter! Veit, guten Tag! Woher?

Zweiter Reiter. Daß du dich nit unterstehst zu verraten, wem wir dienen.

Sievers (leise). Da ist euer Herr Götz wohl auch nit weit?

Erster Reiter. Halt dein Maul! Habt ihr Händel?

Sievers. Ihr seid den Kerls begegnet draußen, sind Bamberger.

Erster Reiter. Was tun die hier?

Metzler. Der Weislingen ist droben auf'm Schloß, beim gnädigen Herrn, den haben sie geleit.

Erster Reiter. Der Weislingen?

Zweiter Reiter (leise). Peter! das ist ein gefunden Fressen! (Laut.) Wie lang ist er da?

Metzler. Schon zwei Tage. Aber er will heut noch fort, hört ich einen von den Kerls sagen.

Erster Reiter (leise). Sagt ich dir nicht, er wär daher! Hätten wir dort drüben eine Weile passen können. Komm, Veit.

Sievers. Helft uns doch erst die Bamberger ausprügeln.

Zweiter Reiter. Ihr seid ja auch zu zwei. Wir müssen fort. Adies! (Ab.)

Sievers. Lumpenhunde die Reiter! wann man sie nit bezahlt, tun sie dir keinen Streich.

Metzler. Ich wollt schwören, sie haben einen Anschlag. Wem dienen sie?

Sievers. Ich soll's nit sagen. Sie dienen dem Götz.

Metzler. So! Nun wollen wir über die draußen. Komm! so lang ich einen Bengel hab, fürcht ich ihre Bratspieße nicht.

Sievers. Dürften wir nur so einmal an die Fürsten, die uns die Haut über die Ohren ziehen.

Jean-Paul schrieb am 19.4. 2001 um 11:11:28 Uhr zu

Goethe

Bewertung: 6 Punkt(e)

"Die Mathematiker sind eine Art Franzosen; redet man zu ihnen, so übersetzen sie es in ihre
Sprache, und dann ist es alsbald
etwas ganz anderes."

Ợя schrieb am 3.10. 2003 um 15:31:36 Uhr zu

Goethe

Bewertung: 1 Punkt(e)

»Hitler und Goethe. Ein Schulaufsatz«

Von KurtTucholsky


Einleitung

Wenn wir das deutsche Volk und seine Geschichte überblicken, so bieten sich uns vorzugsweise zwei Helden dar, die seine Geschicke gelenkt haben, weil einer von ihnen hundert Jahre tot ist. Der andre lebt. Wie es wäre. wenn es umgekehrt wäre, soll hier nicht untersucht werden, weil wir das nicht auf haben. Daher scheint es uns wichtig und beachtenswert, wenn wir zwischen dem mausetoten Goethe und Hitler einen Vergleich langziehn.

Erklärung

Um Goethe zu erklären, braucht man nur darauf hinzuweisen. daß derselbe kein Patriot gewesen ist. Er hat für die Nöte Napoleons niemals einen Sinn gehabt und hat gesagt, ihr werdet ihn doch nicht besiegen, dieser Mann ist euch zu groß. Das ist aber nicht wahr. Napoleon war auch nicht der größte Deutsche, der größte Deutsche ist Hitler. Um das zu erklären, braucht man nur darauf hinzuweisen, daß Hitler beinah die Schlacht von Tannenberg gewonnen hat, er war bloß nicht dabei. Hitler ist schon seit langen Monaten deutscher Spießbürger und will das Privateigentum abschaffen, weil es jüdisch ist. Das was nicht jüdisch ist, ist schaffendes Eigentum und wird nicht abgeschafft. Die Partei Goethes war viel kleiner wie die Partei Hitlers. Goethe ist nicht knorke.

Begründung

Goethes Werke heißen der Faust, Egmont erster und zweiter Teil, Werthers Wahlverwandtschaften und die Piccolomini, Goethe ist ein Marxstein des deutschen Volkes, auf den wir stolz sein können und um welchen uns die andern beneiden. Noch mehr beneiden sie uns aber um Adolf Hitler. Hitler zerfällt in 3 Teile: in einen legalen, in einen wirklichen und in Goebbels, welcher bei ihm die Stelle u. a. des Mundes vertritt. Goethe hat niemals sein Leben aufs Spiel gesetzt; Hitler aber hat dasselbe auf dasselbe gesetzt. Goethe war ein großer Deutscher. Zeppelin war der größte Deutsche. Hitler ist überhaupt der allergrößte Deutsche.

Gegensatz

Hitler und Goethe stehen in einem gewissen Gegensatz. Während Goethe sich mehr einer schriftstellerischen Tätigkeit hingab, aber in den Freiheitskriegen im Gegensatz zu Theodor Körner versagte, hat Hitler uns gelehrt, was es heißt, Schriftsteller und zugleich Führer einer Millionenpartei zu sein, welche eine Millionenpartei ist. Goethe war Geheim, Hitler Regierungsrat. Goethes Wirken ergoß sich nicht nur auf das Dasein der Menschen, sondern erstreckte sich auch ins kosmetische. Hitler dagegen ist Gegner der materialistischen Weltordnung und wird diese bei seiner Machtübergreifung abschaffen sowie auch den verlorenen Krieg, die Arbeitslosigkeit und das schlechte Wetter. Goethe hatte mehrere Liebesverhältnisse mit Frau von Stein, Frau von Sesenheim und Charlotte Puff. Hitler dagegen trinkt nur Selterwasser und raucht außer den Zigarren, die er seinen Unterführern verpasst, gar nicht.

Gleichnis

Zwischen Hitler und Goethe bestellen aber auch ausgleichende Berührungspunkte. Beide haben in Weimar gewohnt, beide sind Schriftsteller und beide sind sehr um das deutsche Volk besorgt, um welches uns die andern Völker so beneiden. Auch hatten beide einen gewissen Erfolg, wenn auch der Erfolg Hitlers viel größer ist. Wenn wir zur Macht gelangen, schaffen wir Goethe ab.

Beispiel

Wie sehr Hitler Goethe überragt, soll in folgendem all einem Beispiel begründet werden. Als Hitler in unsrer Stadt war, habe ich ihn mit mehreren andern Hitlerjungens begrüßt. Der Osaf hat gesagt, ihr seid die deutsche Jugend, und er wird seine Hand auf euern Scheitel legen. Daher habe ich mir für diesen Tag einen Scheitel gemacht. Als wir in die große Halle kamen, waren alle Plätze, die besetzt waren, total ausverkauft und die Musik hat gespielt, und wir haben mit Blumen dagestanden, weil wir die deutsche Jugend sind. Und da ist plötzlich der Führer gekommen. Er hat einen Bart wie Chaplin, aber lange nicht so komisch. Uns war sehr feierlich zu Mute, und ich bin vorgetreten und habe gesagt Heil. Da haben die andern auch gesagt heil und Hitler hat uns die Hand auf jeden Scheitel gelegt und hinten hat einer gerufen stillstehn!, weil es fotografiert wurde. Da haben wir ganz still gestanden und der Führer Hitler hat während der Fotografie gelächelt. Dieses war ein unvergeßlicher Augenblick fürs ganze Leben und daher ist Hitler viel größer als Goethe.

Beleg

Goethe war kein gesunder Mittelstand. Hitler fordert für alle SA und SS die Freiheit der Straße sowie daß alles ganz anders wird. Das bestimmen wir! Goethe als solcher ist hinreichend durch seine Werke belegt, Hitler als solcher aber schafft uns Brot und Freiheit, während Goethe höchstens lyrische Gedichte gemacht hat, die wir als Hitlerjugend ablehnen. während Hitler eine Millionenpartei ist. Als Beleg dient ferner, daß Goethe kein nordischer Mensch war, sondern egal nach Italien fuhr und seine Devisen ins Ausland verschob. Hitler aber bezieht überhaupt kein Einkommen, sondern die Industrie setzt dauernd zu.

Schluß

Wir haben also gesehn, daß zwischen Hitler und Goethe ein Vergleich sehr zu Ungunsten des letzteren ausfällt, welcher keine Millionenpartei ist. Daher machen wir Goethe nicht mit. Seine letzten Worte waren mehr Licht, aber das bestimmen wir! Ob einer größer war von Schiller oder Goethe, wird nur Hitler entscheiden und das deutsche Volk kann froh sein, daß es nicht zwei solcher Kerle hat! Deutschlanderwachejudaverreckehitlerwirdreichspräsident dasbestimmeriwir!

Sehr gut!

DerFanta schrieb am 1.6. 2001 um 10:32:11 Uhr zu

Goethe

Bewertung: 6 Punkt(e)

Der Fischer

Das Meer ist angefüllt mit Wasser
und unten ist's bsonders tief,
am Strande dieses Meeres saß er,
d. h. er lag, weil er ja schlief.
Und nun nochmal: Am Meere saß er,
d. h. er lag, weil er ja schlief,
und in dem Meer war sehr viel Wasser
und unten war's besonders tief.

Da plötzlich teilten sich die Fluten
und eine Jungfrau kam herfür,
auf einer Flöte tat sie tuten,
das war kein schöner Zug von ihr.
Dem Fischer ging ihr Lied zu Herzen,
obwohl sie falsche Töne pfoff---
man sah ihn in das Wasser sterzen,
dann ging er unter und ersoff.

Heinz Erhardt (Frei nach Johann Sebastian Goethe)

kilokrautkartoffel schrieb am 7.7. 2005 um 03:26:20 Uhr zu

Goethe

Bewertung: 1 Punkt(e)

edel sei der kerl, hilfreich und gut.
na und?
es besteht eine direkte verbindung zwischen
lebensfreude und illusionslosem leben? zielgerichtet,
voller tatendurst, der drang, die welt zu veraendern
laesst einen keine minute einfach »hier sitzen«

na ja.
wenn man so langsam in die jahre kommt, juengere
kraeftiger in die haende spucken koennen,
das tagespensum an bewegter materie nicht mehr
2-3 tonnen sondern nurmehr in der hauptsache
aktenkoffer und laptop ausmachen, dann, ja dann
bleibt einem mehr zeit, auch mal einen blick ueber
die schulter zu riskieren, zwischenbilanz zu machen
fuer und wider etwas umfassender abzuwaegen,
risiken nurmehr noch zum spass einzugehen,
ernster, edler gereifter die tat.

und ergiebiger.. manchmal.
manchmal gleicht der blick dem eines gehetzten,
der sich endlich einmal wirklich nach den verfolgern
umsieht, keine findet und etwas irritiert
fragt, vor wem denn geflohen wurde:).

man muss rueckwaerts gehen um vorwaerts zu kommen,
so meinte meister ende,das hat rein garnichts mit
jedweden fernoestlichen heilslehren eher mit
gereifter erkenntnis zu schaffen, lustig ist dass
dieser rat kindern (dem zielpublikum) gegeben wird.

ein bisschen mehr licht ins aelterwerden, und
ploetzlich geht einem eine leuchte auf. dabei
hat der alte goethe das wohl doch nicht wirklich
als markante letzte worte genuschelt, sondern von
geschichtsfaelschern in den mund gelegt bekommen;
seis drum, mehr licht ist als synonym geblieben,
was der alte sack nu wirklich getrieben hat,
ist nur noch ein fall fuer historiker.

oder irre ich?

existent ist nur die jeweilige gegenwart, der moment,
in dem man mit einem festen punkt übers komma hüpft,
immer reihum, bis der faehrmann den letzten lohn einfordert.
wohl dem, der kleingeld dabei hat:).

ich steh nu mal auf schimmelkaese, schmeckt einigermassen
ertraeglich und wenn davon ein ganzer mond voll zu haben ist,
warum nicht? die schnauze kriegt man eh frueh genug
zu voll, egal wie weit man den mund auftut, es ist immer
auch noch ein gegenüber da, der die sache ganz anders
anfasst. mit spitzen fingern, den kleinen etwas abgespreitzt.

das sind weltbewegende fragen, nicht?

gib einer krankenschwester das buch der hilflosen helfer
zu lesen, eine richtige krankenschwester wird trotzdem
weiter machen, aus freude an ihrem tun oder auch weil
keine vernuenftige alternative zur verfuegung steht.l

was nutzt ein beruf, der unterbezahlt gerade ausreicht
monat fuer monat eine runde weiterzukommen? genuegt
ein »bravo« von ausserhalb um sich nciht veralbert
zu fuehlen, so ganz insgeheim, taeglich mit den
niederungen der wirklichen taetigen hilfe umzugehen?

nichts gegen krankenpfleger, schwestern nichts gegen
all die helfenden berufe, nein eher andersrum: bezahlt
endlich vernuenftige loehne, damit die freude am beruf
auch wirtschaftliche auswirkungen hat.

von moral alleine laesst es sich schlecht abbeissen.
allerdings ist das auch ein alter hut, wohl wahr.
lamentieren nutzt niemand, darum bittet niemand, mitleid
bekommst du geschenkt, neid ist hart erkauft.
wieder zwei seiten einer medaillie, ein bedeutungstraeger
quer durch alle kultur.

mir liegt es eher, etwas zu tun und spass dran zu haben.
wenn mit dem spass an der sache auch noch die ein oder
andere mark bei rueberkommt, solls gut sein, alles in
butter und nur dumme fische schwimmen in der naehe von
chemiewerken.

mir liegt nichts dran, anderen meine philosophie aufzudraengen,
wer mit seiner ureigensten fassung der ihn umgebenden wirklichkeit
zurande kommt, ist ein gluecklicher mensch. gelegentliche blicke
ueber den tellerrand sind eh nur kleine fluchten, analog zum
kinobesuch. warum also nicht.

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Säbelzahntiger
Erstellt am 20.7. 2001 um 23:26:55 Uhr von Nils the Dark Elf, enthält 26 Texte

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Erstellt am 18.2. 2003 um 03:34:56 Uhr von elfboi, enthält 30 Texte


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