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Prominente aus Kunst, Kultur und Politik bedauern den Tod des Theatermachers Christoph Schlingensief.
Christoph Schlingensief ist tot.
Foto: dpa Christoph Schlingensief ist tot.
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Elfriede Jelinek, Schriftstellerin: „Ich dachte immer, so jemand kann nicht sterben. Das ist, als ob das Leben selbst gestorben wäre.“
Katharina Wagner, Opernregisseurin: „Ich bin kein Mensch, der leicht weint. Aber wenn Du gehst, Freund, dann weint meine Seele. Mach’s gut, Christoph!“
Frank Baumbauer, ehemaliger Intendant der Münchner Kammerspiele: „Schlingensief war ein ganz großer Menschenfreund – und ein charmanter Filou. Kaum hatte er einem die Hand gegeben, schon hatte er einen aufs Kreuz gelegt“.
Klaus Wowereit, Berliner Bürgermeister: „Mit seinem Namen verbindet sich auch der Ruf Berlins als deutsche Theaterhauptstadt“.
André Schmitz, Berliner Kulturstaatssekretär: „Ich werde ihn vermissen und uns allen werden die Provokationen des Theatermannes Schlingensief fehlen.“
Bernd Neumann, Kulturstaatsminister: „Zu seinen Stilmitteln gehörte die Provokation, mit der er ganz bewusst auch über den Kulturbereich hinaus Kontroversen auslösen und irritieren wollte.“
Klaus Staeck, Präsident der Berliner Akademie der Künste: „Von ungeheurer Sprengkraft, künstlerisch wie politisch.“
Barbara Frey, Intendantin des Züricher Schauspielhauses: „Er hat einen nachdenken lassen über den ausgeleierten Begriff „Provokation“, weil er es geschafft hat, über die fließenden Grenzen zwischen Kunst, Komik, Kitsch, Pathos und Entlarvung falscher Gewissheiten ernsthaft zu reflektieren.“
Claudia Roth, Grünen-Vorsitzende: „Dieser verdammte Krebs! Mit Christoph Schlingensief verliert die Bundesrepublik einen der kreativsten, vielseitigsten und radikalsten Künstler.“
Frank Walter Steinmeier, SPD-Fraktionsvorsitzender: „Ein Mahner vor rücksichtslosem Profitstreben und spießbürgerlichem Konservatismus“. Es würde seinem Wunsch entsprechen, „wenn unser Land sich weiterhin dieses Projektes (ein Opernhaus in Burkina Faso) annehmen würde“.
Luc Bondy, Intendant der Wiener Festwochen: „Christoph Schlingensief hat sich intensiv (leider war mir manchmal das Zusammenspiel mit den Medien ein wenig viel) mit seiner Krankheit auseinandergesetzt, aber sterben wollte er nicht.“
Daniel Barenboim, Musikdirektor der Berliner Staatsoper und Jürgen Flimm, Intendant derselben: „Die Staatsoper Unter den Linden trauert. Schlingensiefs beispielloser Erfindungsgeist schuf immer wieder neue Vorhaben, Ideen und Pläne.“ (dpa/ddp/epd)
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