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HierUndHeute schrieb am 26.4. 2001 um 10:27:55 Uhr über

Ballaststoffe

Ernährungsmedizin/Ballaststoffe und Diabetes

Es geht um ballaststoffreiche Kost

Besonders Stoffwechselkranke sehen Festlichkeiten meist mit
gemischten Gefühlen entgegen. Vor allem Zuckerkranke sind dabei
eher Leidtragende als frohe Teilnehmer. Disziplin beim Essen und
Trinken fällt ihnen besonders schwer, wenn andere genießen. Der
Hausarzt hat es dann nicht leicht, seine diabetischen Patienten mit
der nötigen Diät zu motivieren.

Leider ist die Zuckerkrankheit das am weitesten verbreitete Stoffwechselleiden. Die
gesundheitlichen Folgeschäden des Diabetes kosten allein in den westlichen Bundesländern
mehrere Milliarden DM. Die ärztlichen Bemühungen dürfen sich deshalb nicht nur auf die
Früherkennung der Zuckerkrankheit und die Überwachung ihrer Entwicklung beschränken. Stets ist
auf die Vorbeugung gefährlicher Folgeschäden zu achten. Hier aber sieht sich der Arzt vielfach
allein gelassen. Gerade Typ-2-Diabetiker, die zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr erstmals von
der Diagnose einer Zuckerkrankheit überrascht werden, können sich häufig mit dem Gedanken
nicht anfreunden, künftig »gesundheitsbewusster« zu leben. Oft fehlt es ihnen an Einsicht und
Verantwortung im Umgang mit ihrer Krankheit.

Obwohl jeder zweite insulinpflichtige Diabetiker schon einmal in eine Unterzuckerung
(Hypoglykämie) geraten ist, zieht nur etwa die Hälfte der Kranken eine Lehre daraus und führt
deshalb für den Notfall ein Päckchen Traubenzucker mit sich. Eine Studie mit 300 Patienten aus
130 westdeutschen Gemeinden zeigte, dass es mit der Bereitschaft der Betroffenen, ihr Schicksal
zu managen, nicht weit her ist. Nur rund 40 Prozent beherrschen die Eigenkontrolle ihres
Stoffwechsels und nehmen regelmäßig Harn- und Blutzuckerbestimmungen vor. 48 Prozent
gewöhnten sich immerhin daran, ihre Kohlenhydrate in der Nahrung nach Broteinheiten zu
berechnen, 44 Prozent gestanden aber, sich ausschließlich auf ihr Gefühl zu verlassen und trotz
ihrer Zuckerkrankheit keinerlei Berechnungen ihrer Ernährung vorzunehmen.

Hier zeigt sich, wie wichtig die moderne Diabetiker-Schulung ist. Die Kenntnis des eigenen
Kalorienbedarfs und des Nährwerts der Lebensmittel gehört zu den Voraussetzungen für das Leben
mit der Krankheit. Wer gut damit umgeht, kann ohne weiteres ein hohes Alter erreichen; man muss
nur einige Grundregeln lebenslang beherzigen. Dazu gehört beispielsweise auch, täglich die Füße
auf kleinste Verletzungen zu inspizieren, weil Wunden an den äußeren Gliedmaßen bei Diabetikern
schlecht heilen und selbst geringfügige Hautschäden schlimme Auswirkungen haben können.

Als hart empfinden viele Diabetiker die unbedingt erforderliche Umstellung ihrer Ernährung sowie
die Notwendigkeit von mehr körperlicher Bewegung. Empfohlen wird eine kohlenhydratreiche Kost,
die etwa 50 Prozent der Tageskalorien decken. Wichtig sind Ballaststoffe, die in Vollkornbrot,
Gemüse, Salaten und Hülsenfrüchten enthalten sind. Eine hohe Mahlzeitenfrequenz - das heißt
statt drei großen lieber sechs kleinere Gerichte über den Tag verteilt - kann zu einer
ausgewogenen Blutzuckereinstellung beitragen. Vernünftige ballaststoffreiche Ernährung kann zum
Beispiel Milchspeisen, süßes Obst oder Backwaren besser tolerieren. Zudem verweilt die Nahrung
länger im Magen, bevor der Inhalt langsam in den Dünndarm wandert und dort enzymatisch
aufgeschlossen wird. Folge: die Resorption der Glukose geht langsamer vor sich; eventuelle
Überzuckerungen können durch eine gleichmäßige Anflutung der Glukose gemildert oder
ausgeschaltet werden. Wesentlich ist dabei auch der Sättigungseffekt solcher
Speisenzusammenstellungen, außerdem können überflüssige Kalorien eingespart werden. Das
wiederum trägt wenigstens zur Beibehaltung oder sogar zur Reduzierung des Körpergewichts bei,
um akuten Stoffwechselkomplikationen sowie den Spätfolgen des Diabetes wirkungsvoll
vorzubeugen.


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