Als Wow schon fast aus dem Jugendslang verschwunden war (Krass! und Fett, Alder! waren die Ablösung), erhielt es einen rettenden Aufwind aus der Computerwelt. Die rasch wachsende Zahl von Suchtkrüppeln, die sich in einem stark infantilisierten Massive Multi Player Online Role Playing Game (MMORPG) ihre Kindheit und Jugend verderben, nennen dieses Spiel verkürzt WOW (für World of Warcraft), um nicht zu viel wertvolle Spielzeit für die Aussprache eines langen Begriffes zu verschwenden. An ähnlicher Front startete eine recht bekannte Software-Bude aus Redmond - die früher ihre Brötchen mit schlechten Produkten wie dem Dirty Operating System verdiente - eine Werbekampagne für ein aus ökologischer Sicht desaströs-US-Amerikanisches »Betriebssystem« für Personal Computer, das sich vor allem durch seine bis zum Brechreiz mit Nippes und bunten Spezialeffekten überfrachtete Anwenderoberfläche - die wohl auch schon die einzige Neuerung im Vergleich zum Vorgängerprodukt darstellt - auszeichnet, mit dem billigen Spruch »The WOW starts now!« Zusammenfassend kann man also festhalten, daß »wow« den Charme von »Es ist nicht alles Gold, was glänzt« besitzt. Entweder es macht süchtig und verdirbt die Jugend, oder es ist nix dahinter. Oder beides.
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