Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 24, davon 24 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 14 positiv bewertete (58,33%)
Durchschnittliche Textlänge 1470 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 1,125 Punkte, 7 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 12.9. 2000 um 15:40:38 Uhr schrieb
hei&co über fiction
Der neuste Text am 28.7. 2009 um 12:01:07 Uhr schrieb
Michel und Bruno und ein Schatten von mir über fiction
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 7)

am 21.4. 2004 um 11:03:59 Uhr schrieb
biggi über fiction

am 11.12. 2002 um 11:26:07 Uhr schrieb
Dexter EM über fiction

am 17.3. 2003 um 22:05:40 Uhr schrieb
Voyager über fiction

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Fiction«

hei+co schrieb am 17.9. 2000 um 21:36:08 Uhr zu

fiction

Bewertung: 4 Punkt(e)

»der bio-adapter bietet in seinen grundzügen die m.e. erste diskutable skizze einer vollständigen lösung aller weltprobleme. er ist die chance unseres jahrhunderts: befreiung von philosphie durch technik. ... der adapter legt sich - von «aussen" betrachtet - zwischen den ungenügenden kosmos und den unbefriedigten menschen. ... der zu adaptierende mensch wird pausenlos nach seinen Bedürfnissen abgetastet, solange bis dieselben zum zwecke erhöhten lustgewinns vom adapter selbst erzeugt werden können. ... dazu ist es nötig, die einheit mit grosszügigst angelegten biofeedback-kreisen auszustatten, um ihr programm-modifikationen jeder erforderlichen größenordnung zu ermöglichen, auch müssen die grund-instruktionen (monitoren) selbstverständlich den grössten teil des zeitgenössischen wissens umfassen; weiters muß der adapter jedenfalls im stande sein, alle möglichen operationen am zunächst ja noch menschlichen leib durchzuführen ... sowie die regeneration eigener etwa gestörter funktionen, bzwse. den entwurf und den einbau von ersatz-moduln ... bewerkstelligen können. ... die unterscheidung von hardware und software ist ja bloss eine didaktische ... der einbau eines gelenks zwischen schulter und ellenbogen wird eine neue ära des rückenwaschens einleiten. (Oswald Wiener, Die Verbesserung von Mitteleuropa, Roman, Reinbek 1969, S.CLXXV ff)

hei&co schrieb am 12.9. 2000 um 15:40:38 Uhr zu

fiction

Bewertung: 7 Punkt(e)

The black Sun: die
Straße in Stephensons
Metaversum)

Hiro nähert sich der Straße. Sie ist der
Broadway, die Champs Elysees des
Metaversums. Diesen strahlend hell
erleuchteten Boulevard kann man,
verkleinert und spiegelverkehrt, in den
Gläsern der Brille erkennen. Die Straße
existiert eigentlich gar nicht. Dennoch
gehen in diesem Augenblick Millionen
Menschen darauf spazieren.
Die Abmessungen der Straße sind durch
ein Programm festgelegt und werden von
den Computergraphik-Ninjameistern der
Globalen
Multimedia-Programmiergruppe der
Firma ,,Computing Machinery"
herausgehämmert. Die Straße scheint ein
Boulevard zu sein, der ganz um den
Äquator einer schwarzen Kugel mit
einem Radius von etwas mehr als
zehntausend Kilometern herum
verläuft.[34] Das ergibt einen Umfang
von 65S36 Kilometern, was wesentlich
größer als die Erde ist.
Die Zahl 65 536 ist für jedermann eine
unhandliche Zahl, nur nicht für einen
Hacker, der sie besser kennt als das
Geburtsdatum seiner Mutter. Zufällig ist
es eine Potenz von 2-2hoch16, um genau
zu sein -, und selbst der Exponent 16
entspricht 2 hoch4, und 4 wiederum
entspricht 2hoch2. Zusammen mit 256;
32 768 und 2147483648 bildet 65 536
einen der Ecksteine des
Hackeruniversums, in dem 2 die einzig
wichtige Zahl ist, weil ein Computer so
viele Ziffern erkennen kann. Die eine
Ziffer ist 0, die andere ist 1. Jede Zahl,
die man erhält, wenn man fetischistisch
2en miteinander multipliziert und
gelegentlich einmal eine 1 abzieht, wird
ein Hacker sofort erkennen.
Wie an jedem Ort in der Realität, wird
auch an dieser Straße gebaut.
Bauunternehmer können ihre eigenen
kleinen Nebenstraßen bauen, die von der
Hauptstraße abzweigen. Sie können
Häuser, Parks, Schilder und auch
Sachen erschaffen, die in der
Wirklichkeit nicht existieren, zum
Beispiel gigantische, oben schwebende
Light Shows, spezielle Viertel, wo die
Gesetze des dreidimensionalen
Raum/Zeit-Gefüges ignoriert werden,
und Freikampfzonen, wo die Menschen
einander jagen und töten können.
Der einzige Unterschied besteht darin: Da
die Straße gar nicht wirklich existiert- sie
ist nur ein Computergraphikprogramm,
das irgendwo auf einem Stück Papier
aufgeschrieben wurde -, wird nichts
davon materiell erbaut. Vielmehr handelt
es sich um Software, die der
Öffentlichkeit über das weltweite
Fiberoptiknetz zugänglich gemacht wird.
Wenn Hiro das Metaversum betritt und
die Straße entlangsieht und Gebäude und
elektrische Reklametafeln erblickt, die
sich in der Dunkelheit erstrecken, bis sie
um die Krümmung der Kugel
verschwinden, betrachtet er eigentlich die
Graphikrepräsentationen - das
Anwenderinterface - von einer Myriade
verschiedener Softwareteile, die von den
großen Firmen entwickelt wurden. Damit
sie diese Teile an der Straße plazieren
können, brauchen sie die Genehmigung
der Globalen
Multimedia-Programmiergruppe, müssen
Platz an der [35] Straße gekauft haben,
müssen eine Baugenehmigung vorlegen,
Inspektoren bestechen, was eben so dazu
gehört. Das Geld, das diese Firmen
bezahlen, damit sie etwas an der Straße
haucn ,aiirfen, fließt alles in einen
Treubandfonds, der der GMPG gehörrt
und von dieser verwaltet wird und
seinerseits die Entwicklung und
Erweiterung der Maschinerie finanziert,
die die Existenr. der Straße ermöglicht.
Hiro besitzt ein Haus in einem Viertel
unmittelbar neben dem belebtesten
Abschnitt der Straße. Nach den
Maisstähen der Straße ist es ein sehr altes
Viertel. Vor etwa zehn Jahren, als das
Programm der Straße geschrieben
wurde, legten Hiro und einigc Seiner
Kumpels ihr ganzes Geld zusammen,
kauften eine der ersten Baulizenzen und
gründeten ein Viertel für Hacker. Zu dem
Zeitpunkt bildetete dieses lediglich einen
winzigen Lichtfleck inmitten unendlicher
Schwärze. Damals hestand die ganze
Straße nur aus einem Diadem von
Straßenlampen um einen schwarzen Ball
im Raum herum.
Seither hat sich das Viertel kaum
verändert, die Stralse aber schon. Weil
sie sich so früh entschlossen, hatten
Hiros Kumpel einen Vorsprung in der
ganzen Sache. Einige davon sind
dadurch sogar schwer reich geworden.
Darum besitzt Hiro ein schönes großes
Haus im Metaversum, muß sich in der
Wirklichkeit aber ein 20 x 30 teilen.
Geschäftstüchtigkeit in Sachen
Immobilien erstreckt sich nicht immer
üher Universen hinweg.
Der Himmel und der Boden sind
schwarz, wie ein Computermonitor, auf
den noch nichts gezeichnet worden ist;
im Metaversum ist es immer Nacht, die
Straße immer grell und strahlend
beleuchtet, wie ein von den Grenzen von
Physik und Finanzen befreites Las
Vegas. Aber die Leute in Hiros
Nachbarschaft sind ausgezeichnete
Programmierer, daher ist es
geschmackvoll. Die Häuser sehen wie
richtige Häuser aus. Es gibt einige
Nachbildungen von Frank Lloyd Wright
und einige verspielte Viktoriana.
(Neal Stephenson: Snow Crash,
München 1994, OT: New York 1992, S.
33-35)

hei+co schrieb am 17.9. 2000 um 21:34:41 Uhr zu

fiction

Bewertung: 2 Punkt(e)

Man braucht keine Science Fiction zu lesen, um die vernetzen Medienverbundsysteme (auch) als Kontrollorgane zu sehen, die beständig den sozialen Raum abtasten, in jedem Moment Position, Tätigkeit, Zustand eines jeden Objektes/Elementes bestimmen, abspeichern und Zustandsänderungen verfolgen, die Sanktionen nach bestimmten Schwellwerten auslösen (Türöffner, Kreditkarten, Verkehrs- und Fahrkarten, Sozial-Karten,) die die Warenzirkulation und Verteilung kontrollieren, die Transformation der Produkte und Objekte betreiben.
»Vielleicht sind Wort und Kommunikation verdorben. Sie sind völlig vom Geld durchdrungen: nicht zufallig, sondern ihrem Wesen nach. Eine Abwendung vom Wort ist nötig. Schöpferisch sein ist stets etwas anderes gewesen als kommunizieren. Das Wichtigste wird vielleicht sein, leere Zwischenräume der Nicht-Kommunikation zu schaffen, störende Unterbrechungen, um der Kontrolle zu entgehen
(Deleuze, Gilles: Unterhandlungen 1972-1990, Frankfurt/Main 1993, OT: Pourparlers, Paris 1990, S.252

hei+co schrieb am 17.9. 2000 um 21:35:33 Uhr zu

fiction

Bewertung: 2 Punkt(e)

»Das erste Kommunikationssystem, das wir kennen, ist das Leibnizsche. Es ist radikal und einfach. Niemand hat Beziehung zu irgend etwas noch irgendjemand, Türen und Fenster sind nicht nur geschlossen, sie fehlen überhaupt, und alles steht mit allem in Beziehung durch Vermittlung Gottes. [...] Das zweite System ist das des Hermes. Es ist polytheistisch oder polyzentrisch, eine Kette von Sanduhren, ein Netz aus solchen Ketten. Die Engel, die vorübergehen, Götter oder Dämonen, halten die Kreuzungspunkte inne: Knoten des Austauschs, des Wechsels, Schnittpunkte, Gabelungen der Entscheidungslinien, Schicksalsspindel, Bündel, bei dem das Viele in einer Hand zusammenläuft. Der Anfang des Politischen. Die Nachrichten, die Ströme gehen hindurch, abhängig von den Energien und den Störungen. Empfangen wird, was ausgesendet wird, zuzü glich oder abzüglich des Rauschens, der Parasiten. Zuweilen ist die Diffenrez beträchtlich: Was durchkommt, ist manchmal gleich Null.« (Serres, Michel: Der Parasit, Frankfurt/Main 1987. OT: Le parasite, Paris 1980, S. 71

hei+co schrieb am 18.11. 2000 um 14:54:31 Uhr zu

fiction

Bewertung: 1 Punkt(e)

Jeder Text ist ein Intertext

Es gibt keine offline-Links (auch die Literatur war in ihren produktiven Momenten immer 'online'!)
Jeder Text schreibt sich ein in ein intertextuelles Ensemble künstlerischer / kultureller / formaler / kanonischer / biographischer
Konstellationen.
Jedes Wort produziert Bedeutungen erst im Kontext der umgebenden sprachlichen Einheiten - alles Geschriebene ist 'Zitat':
Entwendung gelesener Schriften.
Neu ist allein die konkrete Zusammenschaltung sämtlicher Lese- und Schreibvorgänge im Netz - auf einer einzigen Oberfläche
(http://rolux.org/starship/)
Die Intertextualität
(Intertextualität war in den politisierten Literaturdebatten der siebziger Jahre der entscheidende 'Kampf'-Begriff zur Aufhebung
bürgerlicher Autoren-Funktionen zugunsten literarischer Netzwerk-Modelle. Diese Impulse führten - neben einer
explosionsartigen Ausbreitung intertextueller Schreibweisen - auch zum Paradigmenwechsel in der Literaturtheorie. Ein
ausuferndes 'Lexikon' intertextueller poetischer Praktiken liefert Genette, Gérard (1993).)
der Druckkultur ist eine virtuelle, in literarischen Texten explizit hergestellte, produzierte. Die Intertextualität im Netz ist konkret,
flach, pragmatisch, real(istisch).

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