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Prediger schrieb am 20.12. 2006 um 11:13:40 Uhr über

Testosteron

Testosteron
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Strukturformel

Allgemeines
Name Testosteron
Andere Namen Androst-4-en-3-on, 17β-Hydroxyandrost-4-en-3-on
Summenformel C19H28O2
CAS-Nummer 58-22-0
Kurzbeschreibung weisser, geruchloser Feststoff
Eigenschaften
Molmasse 288.43 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte - g/cm3
Schmelzpunkt 154 °C
Siedepunkt - °C
Dampfdruck - Pa (x °C)
Löslichkeit schlecht löslich in Wasser
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole

T
Giftig


R- und S-Sätze R: 23/24/25, 40, 48, 60, 61
S: 7, 22, 36/37/39, 45
MAK -
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Testosteron ist ein wichtiges Sexualhormon (Androgen), das bei beiden Geschlechtern vorkommt, sich dabei aber in Konzentration und Wirkungsweise bei Mann und Frau unterscheidet. Wie bei allen Androgenen besteht das Grundgerüst des Testosterons aus 19 C-Atomen. Die Vorläufer des Testosterons sind die Gestagene (21 C-Atome) bzw. DHEA.

Testosteron ist ein Kunstwort, das von testis (Hoden) und Steroid abgeleitet ist. Es wurde von Ernst Laqueur kreiert, der es erstmals aus Stierhoden isolierte. Bei Männern wird Testosteron zum größten Teil unter dem Einfluss des LH (Luteinisierendes Hormon) in den Leydigschen Zwischenzellen im Hoden produziert. Die Nebennierenrinde bildet zwar kleine Mengen anderer Androgene, jedoch kein Testosteron. Bei Frauen produzieren die Eierstöcke und die Nebennierenrinde geringe Mengen an Testosteron. In der Biosynthese des Organismus ist das Cholesterol der Precursor (Vorstufe), bzw. das Progesteron ein Zwischenprodukt für die Testosteronsynthese.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Funktion
2 Negative Wirkungen vor allem bei zusätzlicher künstlicher Zufuhr
3 Testosteronersatztherapie
4 Testosteron als Dopingmittel
5 Siehe auch
6 Weblinks



Funktion [Bearbeiten]Testosteron

fördert die Entwicklung und Erhaltung der sekundären Geschlechtsmerkmale beim Mann
fördert Wachstum und Funktion von Penis und Skrotum
reguliert die Spermienproduktion
fördert Wachstum und Funktion der akzessorischen Geschlechtsdrüsen
hemmt die Gonadotropinsekretion
fördert die Fettsekretion
fördert den Haarwuchs (aber nicht die Kopfhauptbehaarung – siehe Haarausfall)
besitzt eine anabole, das heisst muskelaufbauende Wirkung.
steigert das sexuelle Verlangen = Libido und generell Antrieb, Ausdauer und Lebenslust
fördert die Aggressivität
hemmt die Schmerzempfindlichkeit (umstritten)
Allgemein fördert ein hoher Testosteronspiegel dominante und aggressive Verhaltensweisen. Als ethologische Wirkungen wurden Imponiergehabe, Kampfverhalten sowie Begattungsdrang erforscht und beobachtet. Diese können jedoch keineswegs als negative Wirkungen abgetan werden, sondern sind unter natürlichen Umständen bewährte Verhaltensweisen. Dies wurde durch Kastration und anschließender Hormonzufuhr an Tieren (mächtige, aggressive Hengste werden zu sanften, angepassten Wallach) bewiesen.

Ebenso kann eine Überproduktion in der Nebennierenrinde beim weiblichen Geschlecht eine Vermännlichung (Imponiergehabe, Kampf, Begattung) bewirken. Künstliche Testosteronzufuhr bei Frauen (Bodybuilding) kann zu einer Vermännlichung (Stimme, Muskulatur, Gesichtszüge, Behaarung) und Vergrößerung der Klitoris führen, welche sich nach Absetzen mehr oder weniger zurückbildet (abhängig von der Dauer, Höhe der Dosis und individueller Veranlagung).


Negative Wirkungen vor allem bei zusätzlicher künstlicher Zufuhr [Bearbeiten]Leber- und Nierentumorbildung
Schädigung des Herzmuskels
Herzrhythmusstörungen
Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems
Störung des Fettstoffwechsels, der Blutgerinnung und des Gefäßsystems
Ablagerungen an den Gefäßwänden
Verschlechterung der Cholesterinwerte
Arteriosklerose
Blutgerinnsel im Gehirn/Schlaganfall
Thrombosegefahr
Gynäkomastie (Anschwellen der Brustdrüsen beim Mann)
Vergröberung der Gesichtszüge
Wachstum der Skelettmuskulatur
Beschleunigte Skelettreife
Veränderung der Schilddrüsenfunktion
Zunahme des Unterhautfettgewebes und Wassereinlagerung im Gewebe durch Aromatisation
Vergrößerung der Talgdrüsen der Haut
Ausbildung von normaler Akne und »Steroid-Akne«
Veränderung des Haarverteilungsmusters (z.B. Haupthaarausfall und Vermehrung der Körperbehaarung)
Gefühlsschwankungen
Negative Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit
Psychische Erkrankungen (z.B. Depressionen oder das »Superman-Syndrom«)
Abnahme des Hodenvolumens und der Spermienzahl (reversibel)

Testosteronersatztherapie [Bearbeiten]Ein Testosteronmangel kann u.a. zu Erektionsstörungen und Osteoporose führen. Reicht die natürliche Produktion von Testosteron nicht aus, dann kann eine Langzeittherapie mit von außen zugeführtem Testosteron erfolgen.

Siehe auch: Hypogonadismus

Als Ersatztherapie gibt es folgende Möglichkeiten:

»Monats-Spritze«: Älteste Therapieform, Spritzenabstand 3 bis 4 Wochen, dennoch stark schwankende Spiegel.
Gel zum Auftragen auf die Haut: Das Gel wird täglich auf die Haut aufgetragen und ermöglicht einen relativ konstanten Testosteronspiegel.
Skrotalpflaster: Täglich auf den Hodensack zu klebendes Pflaster. Gute Ergebnisse, jedoch manchmal störend in der Anwendung.
In einigen Ländern sind auch Testosteronimplantate zugelassen. In einer kleinen, ambulanten Operation werden sie unter die Haut appliziert. Nur alle 5 bis 6 Monate notwendig, gute Spiegel.
»3-Monats-Spritze«: Neueste Therapieform, gute Ergebnisse.
Anmerkungen:

In der Praxis werden die Injektionsintervalle oft noch weiter ausgedehnt, da im Organismus Mechanismen zur Bindung von Testosteronmolekülen an bestimmte Proteine (SHBG) vorhanden sind.
Da eine externe Testosteronverabreichung von der Natur nicht vorgesehen ist und künstliche Testosteronsalben und Matrixpflaster erst sehr kurz am Markt sind, ist über Risiken und Langzeitnebenwirkungen noch nichts bekannt. Externe Testosterongaben könnten die Fähigkeit des Körpers, selbst Testosteron zu produzieren, vorübergehend oder gar dauerhaft beeinträchtigen.

Testosteron als Dopingmittel [Bearbeiten]
Depo®-Testosteron zur intramuskulären Injektion. Quelle: US Drug Enforcement AdministrationManche Bodybuilder sowie Ausdauersportler verwenden Testosteron als Dopingmittel, um ihren Muskelaufbau zu beschleunigen oder die natürliche Leistungsgrenze zu überwinden. Dabei besteht aber die Gefahr, eine überhöhte Dosis zu verwenden, die zu ernsthaften, womöglich dauerhaften urologischen Problemen führen kann. Gebräuchlich sind synthetische Testosterone in Form kurzkettiger (Propionat), mittelkettiger (Enanthat/Cypionat) und langkettiger Ester (Undecanoat, Buciclat), wobei der größte Teil über den Schwarzmarkt bezogen wird. Bei diesen Produkten besteht unter anderem die Gefahr der Verunreinigung, der falschen Dosierungen und der Leberschädigung.


Siehe auch [Bearbeiten]Sexualhormone - Östrogen - Klinefelter-Syndrom


Weblinks [Bearbeiten]CliniPharm Wirkstoffdaten: Testosteron - Pharmakologie
www.wissenschaft.de: Was Frauen empfindlich und Männer schmerzfrei macht - Testosteron dämpft und Östrogen steigert das Schmerzempfinden
Dieser Artikel weist folgende Lücken auf:
AbschnittPsychische Wirkungfehlt ganzsiehe Diskussion.
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