Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 18, davon 18 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 14 positiv bewertete (77,78%)
Durchschnittliche Textlänge 699 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 0,833 Punkte, 4 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 20.11. 2001 um 23:32:07 Uhr schrieb
Baudrillard über hyperhysterie
Der neuste Text am 27.3. 2022 um 09:42:33 Uhr schrieb
schmidt über hyperhysterie
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 4)

am 12.11. 2010 um 06:37:30 Uhr schrieb
Hotte über hyperhysterie

am 18.2. 2003 um 21:19:11 Uhr schrieb
Voyager über hyperhysterie

am 27.3. 2022 um 09:42:33 Uhr schrieb
schmidt über hyperhysterie

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Hyperhysterie«

Baudrillard schrieb am 20.11. 2001 um 23:58:11 Uhr zu

hyperhysterie

Bewertung: 1 Punkt(e)

"Warum hat das Word Trade Center in New York zwei Türme? Alle großen Gebäude in Manhattan haben sich darauf beschränkt, sich in einer konkurrierenden Vertikalität gegenüberzustehen; daraus bestand ein architektonsiches Panorama nach dem Vorbild des kapitalistischen Systems: ein Dschungel von Pyramiden, in dem alle Gebäude einander zu übertreffen versuchen: Das System selbst zeichnete sich mit der berühmten sky-line von New York ab, die man bei der Ankunft vom Meer aus sah. Dieser Anblick hat sich innerhalb weniger Jahre völlig verändert. Das Abbild des kapitalistischen Systems ist keine Pyramide mehr, sondern eine Lochkarte. Die Gebäude sind keine Obelisken mehr, sondern haben sich, ohne einander länger herauszufordern, eng aneinandergepreßt wie die Kolumnen einer statischen Graphik. Diese neue Architektur verkörpert ein System, das nicht mehr konkurrenzhaft, sondern berechenbar ist, in dem die Konkurrenz zugunsten der Korrelation verschwunden ist. (New York ist die einzige Stadt der Welt, deren Geschichte mit erstaunlicher Genauigkeit und im vollen Umfang die jeweils aktuelle Form des Systems des Kapitals nachzeichnet: ihm entsprechend ist sie in unaufhörlicher Veränderung - wie keine europäische Stadt.) Dieser architektonsiche Graphismus ist der des Monopols: zwei Türme des WTC, zwei volkommene, parallele, einander flankierende Säulen von 400 Meter Höhe auf quadratischer Basis, vollkommen ausgewogene und blinde kommunizierende Röhren - die Tatsache, daß es zwei identische gibt, ist signifikant für das Ende aller Konkurrenz, das Ende jeder ursprünglichen Referenz. [...] Die zwei Türme des WTC sind das sichtbare Zeichen für die Abgeschlossenheit eines Systems im Rausch der Vordoppelung, während jeder der anderen Wlkenkratzer das Ursprungsmoment eines Systems ist, das sich durch die Krise und die Herausforderung ständig selbst übertrifft.
Es liegt eine besondere Faszination in dieser Verdoppelung. Wie hoch sie auch sind, und sie sind höher als alle anderen, die zwei Türme bedeuten dennoch einen Bruch mit der Vertikalität. Sie ignorieren die anderen Gebäude, sie sind nicht von deren Art, sei fordern sie nicht mehr heraus, weil sie sich nicht mehr mit ihnen vergleichen, sie spiegeln einander und dominieren durch das Prestige der Ähnlichkeit . Was sie wechselseitig spiegeln ist die Idee des Models, das sie füreinander sind, und ihre gleiche Höhe wird nicht mehr als ein Übertreffen gewertet - sie bedeutet nur noch, daß von nun an die Strategie der Modelle und der Austauschbarkeit im Herzen des Systems selbst - in New York ist wahrhaftig das Herz des Systems ..."
(Jean Baudrillard: Der symbolische Tausch und der Tod, München 1982, OT Paris 1976, 110-111)

Stockhausen schrieb am 20.11. 2001 um 23:41:59 Uhr zu

hyperhysterie

Bewertung: 2 Punkt(e)

»Was da geschehen ist, ist - jetzt müssen Sie alle Ihr Gehirn umstellen - das größte Kunstwerk, das es je gegeben hat. Dass Geister in einem Akt etwas vollbringen, was wir in der Musik nicht träumen könnten, dass Leute zehn Jahre üben wie verrückt, total fanatisch für ein Konzert, und dann sterben. Das ist das größte Kunstwerk, das es überhaupt gibt für den ganzen Kosmos. Stellen Sie sich das doch vor, was da passiert ist. Da sind also Leute, die sind so konzentriert auf eine Aufführung, und dann werden 5000 Leute in die Auferstehung gejagt, in einem Moment. Das könnte ich nicht. Dagegen sind wir gar nichts als Komponisten.« (...) »Stellen Sie sich vor, ich könnte jetzt ein Kunstwerk schaffen und Sie wären alle nicht nur erstaunt, sondern Sie würden auf der Stelle umfallen, Sie wären tot und würden wiedergeboren, weil es einfach zu wahnsinnig ist. Manche Künstler versuchen doch auch über die Grenze des überhaupt Denkbaren und Möglichen zu gehen, damit wir wach werden, damit wir uns für eine andere Welt öffnenZur Zwischenfrage eines Journalisten, ob er Kunst und Verbrechen gleichsetze: »Ein Verbrechen ist es deshalb, weil die Menschen nicht einverstanden waren. Die sind nicht in das ,Konzert' gekommen, das ist klar. Und es hat ihnen niemand angekündigt: Ihr könntet dabei draufgehen. Was da geistig geschehen ist, dieser Sprung aus der Sicherheit, aus dem Selbstverständlichen, aus dem Leben, das passiert ja manchmal auch poco a poco in der Kunst. Oder sie ist nichts
(Karlheinz Stockhausens Äußerungen zu den Terrorattentaten in den USA, die er am 16. September auf einer Pressekonferenz zum Hamburger Musikfest von sich gegeben hat)

Baudrillard schrieb am 20.11. 2001 um 23:50:50 Uhr zu

hyperhysterie

Bewertung: 1 Punkt(e)

Zu den verschiedenen Waffen, welche die Terroristen dem System entwendet und gegen ihre Besitzer gerichtet haben, gehört die Echtzeit der Bilder, ihre sofortige Verbreitung auf allen Kanälen. Sie haben sich der Medien ebenso bedient wie der Börsenspekulation, der Informatik oder des Flugverkehrs. Die Rolle des Bildes ist ambivalent. Das Ereignis wird im Bild nicht nur verstärkt, sondern gleichzeitig zur Geisel genommen. Es wird in seiner medialen Abbildung nicht nur unbegrenzt vervielfältigt, sondern gleichzeitig zerstreut und neutralisiert. Diese Zusammenhänge werden regelmäßig übersehen, wenn von derGefahr" der Medien die Rede ist. Die Abbildung konsumiert das Ereignis, das heißt sie verschlingt es und reicht es dann zum Konsum. Gewiss, das Ereignis kann so einen Einfluss ausüben, der vorher undenkbar war, aber nur als Bild-Ereignis.
(http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel94964.php: Jean Baudrillard: Der Geist des Terrorismus)

Baudrillard schrieb am 20.11. 2001 um 23:57:03 Uhr zu

hyperhysterie

Bewertung: 1 Punkt(e)

Rückgang der Produktion, der Nachfrage, der Spekulation, des Wachstums (aber gewiss nicht der Korruption): Alles erweckt den Eindruck, als ob das Weltsystem einen strategischen Rückzug, eine schmerzhafte Überprüfung seiner Werte vollziehen würde. Scheinbar geschieht dies in Reaktion auf die Terrorattacken, im Grunde aber entspricht es durchaus geheimen, systeminternen Erfordernissen; als Folge der absoluten Unordnung kommt es zu Zwangsregulierungen, die das System sich selbst auferlegt, indem es seine eigene Niederlage gleichsam verinnerlicht.
(http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel94964.php: Jean Baudrillard: Der Geist des Terrorismus)

Einige zufällige Stichwörter

Zeichensprache
Erstellt am 7.3. 2003 um 22:09:16 Uhr von namensindschallundrauch@der-nachtmensch.de, enthält 10 Texte

Duckman-Mit-Tofu
Erstellt am 6.9. 2001 um 00:06:30 Uhr von Duckman, enthält 26 Texte

masturbiert
Erstellt am 25.10. 2005 um 00:58:50 Uhr von Rübsam, enthält 29 Texte

Sozialisierungsrausch
Erstellt am 29.12. 2015 um 10:12:01 Uhr von Christine, enthält 4 Texte

Nestflüchter
Erstellt am 5.8. 2004 um 15:52:15 Uhr von mcnep, enthält 6 Texte


Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,0288 Sek.