Zeitscanner
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Der Zeitscanner ist in etwa so leicht zu bedienen wie das Internet oder ein Fernseher.
Die Zeit, Vergangenheit wie Zukunft, liegen im Pleroma gespeichert. Mit dem Zeitscanner kann man durch die Zeit browsen oder zappen. Man kann alles miterleben und alles feststellen.
Nachdem 2120 in fast allen Haushalten ein Zeitscanner vorhanden war, stagnierte allerdings die Geschichte der Menschheit für eine Weile. Die Menschen waren so begeistert davon und so ausgeprägt voyeristisch veranlagt, daß sie ihre ganze Zeit fast nur noch damit verbrachten, durch die Vergangenheit zu surfen.
Die großen Rätsel der Menschheit wurden gelöst.
Später, viele hundert Jahre später, reichte es den Menschen allerdings nicht mehr, nur beobachten zu können. Sie begannen, die Geschichte nachzustellen, veranstalteten länderübergreifende Rollenspiele. Am beliebtesten wurde das Spiel »Der zweite Weltkrieg«.
Für die Rolle des Führers bezahlte man schon mal ein ganzes Vermögen...
Wiederum viele Jahre später entdeckten die Menschen, daß es noch viel interessanter war, nicht nur Geschichte nachzuspielen, sondern selbst welche zu machen.
Sie begannen wieder, selbst zu handeln, doch bald schon entdeckte man, daß sich das Handeln nicht lohnte, wenn man im Zeitscanner bereits die Zukunft nachlesen konnte, und so stagnierte der menschliche Handlungsdrang ein zweites Mal.
Ein Blick mit dem Zeitscanner in eine ferne Zukunft jedoch verriet, daß die Menschen eines Tages ausgestorben sein würden.
Als dies entdeckt wurde, setzte man alles daran, die Menschheit zu retten. Es wurde schließlich verboten, mit dem Zeitscanner in die Zukunft zu surfen, mit der Hoffnung, die fatale Entwicklung aufhalten zu können.
Doch das alles war vergebens.
Die regelmäßige Kontrolle der Zukunft durch die Zeitwächter ergibt, daß dem Aussterben der Menschheit nichts entgegensteht.
Im Jahre 5067 wird es soweit sein.
Glücklicherweise kenne ich ein paar Möglichkeiten, das Pleroma zu verlassen. Daher bin ich nicht an diesen Prozess gebunden...